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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Dezember 2014

Die PC Games Hardware berichtet über einen zwischenzeitlichen Preissturz der Radeon R9 285, welche von Dienstag bis Donnerstag letzter Woche für ab 180 Euro erhältlich war – davor und danach lagen die günstigen Preise bei 200 Euro. Innerhalb dieses kurzen Zeitraums wurde die Karte gleich von mehreren Händlern tatsächlich so günstig angeboten – allerdings ist der Spuk inzwischen schon wieder vorbei, noch vor Wochenschluß lagen die günstigsten Preise wie gesagt wieder überhalb von 200 Euro. Eine echte Preissenkung der Radeon R9 285 scheint hier also nicht vorzuliegen – möglich wäre eher ein technischer Fehler mit einem zu niedrigen Preis eines einzelnen Händlers, bei welchem dann andere Händler umgehend mitgezogen haben. Wie es dann zur Preiskorrektur nach oben hin gekommen ist, wäre natürlich mal sehr interessant: Möglicherweise hat ja AMD eingegriffen und die Einzelhändler zur Räson gerufen – ansonsten ist es schwer, einmal im Markt befindliche Preise wieder zu korrigieren.

Laut dem italienischen Bits & Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird Grafikkarten-Dinosaurier Matrox in der zweiten Jahreshälfte wohl neue Matrox-Hardware auf Basis von AMD-Chips vorstellen – offen gelassen wurde an dieser Stelle, ob es sich um Grafikchips, APUs oder beides handelt. Matrox hatte vor einiger Zeit angekündigt, keine eigenen Grafikchips mehr auflegen zu wollen, sondern sich diesbezüglich bei AMD bedienen zu wollen – zusammen mit der richtigen Software und abweichenden Grafikboards mit vor allem viel mehr Display-Anschlüßen kommen am Ende auch wieder genau diese Speziallösungen heraus, welche Matrox seit Jahren in seiner kleinen Nische erfolgreich verkauft. Durch den Zugriff auf AMD-Chips werden die neuen Matrox-Lösungen dann auch einmal technologisch aktualisiert, was angesichts der lange Zeit brachliegenden Chip-Eigenentwicklung bei Matrox auch Not tut. AMD hingegen erhält ein kleines Nebengeschäft in einer Sparte, in welcher AMD sowieso nicht wirtschaftlich genug konkurrieren könnte.

Golem sprechen über eine interessante Idee aus dem Linux-Bereich, den Grafikkartenspeicher als RAM-Disk zu benutzen: Dafür wird wohl nur ein entsprechender Treiber benötigt, Grafikkartenspeicher gibt es auf heutigen Grafikkarten schnell mehr als genug, welcher im reinen Desktop-Betrieb jedoch vollkommen ungenutzt ist. Zwar läßt sich extern – sprich über den Grafikchip hinaus zur CPU – nicht die extrem hohe Bandbreite des Grafikchip-Speicherinterfaces nutzen, sondern wird das ganze (im besten Fall) auf die Verbindungsgeschwindigkeit von PCI Express heruntergedrückt, aber dies könnten am Ende auch noch gute 30 GB/sec sein. Derzeit erreicht man davon nur etwa 2 GB/sec, aber selbst das ist noch viel mehr als SSDs leisten können, zudem soll diese Zahl zukünftig mittels besserer Treiber noch ansteigen. Die ganze Sache wird derzeit wie gesagt für Linux entwickelt, wäre aber auch für Windows eine gute Idee – als Zusatzfunktion für HighEnd-Grafikkarten mit viel Speicher kann man sich dies schon gut vorstellen.

Laut Fudzilla hat TSMC seine 20nm-Fertigung nur deswegen aufgelegt, weil es mit Qualcomm einen großen Abnehmer gab, der dies unbedingt wollte bzw. brauchte – Apple stieg dann ebenfalls noch mit ein, aber Qualcomms Bedürfnisse sollen der Hauptgrund gewesen sein. Ansonsten wusste man bei TSMC offenbar recht früh, daß das ganze kein "Vollnode" im üblichen Sinne war, sondern die Verbesserungen der 20nm-Fertigung nur in wenigen Fällen wirklich wirksam werden konnten und daß daher dieses Angebot von den Chipentwicklern eher gemieden werden würde. Wie einer kürzlich gezeigten Statistik gut zu entnehmen, ist Qualcomm jedoch ein absolutes Schwergewicht unter den Chipentwicklern für den Smartphone- und Tablet-Markt (und anderen Chipmärkten), ergo hat TSMC hier wohl einfach den Sonderwunsch eines Hauptkunden erfüllt. Daß TSMC erst mit der 16nm-Fertigung wieder einen wirklichen Anreiz zum Wechsel von der bewährten 28nm-Fertigung bieten würde, dürften den Auftraggebern von TSMC – darunter dann auch AMD und nVidia – wohl recht zeitig bekanntgewesen sein, womit es wohl nie wirklich konkrete Planungen zu Grafikchips in 20nm gegeben hat.

Nochmals Golem berichten über Microsofts Fortschritte bei "Skype Translator", dem Videochat mit integrierter Echtzeitübersetzung in Sprache (derzeit nur englisch zu spanisch) oder in Text zu immerhin schon 40 Sprachen. Hierbei werden zwei der schwierigsten IT-Themen – Spracherkennung und Echtzeitübersetzung – kombiniert angewandt, was das Fehlerpotential natürlich extrem erhöht. Nach zehn Jahren Arbeit an diesem Projekt ist man jetzt erst einmal in einem halbwegs vorzeigbarem Stadium und wird sicherlich noch weitere Jahre Arbeit benötigen, um das ganze vollkommen problemlos zu machen. Danach bieten sich jedoch vielfältigste Nutzungsmöglichkeiten an, mit eventuell sogar spannenden Effekten für die gesamte Menschheitsentwicklung – den Gegenüber nativ zu verstehen ist eben immer noch eine grundsätzlich andere Sache als mühsam nach übersetzten Texten zu suchen, die dann zumeist noch einer gewissen Quellenauswahl unterliegen.