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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Oktober 2019

Heise & Videocardz berichten über einen ganzen Strauß von Sichtungen der GeForce GTX 1660 Super bei Händlern wie Herstellern – darunter ist auch eine Produkt-Webseite beim chinesischen Grafikkarten-Hersteller Maxsun, welcher die Spezifikationen zu Karte bestätigt bzw. präzisiert. Fehlend waren eigentlich nur noch die Chip-Taktraten, welche nunmehr 1:1 von der gewöhnlichen GeForce GTX 1660 übernommen werden – die GeForce GTX 1660 Super bietet somit exakt deren Rechenleistung zu allerdings der Speicherbandbreite der GeForce GTX 1660 Ti (bzw. sogar leicht mehr Speicherbandbreite als jene). In der Summe dürfte dies für eine Performance knapp auf dem Niveau der GeForce GTX 1660 Ti reichen – vermutlich eher leicht darunter, denn die GeForce GTX 1660 Ti hat immer noch 8% mehr Rechenleistung aufzubieten. Aber bei diesen Detailfragen wird es dann schon fast wichtiger, wie nVidia das Power-Limit ansetzt – darüber wird dann schließlich der real anliegende Takt geregelt, was wesentlich mehr Einfluß auf die Performance als die nominelle Takt-Angabe hat.

GeForce GTX 1660 GeForce GTX 1660 Super GeForce GTX 1660 Ti
Chipbasis nVidia TU116 nVidia TU116 nVidia TU116
Technik 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 24 Shader-Cluster, 1536 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1530/1785/4000 MHz (DDR) 1530/1785/3500 MHz (QDR) 1500/1770/3000 MHz (QDR)
Rohleistungen 5,0 TFlops & 192 GB/sec 5,0 TFlops & 336 GB/sec 5,4 TFlops & 288 GB/sec
Speicher 6 GB GDDR5 6 GB GDDR6 6 GB GDDR6
TDP (GCP) 120W unbekannt 120W
FHD Perf.Index 690% grob geschätzt: ~750-790% 790%
Listenpreis 219$ unbekannt 279$
Release 14. März 2019 Ende Oktober bis November 2019 22. Februar 2019

Insofern ist noch alles möglich zugunsten der GeForce GTX 1660 Super – inklusive auch einer auf Augenhöhe zur GeForce GTX 1660 Ti liegenden Performance, so wie dies bisher bei den meisten Grafikkarten von nVidias "SUPER"-Refresh der Fall war (mit der GeForce RTX 2080 Super als Ausnahme). Dabei kommt die GeForce GTX 1660 Super sowieso viel zu nahe an die GeForce GTX 1660 Ti heran, um beide Karten langfristig weiter im Portfolio zu behalten – ergo dürfte die GeForce GTX 1660 Ti durch die GeForce GTX 1660 Super zumindest obsolet werden, vermutlich dann irgendwann schlicht auslaufen. Eine exakte Preisvorgabe zur GeForce GTX 1660 Super gibt es dagegen noch nicht, die vorhandenen Händlerlistungen eigenen sich aufgrund der geringen Preisdifferenzen in diesem Marktsegment nicht für eine belastbare Abschätzung. Terminlich ist derzeit zwischen Ende des Oktobers und dem nächsten Monat noch alles denkbar – teilweise wird die Karte als lieferbar im November gelistet, andererseits deuten die ganzen kürzlichen Leaks eher auf eine derzeit stattfindende Bestückung des Einzelhandels und somit einen eher baldigen Launchtermin hin. In jedem Fall scheint es wiederum kein Referenzdesign zu geben und der komplette Launch somit über Herstellerdesigns realisiert zu werden.

Bei Notebookcheck hat man ein neues Ice-Lake-Notebook gegenüber einer ganzen Riege an Ryzen-Notebooks einem kurzen Cinebench-Test unterzogen, füttert damit natürlich den Vergleich Intel Ice Lake vs. AMD Picasso im Mobile-Segment. Normalerweise ist dafür ein Benchmarks zu wenig, in diesem speziellen Fall ergeben sich allerdings hochhinteressante Ergebnisse durch die Meßmethodik seitens Notebookcheck, wonach nicht nur der erste bzw. beste Cinebench-Durchlauf, sondern vielmehr gleich 25 Durchläufe (nacheinander) protokolliert wurden. Und da muß das Ice-Lake-Notebook stark von seinem hohen Roß herunter, denn ab dem 5. Benchmark-Durchlauf liegt das Cinebench-Ergebniss nur noch dort, wo gutklassige Picasso-Notebooks herauskommen. Zwar ist das Ice-Lake-Notebook damit nicht wirklich schlecht, sondern steht immer noch mit in der Spitzengruppe (allerdings nicht mehr an erster Position) – aber der hohe Performancegewinn des ersten Durchlaufs (836 Punkte gegenüber 687 Punkte beim Zweitplazierten) ist damit vollumfänglich futsch und man muß sich auf einem eher "gewöhnlichen" Performance-Niveau einordnen, nicht mehr klar oberhalb von Ryzen 3000U.

Dabei sind im Mobile-Segment sicherlich beide Ergebnisse relevant – weil, wie auch von Notebookcheck korrekterweise angemerkt, die Ergebnisse der ersten Durchläufe sich eher auf Situationen wie bei den meisten Alltagsaufgaben beziehen lassen. Die Ergebnisse der späteren Durchläufe entsprechen dagegen einer ständigen Vollauslastung des Notebooks – was zwar auch einmal passiert, dies aber eher selten und nur bei wenigen Nutzern, bei vielen Nutzern hingegen faktisch niemals. In gewissem Sinne müsste man eigentlich alle Benchmarks dieser Mobile-Prozessoren ähnlich auflegen – sprich mit vielen Durchläufen, womit sowohl das Ergebnis des ersten Tests wie auch die Ergebnisse unter Dauerlast notiert werden sollten. Leider gibt es zu wenige wirklich tiefgehende Notebook-Reviews, Notebookcheck sind hierbei Vorreiter und oftmals aber auch allein auf weiter Flur, wenn es um solche (entscheidenden) Detailfragen geht. Zudem werden aber auch bei Notebookcheck erst seit kurzem die jeweils angesetzten TDP-Werte des Geräts mit notiert – bei den Notebook-Reviews anderer Webseiten sucht man solcherart (wichtige) Angaben dann vergeblich.

Im Zuge der kürzlichen Meldung zum Core i3-10100 von Intels "Comet Lake" Generation haben es einige Webseiten (über deren Namen man höflicherweise schweigt) tatsächlich geschafft, die früheren gefälschten Modell-Angaben zu Comet Lake (siehe Twitter) herauszukramen und erneut als "wahr" zu verkaufen. Dabei waren jene schon bei Erscheinen fraglich und wurden auch wenige Tage danach über echte Intel-Unterlagen widerlegt – beispielsweise beim Prozessoren-Sockel, der für Comet Lake natürlich nicht auf "LGA 1159", sondern auf "LGA 1200" lautet. Da Intel keine derart falschen Angaben in seine Unterlagen einmischt, ist die bei Twitter gezeigte angebliche Intel-Präsentation schlicht Fake – und damit auch alle dort genannten Daten Nonsens. Dies jetzt noch einmal aufzuwärmen und teilweise ohne Kommentar neuen Meldungen beizumischen, zeugt nicht gerade von großem Interesse an einer ernsthaften Berichterstattung. Das ganze hat inzwischen sogar schon den unschönen Nebeneffekt, das Google bei der Suche nach diesen Prozessoren-Modellen fast ausschließlich Meldungen basierend auf diesen gefälschten Daten findet.