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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. März 2016

Einige Webseiten hängen sich derzeit an eine beim Fotodienst Imgur hinterlegte Spezifikationstabelle zu angeblichen Pascal-Grafikkarten auf GP104- und GP100-Basis dran. Ausgegeben als angebliche nVidia-eigene Information ("NVIDIA Confidential") hat der eigentliche Verfasser dieser Tabelle allerdings den Fehler gemacht, dem GP100-Chip gleich zwei Speicherinterfaces zuzuordnen – ein GDDR5- und ein HBM2-Interface. Diese Art von Siliziumverschwendung dürfte nVidia jedoch ziemlich sicher nicht betreiben – und zwar ganz besonders nicht zugunsten von Salvage-Lösungen, jene könnte man schließlich auf Basis von HBM2 auch mit geringerer Speichermenge und geringerem Speichertakt erzeugen, dafür braucht es kein extra (angeblich 512 Bit DDR großes) GDDR5-Speicherinterface auf dem GP100-Chip. Davon abgesehen ist es eher unwahrscheinlich, das nVidia monatelang vor entsprechenden Launches (neue Enthusiasten-Lösungen sind von nVidia nicht vor Jahresende 2016 zu erwarten) bereits mit einer Tabelle mit solch detaillierten Spezifikationen hausieren geht – und dann auch noch den Fehler einbaut, die Taktraten bereits bekannter Grafikkarten (GeForce GTX 980 Ti & Titan X) nur höchst ungenau mit "1000 MHz" angibt. Das ganze dürfte ergo mit höchstmöglicher Sicherheit (und aus heutiger Sicht) "Fake" sein.

Videocardz zeigen ein halbes Bild einer (laufende) Polaris-10-Grafikkarte – verbaut in einem Mini-ITX-Gehäuse, leider nur von der Slotseite (aka von außen) zu sehen. Angeblich soll die dort verbaute Polaris-10-Grafikkarte nicht viel größer als die Radeon R9 Nano sein, welche ihrerseits mit einer Größe von nur 15,3cm daherkommt. Ganz besonders viel zur Ansetzung des Polaris-10-Chips sagt dies noch nicht aus – sowohl als Performance-Lösung mit einer Chipfläche von 232mm² und ca. 100-120 Watt Stromverbrauch als auch als HighEnd-Lösung mit einer Chipfläche von ~350mm² und ca. 150-180 Watt Stromverbrauch ist diese Boardgröße und der Verbau in einem Mini-ITX-System noch denkbar. Auch die Bauform als DualSlot-Karte gibt noch keine eindeutigen Hinweise, da heutzutage eigentlich alle Grafikkarten außerhalb klarer LowCost-Gefilde als DualSlot-Modelle aufgelegt werden.

Laut Golem will Microsoft ein paar der technischen Kritikpunkte an seiner Universal Windows Platform (UWP) aufgreifen und jene in Zukunft verbessern: So soll bis zum Sommer 2016 VSync deaktivierbar sein, genauso wie dann G-Sync und FreeSync unterstützt werden sollen. An den konzeptionellen Kritikpunkten zu UWP wird sich Microsoft wohlweislich nicht versuchen – denn was bei den Nutzern für Sorge bis Unmut sorgt, ist für Microsoft Kern des eigentlichen Plans, die Nutzer (wesentlich) stärker an die Microsoft-Plattform zu binden sowie das ganze existierende Ökosystem an Windows-Software finanziell zugunsten von Microsoft auszuschlachten. Im Endeffekt soll die Live-Plattform von Microsoft so etwas wie Steam werden, nur eben nicht allein auf Spiele bezogen. Prinzipiell wäre ja auch ein auf Augenhöhe operierender Steam-Kontrahent nicht verkehrt – aber Microsoft als Betriebssystemanbieter ist dafür das falsche Unternehmen, hier kann man von dem vorhandenen Betriebssystem-Monopol ausgehend auf einem weiteren Geschäftsfeld mit unlauteren Wettbewerbsmöglichkeiten angreifen.

Generell gesprochen rächt sich hiermit nun, das die Wettbewerbshüter in EU und USA nach dem Fall des zwangsweisen Internet Explorers in Windows sich nie wieder mit Microsofts Vereinnahmungsstrategie beschäftigt haben. Dabei war – in diesem Sinne – Microsofts gefährlichstes Produkt schon immer DirectX und dessen Verbundelung mit dem Windows-Betriebssystem, weil damit die kritische Masse zum Aufbau einer potentiellen Konkurrenz immer bei Microsoft verbliebt. Heuer nun versucht Microsoft mittels dieses existierenden defacto-Monopols die Software-Branche sowie die PC-Nutzer über das UWP-System noch weiter einzukreisen und zu vereinnahmen. Diese Entwicklung müsste eigentlich spätestens jetzt seitens der Wettbewerbshüter aufgehalten werden, hätte aber schon viel früher durch die zwangsweise Heraustrennung von DirectX aus Windows vermieden werden können. Aber augenscheinlich ist Microsoft derzeit überhaupt nicht mehr im Blickpunkt der Wettbewerbshüter – entweder ist man dort wirklich derart hinter dem Mond, das man tatsächlich die Mobile-Angebote von Apple & Google als Konkurrenz zu Microsoft sieht, oder aber Microsoft hat nach der Erfahrung mit dem Streit um den Internet Explorer seine Lobbyarbeit diesesmal einfach "effizienter" durchgezogen.