18

Hardware- und Nachrichten-Links des 18. August 2017

Videocardz haben in einem lesenwerten Kommentar all die kleineren und größeren Fehler zusammengefasst, welche AMD mit dem Launch der Radeon RX Vega verzapft hat – von der erheblichen Verspätung über die AMD-eigene Generierung eines Hypes, welchem mit aktuellen Ergebnisse nicht im Ansatz standhalten bis hin zur derzeit schlechten Verfügbarkeit zu hohen Preislagen. Hierbei wurde auch erwähnt, das AMD vielen Hardwaretestern nur 2-3 Tage Zeit für ihre Hardwaretests gegeben hat bzw. AMDs Testsamples nur um diese Zeitspanne vor dem Launch eintrafen. Dies ist für eine derart lang verspätete Hardware, welche jetzt zudem sowieso nicht gut verfügbar ist, eine völlig unsinnige Entscheidung – angesichts der aktuellen Lieferbarkeit hätte man den Launch auch locker und leicht eine Woche später ansetzen und den Hardwaretestern diese Zeitspanne mehr für ihre Arbeit zur Verfügung stellen können. Damit hätten jene auch besser auf den von AMD nachgereichten zweiten Presse-Treiber reagieren können, welcher u.a. erstmals Overclocking mit Radeon RX Vega ermöglichte. Es gab zu diesem Launch keinen ganz großen bemerkbaren Fehler seitens AMD, aber nicht untypisch für AMD (muß man leider so sagen) wurde auch dieser Launch wieder einmal reichlich suboptimal über die Bühne gebracht.

Zur Frage der Straßenpreise der Radeon RX Vega 64 (die Radeon RX Vega 56 kommt offiziell erst am 28. August in den Handel) kommen zwei AMD-Statements herein: Zum einen notiert die PC Games Hardware eine AMD-Bestätigung, wonach die einzelnen Karten (bisher) tatsächlich limitiert sind – was wohl bedeutet, das AMD bei Radeon RX Vega vermehrt auf seine "Radeon Packs" setzt. Offizielle Preiserhöhungen seitens AMD gibt es allerdings nicht – dies bestätigt dann auch ein weiteres AMD-Statement, welches nochmals die PC Games Hardware vermeldet. Zudem will AMD die Lieferbarkeit der einzeln angebotenen Karten demnächst wieder verbessern. Allerdings spricht man irritierenderweise von einem "höher als angenommenen Bedarf" – was kaum sein kann, denn gemäß der wenigen Einzelhändler-Notierungen zur Radeon RX Vega 64 waren in keinem Fall besonders viele Karten im Angebot, hat AMD also in jedem Fall grundsätzlich zu wenig geliefert. Eine richtige Erklärung für diese Situation ist damit immer noch nicht gefunden – denn die wenigen Einzelhändler-Notierungen zu den Radeon Packs zeigen genauso an, das auch in dieser Angebotsform vergleichsweise wenige Vega-Karten überhaupt im Markt angeboten wurden & werden.

Die mit den letzten täglichen News notierte Liste der Mining-Power verschiedener Grafikkarten hat umgehend einigen Widerspruch hervorgerufen: Völlig zu Recht wurde hierbei angemängelt, das man mittels entsprechender Optimierungen noch einiges mehr an Mining-Power herausholen kann – gerade auch unter gleichzeitig sinkendem Stromverbrauch, womit sich die Mining-Effizienz sehr erheblich verbessern kann. Leider liegen genau hierfür keine vollständigen Unterlagen vor, so daß für diese Auflistung erst einmal mit unoptimierten Werten gearbeitet wurde. Aber genau die sich hieraus ergebende Problematik wurde dann auch in der Diskussion zur Meldung angesprochen: Gemäß der Auflistung hätten eigentlich zuerst GeForce GTX 1060 & 1070 unter den Minern weggehen müssen – was aber in der Praxis (wie zu sehen war) nicht passiert ist, da gingen zuerst die Radeon RX 470/480 & 570/580 Karten weg bzw. wurden sogar radikal ausverkauft. Die GeForce GTX 1060 ging in eine teilweise schlechte Verfügbarkeit, war aber nie wirklich ausverkauft – und bei der GeForce GTX 1070 stiegen nur die Preise, die Verfügbarkeit blieb aber hoch.

Insofern passt die Auflistung der unoptimierten Mining-Power ganz augenscheinlich nicht zur letztlich eingetretenen Realität, wo ganz andere Karten ausverkauft wurden als welche sich rein offiziell als effizienteste Mining-Boliden darstellen – unschön, aber hierfür fehlen wie gesagt einfach die passende Zahlen. Gerade die in der Diskussion zur Meldung genannten Mining-Werte sind größtenteils sogar viel höher als die (angeblich) optimierten Werte des ComputerBase-Artikels – aber leider unvollständig und unzusammenhängend, daraus läßt sich derzeit noch keine neue Auflistung zugunsten einer realistischeren Einordnung der Mining-Effizienz aktueller Grafikkarten erstellen. Wenn aber irgendwo eine solche Auflistung der optimierten Mining-Power-Werte samt entsprechendem Stromverbrauch bereits existiert, darf jene gern kundgetan werden. Diese Thematik würden wir gern weiterverfolgen – und mit besseren Werten einen neuen Ansatz auftun, um die Kaufneigungen der Cryptominer besser erklären zu können.