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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Juni 2014

Bei der ComputerBase hat man sich eine Radeon R9 290X mit gleich 8 GB im Vergleich mit der regulären 4-GB-Ausführung und natürlich primär in Richtung der Nutzungsmöglichkeiten jenes Mehrspeichers angesehen. Von 4 GB auf 8 GB ist es ein hartes Brot, da etwas zu finden – noch nicht einmal unter 3840x2160 mit 4x Anti-Aliasing gab es im Schnitt der Benchmarks ein Performanceplus zu verzeichnen (sondern sogar ein kleines Minus von 1,6%). Nur unter 3840x2160 mit 8x Anti-Aliasing gab es zwei gravierende Ausreißer, welche mit 8 GB Speicher normale Frameraten abwurfen, mit 4 GB Speicher jedoch sehr deutlich in den unspielbaren Bereich herunterfielen. Hier könnte man einen Vorteil von 8 GB Speicher sehen: Aber ob es sich wirklich lohnt, so viel Grafikkarten-Speicher zu ordern, wenn man einfach nur in diesen zwei Titeln von 8x auf 4x Anti-Aliasing herunterschalten könnte (die 4K-Auflösung nicht zu vergessen, welche für sich schon für Anti-Aliasing sorgt), darf doch bezweifelt werden. Für den Augenblick sind 4 GB Grafikkartenspeicher wohl mehr als ausreichend, selbst unter der 4K-Auflösung von 3840x2160.

Dies darf jedoch nicht damit verwechselt werden, daß derzeit dennoch ein Wechsel der für HighEnd-Gamer empfohlenen Grafikkartenspeicher-Größe stattfindet – weg von 2 GB hin zu 3 GB selbst für die "normalen" Auflösungen 1920x1080 und 2560x1600. Dabei wurden 2 GB als de facto Gamer-Standard gerade erst letztes Jahr erreicht, nunmehr scheint schon der Wechsel auf gleich 3 GB zu kommen – wohl ein Nebeneffekt der neuen Konsolen-Generation, welche nun einmal sehr viel Speicher mitbringt und die Spieleentwickler dazu animiert, jenen auch auszunutzen. Noch darf man etwas Bedenken ob der 3 GB Speicher als Standard-Empfehlung äußern, weil es dato nur einzelne Titel sind, welche jene 3 GB Speicher teilweise bedingen (Watch Dogs & Wolfenstein: The New Order) – aber wenn die Entwicklung derart weitergeht, dann lohnt sich der Mehrspeicher beim Kauf neuer Grafikkarten in jedem Fall. Leztlich wäre es vermessen zu behaupten, die Spieleentwickler würden in absehbarer Zeit die von den neuen Spielekonsolen gesetzten Speichermengen nicht auch wirklich radikal ausnutzen – womit es durchaus passieren kann, daß in mittelfristiger Zukunft selbst 3 GB Grafikkartenspeicher überholt sind.

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt eine weitere Intel-Folie, welche Broadwell-Prozessoren bereits ab September/Oktober 2014 verspricht. Allerdings handelt es sich hierbei ausschließlich um Modelle der Y-Serie, welche mit einer TDP von nur 4,5W allein für das Tablet-Segment antreten werden – sprich, für das PC-Segment gibt es Broadwell eben nicht schon ab September/Oktober 2014. Die entsprechenden Modelle für das PC-Segment sind eher im Frühjahr bis Sommer 2015 zu erwarten, wie frühere Intel-Folien bereits sehr deutlich gemacht haben. Technisch werden die kleineren Ultrabook-Ausführungen von Broadwell auch schon zum Jahresende 2014 bereits sein – ob die Notebook-Hersteller aber so schnell mitziehen, steht auf einem anderen Blatt. Sicherlich versucht Intel derzeit irgendwie den Anschein eines Marktlaunchs von Broadwell noch im Jahr 2014 zu verteidigen, aber die Masse der verschiedenen Broadwell-Ausführungen wird nun einmal erst im Jahr 2015 antreten.

Bei Hardwareluxx hat man sich einen ASIC-basierten Bitcoin-Miner angesehen. Der Spondoolies-Tech SP10 "Dawson" Bitcoin-Miner ist deutlich für professionelle Ansprüche konzipiert, da für einen 19-Zoll-Rack konzipiert und mit 4495 Dollar auch nicht gerade billig. Hinzu kommen aufgrund der 1400W Leistungsaufnahme Stromkosten im Dauerbetrieb von ca. 250 Euro im Monat (bei 25 Cent/kWh), zuzüglich etwaiger Serverraum- und Miningpool-Gebühren. Trotzdem sagt die Theorierechnung, daß das Teil rein auf der aktuellen Bitcoin-Schwierigkeit ca. 2,7 Bitcoins pro Monat errechnen kann, was bei aktueller Preislage von ca. 650 Dollar/Bitcoin eine Bruttoeinnahme von ca. 1290 Euro im Monat bedeuten würde. Dummerweise steigt die Bitcoin-Miningschwierigkeit auch weiterhin an, derzeit mit satten 40% im Monat – die weitere Verfügbarkeit von ASIC-Minern kann diesen Anstieg der Miningschwierigkeit potentiell durch die Decke gehen lassen. Doch selbst gerechnet auf eine monatliche Steigerung von 40% kommen laut Hardwareluxx nach sechs Monaten Mining-Arbeit leider nur 6,4 Bitcoins heraus – der Hauptteil davon erzeugt in den ersten drei Monaten.

Nach sechs Monaten hätte man dann zwar eine Bruttoeinnahme von 4160 Euro, dafür aber auch garantierte Stromkosten von 1500 Euro zuzüglich etwaiger Nebenkosten – und müsste von dem Rohgewinn von 2660 Euro auch noch den Anschaffungspreis des Bitcoin-Miners von 3300 Euro berappen (wenn Einfuhr-Umsatzsteuer erhoben wird, sogar 3930 Euro), was in jedem Fall eine negative Rechnung ergibt. Nach nur fünf Monaten sind die monatlichen Erträge des Bitcoin-Miners dann aber auch schon zu gering, um überhaupt noch die laufenden Stromkosten von 250 Euro pro Monat decken zu können – das Gerät wäre dann sinnvollerweise abzuschalten. Sofern also der Antieg der Miningschwierigkeit in der Praxis ähnlich hoch ist wie derzeit zu prognostizieren, wird man hiermit keinerlei Gewinn machen, sondern sogar satt Verlust. Natürlich kann man darauf spekulieren, daß der Anstieg der Miningschwierigkeit weniger niedrig ausfällt – jedoch gilt: Da das ganze im Gegensatz zum Mining mit (auch für andere Zwecke nutzbare) Grafikkarten mit hohen Investitionskosten verbunden ist, ist das ganze einfach nur eine gefährliche und kostspielige Wette.