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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21./22. September 2017

Hardwareluxx haben ebenfalls bei den Grafikkarten-Hersteller nach dem Verbleib der Herstellerdesigns zur Radeon RX Vega gefragt – mit dem gleichen schlechten Ergebnis wie schon zuletzt vermeldet. Die vier befragten Grafikkarten-Hersteller haben hierbei klar durchblicken lassen, das AMD derzeit sein Referenzdesign vorzieht (welches den Grafikkarten-Herstellern üblicherweise in kompletter Form gestellt wird) und es noch gar keine Lieferungen an einzelnen Vega-10-Chips gibt. Bei einzelnen Grafikkarten-Hersteller behindert diese Situation sogar die Finalisierung der eigenen Herstellerdesigns – andere hatten wohl mehr Glück und konnte jene bereits fertigstellen, werden nun aber bei der Auslieferung genauso mangels Chipverfügbarkeit ausgebremst. Der frühestmögliche Termin liegt damit weiterhin auf Mitte Oktober – was aber inzwischen nur noch für die Radeon RX Vega 64 gilt, für die Radeon RX Vega 56 wollte man lieber gar keine Terminangabe mehr abgeben.

All dies kann sich allerdings noch verschieben, denn AMD hat den zuletzt den Grafikkarten-Herstellern genannten (internen) Liefertermin für die Vega-10-Grafikchips nicht eingehalten und nachfolgend aber auch keinen neuen Termin mehr genannt – das ganze ist also derzeit sprichwörtlich in der Schwebe. Augenscheinlich macht die Fertigung (ob nun die Chipfertigung selber oder nur der Packaging-Prozeß) weiterhin Probleme, so das es nur tröpfchenweise Chip-Nachlieferungen gibt – welche AMD dann lieber auf seinen Referenzboards verbaut, auch wenn jene unter dem Label der einzelnen Grafikkarten-Hersteller verkauft werden. Die sinnvolle Verfügbarkeit entsprechender Grafikkarten verschiebt sich somit immer weiter nach hinten – und selbst wenn erste Hersteller tatsächlich gegen Mitte Oktober mit ihren Eigendesigns loslegen sollten, dürfte es eher denn noch bis zum Dezember (!) dauern, ehe die Portfolios wirklich in vollständiger Form im Markt stehen. Für einen Grafikchip, welcher mal direkt für das zweite Quartal 2017 angekündigt war, ist dies eine wirklich schwere Geburt.

Laut den Quellen der DigiTimes soll der Launch von Intels "Cannon Lake" Prozessoren wegen anhaltender Fertigungsprobleme nunmehr auf das Jahresende 2018 verschoben worden sein. Dies kommt etwas überraschend, denn eigentlich dachte man, es hätte inzwischen genug der Verzögerungen bei der Cannon-Lake-Generation gegeben, welche zudem sowieso nur noch im UltraLowVoltage-Bereich herauskommen soll – zu zuletzt der Terminlage Jahreswechsel 2017/18 bis eventuell Anfang 2018. Die neuerliche Verschiebung berührt allerdings nur einen kleinen Teil von Intels Produkt-Portfolio, welches Intel zudem auch noch mit weiteren Kaby-Lake-Abkömmlingen bestücken kann – wie im restlichen Mobile-Segment schon derart geplant. Das hier eigentlich hervorscheinende Problem liegt in der heftigen Verzögerung von Intels 10nm-Fertigung, welche gemäß den ursprünglichen Intel-Planungen schon längst hätte auf dem Markt sein sollen. Intel hat damit über die letzten Jahre das verloren, was früher einmal die Grundlage für die technologische Führerschaft Intels auf allen Gebieten war – den (vormaligen) Vorsprungs Intel bei der Chipfertigung von gut zwei Jahren gegenüber allen anderen Halbleiterfertigern.

Aus dem chinesischen Baidu-Forum (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via ComputerBase) kommt das wilde Gerücht, Intel würde innerhalb der Core-X-Serie mit dem Core i3-7360X auch noch ein Zweikern-Modell auflegen wollen. Untermauert wird das ganze mittels des Bilds dieser CPU (im Vergleich zum Core i3-7350K), einer Taktrate von 4.3 GHz (300 MHz mehr als beim Core i3-7350K), der TDP von 112 Watt (wie bei den anderen Kaby-Lake-X-basierten Modellen von Core X) sowie eines Listenpreises von 220 Dollar. An diesem macht sich dann u.a. der Unsinn dieser CPU fest: Für diesen Listenpreis wird man in Kürze bei Intel Sechskern-Prozessoren (wenn auch ohne HyperThreading) bekommen, von AMDs Ryzen-Portfolio ganz zu schweigen. Das ganze dann noch auf der teuren X299-Plattform zu betreiben, will überhaupt nicht mehr zusammenpassen – regulär gesehen sollte es sich hier um einen Hoax handeln. Allerdings hat es immer wieder mal vollkommen überraschene Hardware-Projekte gegeben, welche erst nach einer näheren Erläuterung des Herstellers ihren Sinn offenbarten – gänzlich auszuschließen ist der Core i3-7360X damit sicherlich nicht.