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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Januar 2015

Die SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wollen in Erfahrung gebracht haben, daß nVidia den GM200-Chip auf der nächsten "GPU Technology Conference" (GTC) vom 17. bis 20. März in San Jose (nahe des nVidia-Firmensitzes in Santa Clara) vorstellen wollte. Wie breit diese Vorstellung sein wird, darüber gibt es allerdings nur Spekulationen – denkbar ist alles von der reinen Präsentation der Chip-Architektur bis hin zum Launch darauf basierender Grafikkarten für den Profi- und/oder den Gamer-Bereich. Sofern letzteres passieren sollte, würde man dies jedoch spätestens in den Tagen direkt davor über unvermeidliche Leaks bei Kartenherstellern und Hardwarehändern mitbekommen. In jedem Fall erscheint der März als ein gutes Datum für nVidias GM200-Chip: Der große Andrang bei der GeForce GTX 980 ist dann vorbei, man kann also gut und gerne mal wieder etwas neues präsentieren. Der GM200-Chip wird dann den nVidia-Platzhirsch für das Jahr 2015 geben und die Zeit zur nächsten nVidia-Architektur "Pascal", welche ein neues Fertigungsverfahren bedingt, überbrücken helfen – ohne jener aber zeitlich zu nahe zu kommen. Und auch wenn es zur GTC noch keine Gamer-Ausführungen des GM200-Chip geben sollte, darf man jene sicherlich im Zeitrahmen März bis Juni erwarten, eher wahrscheinlich sogar März bis April.

Die Information, das Microsoft Windows 10 für Nutzer von Windows 7 & 8.1 kostenlos anbieten wird, ändert natürlich auch einiges in der Frage zu DirectX 12: Die bisher von den Spieleentwicklern befürchtete Zweiteilung des Gamer-Marktes in Systeme mit Windows 10 & DirectX 12 und Systeme mit Windows 7 & DirectX 11 dürfte damit weitgehend vom Tisch sein, da man wohl davon ausgehen kann, daß die allermeisten Gamer (angesichts des Kostenlos-Angebots) ziemlich schnell auf Windows 10 umsteigen werden. Prinzipiell benötigt es daher nur für die Übergangsphase – welche Microsoft aber auch mit der Begrenzung seines Kostenlos-Angebots zu straffen versucht – eine zweigleisige Entwicklung seitens der Spieleentwickler. Ab Anfang 2017 kann man dann die Lage neu bewerten und bei einer (angenommenen) großen Marktdurchdringung von Windows 10 auch durchaus Spieleentwicklungen anstoßen, welche DirectX 12 zwingend voraussetzen. Unter Umständen hat Microsoft mit diesem Verkaufsmodell bei Windows 10 auch den Weg für eine ungewöhnlich schnelle Durchsetzung von DirectX 12 geebnet.

AMD hat laut Fudzilla in der Analysten-Telefonkonferenz zu den neuen AMD-Geschäftszahlen auch einen (halbwegs konkreten) Releasetermin für Carrizo genannt: Im zweiten Quartal 2015 soll es dann endlich so weit sein – nachdem man eigentlich Ende letzten Jahres über einen Frühstart von Carrizo-L redete, welcher aber augenscheinlich nicht gekommen ist. Weiterhin denkbar ist natürlich ein getrennter Launch von Carrizo-L und Carrizo – aber nachdem AMD das ganze nicht mehr im Jahr 2014 in den Markt schicken konnte, dürfte man nun eher daran interessiert sein, wenigstens einen runden Launch mit dem kompletten Produkt-Portfolio abliefern zu können. Damit dürfte sich auch besser überdecken lassen, daß speziell Carrizo-L nur auf einer Jaguar/Puma-Architektur basiert und damit wesentlich weniger CPU-Performance und potentiell auch noch dramatisch weniger iGPU-Performance gegenüber dem regulären Carrizo auf die Waage bringt – letzteres hängt davon ab, ob AMD nicht eventuell für Carrizo-L die integrierte Grafiklösung und deren Speicherinterface gegenüber dem bisherigen Standard bei Jaguar/Puma entsprechend aufstockt. Eine Carrizo-ähnliche Performance wird Carrizo-L jedoch niemals erreichen können, dafür ist der generelle Ansatz der Jaguar/Puma LowPower-Archtitektur einfach zu klein.

Der Cloud-Anbieter Blackblaze hat mal wieder eine Auswertung zur Ausfallrate von Festplatten veröffentlicht, welche sich auf die zehntausendfach bei Blackblaze eingesetzten Festplatten bezieht. Jene laufen natürlich 24 Stunden, 365 Tage im Jahr durch, allerdings setzt Blackblaze wegen des Preisunterschieds hierbei auf normale Consumer-Festplatten – also nicht auf Profi-Festplatten oder Modelle, welche explizit für einen durchgehenden Betrieb freigegeben wurden. Weiterhin liegen in diesem Test die Platten von HGST vorn, knapp gefolgt von Western Digital – und erneut weit abgeschlagen Seagate, obwohl es bei jenen sogar deutliche Verbesserungen zwischen den Jahren 2013 und 2014 gab. Zum Teil kann man diese Ergebnisse darauf zurückführen, daß die Seagate-Platten diesen Test mit einem etwas höheren durchschnittlichen Alter angetreten sind – aber wenn man die Detail-Testergebnisse ansieht (Seagate Barracuda 7200.11 mit 23,5% Ausfallrate, Barracuda 7200.14 mit 43,1% Ausfallrate), dann ziehen vor allem einzelne Seagate-Serien den Schnitt nach unten, sind diese Modelle schlicht wirklich nicht für einen Dauerbetrieb geeignet. Da eine solch hohe Belastung beim normalen PC-Nutzer aber eben kaum anzutreffen ist, haben die Aussagen des Tests kaum einen Wert für den Normalnutzer – während hingegen Nutzer von dauerhaft laufenden File- oder Downloadservern etc. sich durchaus einige Anregungen aus diesem Test ziehen können.