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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Juli 2021

Die 3DCenter-Aussage auf Twitter pro von 80 CU bei Navi 31 – basierend auf der gestern ausgebreiteten These, dass im RDNA3-Design eine WGP nur noch eine CU mit doppelter Anzahl an FP32-Einheiten enthält – hat auf Twitter seitens bekannten Protagonisten zu völlig unterschiedlichen Reaktionen geführt: Während Kepler_L2 @ Twitter die These als "möglich" einstufte, ist Greymon55 @ Twitter hingegen komplett dagegen, von 80 CU mit verdoppelter Anzahl an FP32-Einheiten (sowie von 8 Shader-Engines) zu reden. Über die Anzahl der Shader-Engines kann man sicherlich streiten, diesbezüglich war unsere Auslegung eines Greymon55-Tweets möglicherweise zu optimistisch. Andererseits wäre es durchaus überraschend, wenn AMD nochmals die Raster-Power pro FP32-Einheit beschneidet: Navi 10 trat mit 4 Raster-Engines (bei zwei Shader-Engines) auf 40 CU an, Navi 21 hat dagegen auch nur 4 Raster-Engines (bei vier Shader-Engines) auf gleich 80 CU.

Navi 31 (maybe):
10240 FP32
80 CU
80 WGP
8 SE

Quelle:  3DCenter @ Twitter am 21. Juli 2021
 
It's possible.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 21. Juli 2021
 
I'm not sure how much CU there is, but 80CU double FP32 and 8SE are not correct.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 21. Juli 2021

Irgendwann muß man den größeren Chip-Designs, welche mit der RDNA3-Architektur daherkommen, dann auch einmal mehr Raster-Power zukommen lassen – denn allein mit Optimierungen kann man sich bei einer Vervierfachung der Anzahl der FP32-Einheiten zwischen RDNA1 und RDNA3 sicherlich nicht durchschummeln. Aber natürlich kann man dies auch über eine andere Ausführung der Raster-Engines in den Shader-Engines lösen – die Anzahl der Shader-Engines selber wäre damit weit weniger relevant, eher interessant hingegen die Anzahl der konkreten Raster-Engines. In der Frage von WGPs und CUs gibt es zudem auf Twitter einige Statements, welche darauf hinweisen, dass die CUs bei der RDNA2-Architektur faktisch schon abgelöst sind – nachdem beide nominellen CUs in einer WGP bereits auf einen gemeinsamen Level0-Cache zugreifen. AMD benutzt den Begriff "CU" allerdings im Marketing weiter, weil es einfach die größeren Zahlen ergibt – ein gewichtiger Punkt, nachdem nVidia bei der reinen Anzahl der FP32-Einheiten (nominell) deutlich vorn liegt.

Alle anderen Auflösungen ausgehend von der These "1 WGP = 1 CU, somit 1 CU = 128 FP32" würden zudem gänzlich andere Werte für die Anzahl an FP32-Einheiten beim Navi-31-Chip ergeben. In dieser Frage gibt es dann immer nur Halbierungen oder 2er Potenzen nach oben hin, was die allermeisten Varianten schnell unrealistisch werden läßt: Ein Navi 31 mit nur 5120 FP32-Einheiten wäre witzlos, einer mit 20480 FP32-Einheiten zwar denkbar, aber nicht gerade realistisch. Aufgrund dieser 2er-Potenzen-Problematik und ausgehend von der Grundgröße "80 CU" ergeben sich kaum andere Auflösungen als eben 10240 FP32-Einheiten an 80 WGP. Ob AMD das ganze dann wiederum als "160 CU" ausgibt, oder realitätsgetreuer (gemäß des eigentlichen Architektur-Ansatzes) als "80 CU", wird sich noch zeigen – spielt jedoch sicherlich die geringste Rolle, da einfach nur eine Benennungsgfrage. Andere Ansätze als 10240 FP32-Einheiten an 80 WGP erscheinen hingegen momentan kaum vorstellbar – was aber doch nichts bedeuten muß, wirklich gravierende Architektur-Veränderungen sind schwerlich vorab zu erahnen.

Unter anderem Golem berichten über Abstürze bis hin zu regelrechten Grafikkarten-Ausfällen bei Amazons "New World", wobei von den Ausfällen exklusiv die GeForce RTX 3090 und dort eigentlich nur EVGA-Modelle betroffen sein sollen. Jene Probleme ergeben sich nur bei den Ingame-Menüs, welche ohne Frameratenlimit laufen und dann die Grafikkarten überlasten. Abgesehen von dem Punkt, dass dies wohl der letzte Hinweis an die Spieleentwickler darstellt, doch bitte durchgehend (automatisch aktivierte) Frameraten-Limiter für Spiel-Menüs einzubauen, überrascht es dennoch, dass hiermit sogar die regelrechte Zerstörung einer Grafikkarten erreicht werden kann. Normalerweise sollten dies die vielen Schutzschaltungen auf heutigen Grafikkarten jederzeit zuverlässig verhindern.

Seitens Igor's Lab kommt allerdings eine mögliche Auflösung dieses Falls: Danach hat EVGA bei einigen Spitzenmodellen seiner GeForce RTX 3090 Serie zusätzlich einen eigenen Lüftercontroller-Chip verbaut – welcher mit dem Spiel augenscheinlich nicht zurechtkommt, durchbrennt und damit die Karte in den Tod reißt. Ironischerweise ist jener Chip eigentlich unnötig angesichts der nVidia-eigenen Schutzmaßnahmen, wurde nur für frühere Chip-Generationen wirklich benötigt und seitdem dummerweise von EVGA mitgeschleppt. Dies könnte zumindest erklären, wieso speziell nur EVGA-Karten betroffen sind. In diesem Fall würde das ganze als "bedauerlicher Einzelfall" bzw. "Zusammentreffen unglücklicher Umstände" klassifiziert werden können. EVGA wäre natürlich trotzdem voll regresspflichtig, alle betroffenen GeForce RTX 3090 Karten liegen aber sowieso noch innerhalb des Garantiezeitraums.