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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. November 2013

Asus hat die am Wochenende schon einmal genannte DualChip-Grafikkarte "Asus ROG Mars 760" nun tatsächlich herausgebracht, erste Testberichte finden sich bei der ComputerBase, OCaholic und dem Guru3D. Die Karte ist wie eine kleinere GeForce GTX 690, nur halt mit 2x 1152 Shader-Einheiten – womit die Summe von insgesamt 2304 Shader-Einheiten glatt dem Niveau der GeForce GTX 780 entspricht. Gegenüber jener hat die Asus-Karte mit 1006/1072/3000 MHz die klar höheren Taktraten zu bieten und kommt somit auf 19% mehr Rechenleistung und aber die identische Speicherbandbreite gegenüber der GeForce GTX 780. Gegenüber der GeForce GTX 780 Ti sind es allerdings 8% weniger Rechenleistung sowie 14% weniger Speicherbandbreite – bei allerdings identischem Preispunkt, denn die "Asus ROG Mars 760" soll für 619 Euro in den Handel gehen.

Und hier liegt dann auch der Stolperstein der Asus-Karte: Die schnellere GeForce GTX 780 Ti gibt es schon für knapp 600 Euro, die nur etwas langsamere GeForce GTX 780 für einen deutlich niedrigeren Preis von etwas unter 450 Euro. In beiden Fällen kommt hinzu, daß man natürlich immer die gleichschnelle SingleChip-Grafikkarte einem MultiChip-Konstrukt vorziehen sollte. Im Fall des Falles sind aber sowieso zwei GeForce GTX 760 Karten weiteraus günstiger (einzeln für 200 Euro erhältlich) als die Asus-Karte. Gleichfalls sind die logisch nur nutzbaren 2 GB Speicher der Asus-Karte (jeder Chip verfügt über 2 GB Speicher, gegenüber einem Spiel verhält sich die Karte somit wie ein 2-GB-Modell) für eine Grafikkarten dieser Leistungsklasse aus heutiger Sicht einfach zu knapp, selbiges Problem hatte (und hat) schon die GeForce GTX 690. Auch hier wäre wiederum der Griff zu zwei GeForce GTX 760 Karten mit jeweils gleich 4 GB Speicher (um die 250 Euro) anzuraten, welche sogar günstiger kommen als die Asus-Karte. Technologisch ist es natürlich hochwertig, was Asus abseits aller Referenzmodelle von nVidia da geschaffen hat, aber das gebotene Preis/Leistungs-Verhältnis passt einfach nicht.

Von Jon Peddie Research kommen Zahlen zu den Grafikchip-Marktanteilen im dritten Quartal 2013, wobei hier alle Grafikchips inklusive der – mengenmäßig dominierenden – integrieren Grafikchips gezählt werden. Grob gesehen hat sich wenig getan im Vergleich zum Vorquartal sowie zum Vorjahreszeitraum: Intel dominiert bei 60% und mehr Marktanteil mit weiterhin steigender Tendenz, AMD liegt knapp oberhalb der 20%-Marke und nVidia liegt im Rahmen von 16 bis 19 Prozentpunkten mit über das Jahr betrachtet etwas fallender Tendenz. Leider sind diese ganzen "Grafikchip"-Statistiken schon seit einiger Zeit (siehe hierzu auch die Langzeit-Statistik beim Planet 3DNow!) zur reinen Show von Prozessoren-Verkaufszahlen geworden, da Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit aktuell runde 70% dieser Statistik ausmachen und damit natürlich weit gewichtiger sind als die echten Grafikchips für Desktop-Grafikkarten und Mobile-Grafiklösungen.

Der britische Händler Overclockers.co.uk bietet inzwischen sogar auf 290X geflashte Radeon R9 290 Karten mit Garantie an – wobei der Preis von 360£ (~433€) nicht wirklich attraktiv ist, da in der Nähe von regulären Radeon R9 290X Karten (mit Glück ab 470 Euro) liegend. Derweil kristallisiert sich laut dem Radeon R9 290 BIOS-Mod-Thread in unserem Forum heraus, daß die Modifizierung der Radeon R9 290 mittels eines BIOS-Flashs auf ein 290X-BIOS gar nicht einmal so selten gelingt, bislang sind sogar die geglückten Modifikationen in der Mehrheit. Auffallend dabei ist, daß die BIOS-Modifikation bei allen PowerColor-Karten unseres Forums gelungen ist, bei Karten anderer Hersteller jedoch nicht.

Auch der entsprechende Thread im PCGH-Forum (inklusive einer erschöpfenden Mod-Anleitung) zeigt an, daß sich bisher nur Karten von PowerColor, VTX3D und XFX haben modifizieren lassen haben, bei allen anderen Herstellern keine Erfolgsaussichten existieren. Damit kann als gesichert gelten, daß man es außerhalb dieser drei Hersteller besser gar nicht erst probieren sollte. Vereinzelt wird aber auch von Mißerfolgen bei Karten von PowerColor, VTX3D und XFX berichtet, die Quote liegt unter Einrechnung aller Ergebnisse aus beiden Foren (bezogen nur auf diese drei Herstellerfirmen) jedoch bei guten 83%. Zudem wurde bisher noch nicht von Defekten durch diesen Mod berichtet – hält man sich an die Anleitung, kann man selbst bei Nichterfolg der Modifikation immer wieder zum originalen BIOS zurückkehren und verliert somit nichts.