21

Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Oktober 2021

BenchLeaks @ Twitter notiert in Form eines Geekbench-Werts ein Lebenszeichen zu Ryzen Threadripper 5000, der oft verschobenen Zen-3-basierten Threadripper-Generation mit Codenamen "Chagall". Interessanterweise kommt jenes Lebenszeichen vom Pro-Modell "Threadripper Pro 5975WX" mit somit Achtkanal-Speicherinterface, welches üblicherweise nur für den Workstation-Bereich Verwendung findet – nicht aber von einem Normal-Modell für den HEDT-Bereich, zu welchem AMD nunmehr seit fast zwei Jahren keinen Nachschub (nach Threadripper 3000) geliefert hat. Der Benchmark-Wert selber ist auch nur gut gegenüber einem regulären Threadripper-Modell (mit selber Kern-Anzahl) zu vergleichen, da es bei den Benchmark-Werten zum Pro-Modell 3975WX in der Geekbench-Datenbank ziemlich drunter & drüber geht.

Hardware GB5/ST GB5/MT
Ryzen Threadripper Pro 5975WX Zen 3 (Chagall), 32C/64T, 3.6/? GHz 1686 27603
Ryzen Threadripper 3970X Zen 2 (Castle Peak), 32C/64T, 3.7/4.5 GHz 1258 22366
Quellen: TR Pro 5975WX bei Geekbench, TR 3970X bei Geekbench

Da allerdings zwischen Normal- und Pro-Modellen nur in ausgesuchten, sehr Speicher-lastigen Benchmarks Unterschiede produzierbar sind, sollte man eher dem Durchschnittswert zum Threadripper 3970X als Vergleichsbasis vertrauen. Gut zu sehen ist hierbei der erhebliche IPC-Sprung von Zen 2 auf Zen 3, was in diesem Fall sogar für +34% beim Singlethread-Ergebnis führt. Das Multithread-Ergebnis ist mit +23% nicht ganz so gut, hierbei dürfte möglicherweise die identische TDP (von 280W) bei keinerlei Fertigungs-Vorteil zwischen Zen 2 & Zen 3 (beiderseits TSMC 7nm) bremsend wirken. Gänzlich belastbar ist jener Einzelwert natürlich sowieso nicht, angesichts der enormen Schwankungen der Geekbench-Ergebnisse zum 3975WX. Offen bleibt zudem, ob und wann AMD noch die "normalen" Threadripper 5000 Modelle herausbringt – die letzten Anzeichen gingen aufs Jahr 2022, angesichts dieses Benchmark-Leaks wäre allerdings auch ein Start noch vor Jahresende 2021 nicht gänzlich auszuschließen.

Mit einem (inzwischen gelöschten) kurzem Tweet als Antwort zu einem AnandTech-Tweet bezüglich zukünftiger Fertigungsverfahren bei TSMC hat Twitterer & Leaker 'Kopite7kimi' die mögliche nVidia-Architektur "Blackwell" in Verbindung mit TSMCs 3nm-Fertigung gebracht. Jener Tweet ist wie gesagt inzwischen gelöscht, so dass Restzweifel bleiben – allerdings ist jene Verbindung nun auch nicht wirklich abwegig angesichts der letzten offiziellen nVidia-Roadmap, welche den zweiten Ampere-Nachfolger für das Jahr 2024 einordnet. Wie bekannt, wird dann TSMCs 3nm-Fertigung spruchreif sein, die nachfolgende 2nm-Fertigung wäre noch mindestens ein Jahr entfernt – so dass die Wahl nur auf 3nm oder ein Derivat dessen fallen kann. Bei dieser Gelegenheit wäre allerdings auch die ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit zu erwähnen, dass es sich bei "Blackwell" um einen direkten "Hopper"-Nachfolger handelt – sprich, womöglich wieder eine reine HPC-Architektur.

TSMC Roadmap Update: 3nm in Q1 2023, 3nm Enhanced in 2024, and 2nm in 2025
Quelle:  AnandTech @ Twitter am 18. Oktober 2021
 
Blackwell
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 19. Oktober 2021 (inzwischen gelöscht) in Antwort auf vorstehenden AnandTech-Tweet

Dies folgt dem klaren Trend bei nVidia, sich zuerst um die jeweilige HPC-Architektur zu kümmern, selbst wenn medial die jeweilige Gaming-Architektur stärker im Blickfeld steht. Doch erinnert man sich zurück, dann stellten sich die allerersten Leaks zu neuen nVidia-Architekturen – ob Pascal, Volta oder Ampere – später immer als Daten zu den jeweiligen HPC-Chips heraus, Daten zu entsprechenden Gaming-Chips folgten regelmäßig erst danach. Dies führte in der Vergangenheit oftmals sogar zu Fehleinschätzungen, wenn mit Daten von HPC-Chips auf deren Leistungspotential im Gaming-Bereich geschlossen wurde. Sofern nVidia an seiner Strategie nicht grundlegendes ändert, dürfte auch für "Blackwell" zutreffen, dass die ersten zu hörenden Daten & Leaks dem HPC-Bereich zuzuordnen sind – unabhängig davon, ob die Blackwell-Generation eventuell auch Gaming-Chips umfaßt oder aber (wie "Hopper") rein bei HPC-Lösungen bleibt.

Twitterer HXL schiebt einen weiteren Übertakungs-Wert zum Core i9-12900K nach, diesesmal auf 5.3 GHz. Der Performance-Gewinn gegenüber den gestrigen Übertaktungs-Ergebnis auf 5.2 GHz ist dementsprechend geringfügig – beim Singlethread-Wert (+2,2%) sogar leicht besser als mit dem Idealwert des Taktratengewinns (+1,9%), beim Multithread-Wert grob nur bei der Hälfte dessen liegend (+1,2%). Dafür musste dann wiederum massiv an Energie eingesetzt werden: Auf einer Chip-Spannung von inzwischen 1.44 Volt ergaben sich unter dem SSE-Test von CPU-Z ein Stromverbrauch von 300 Watt, im AVX-Test von AIDA64 sogar 400 Watt. Letzterer Test läuft dann allerdings nur eine Minute durch, ehe sich das System aus thermischen Gründen abschaltet (benutzte Kühlung: Wasserkühlung mit Radiator in Eiswasser eingelegt). Hier ist dann wohl die absolute Grenze erreicht – und erneut bewiesen, dass Prozessoren-Übertaktung derzeit geradezu extrem Energie-ineffizient daherkommt.

Hardware CB23/ST CB23/MT CPU-Z/ST CPU-Z/MT Stromverbr.
Core i9-12900K OC ADL, 8C+8c/24T, @ 5.3 GHz - - 869,8 12132,5 400W
Core i9-12900K OC ADL, 8C+8c/24T, @ 5.2 GHz - - 851,0 11986,9 330W
Core i9-12900K (ES) ADL, 8C+8c/24T, 3.2/5.1 GHz (ES) 2007 27461 827,7 11456,5 233W
Core i9-11900K RKL, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz 1770 16617 713 7198 -
Ryzen 9 5950X Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz 1598 28963 665,7 12957,7 -
gemäß den Benchmarks bei Bilibili, ergänzt um die von HXL @ Twitter gemeldeten OC-Werte: #1 & #2, Stromverbrauchs-Werte laut OneRaichu @ Twitter

VideoCardz zeigen hingegen erste Bilder von Retail-Modellen zum Core i9-12900K sowie berichten über einen entsprechenden Taktraten-Leak. Jener ist allerdings nicht gänzlich eindeutig dem Core i9-12900K zuzuordnen und von den bisher bekannten Taktraten zu Alder Lake hergeleitet, entsprechen die maximal 5.0 GHz bei den P-Kernen sowie die maximal 3.8 GHz bei den E-Kernen eher dem Core i7-12700K. Dass jener dann mit 3.6 GHz einen leicht höheren Basetakt der P-Kerne als der Core i9-12900K (3.2 GHz) hätte, muß nicht verwundern, denn der größere Prozessor muß in derselben TDP-Klasse zwei mehr Effizienz-Kerne sowie mehr Level2- und Level3-Cache unterbringen. So oder so ergibt sich erstmals eine vollständige Taktraten-Angabe zu den Effizienz-Kernen, welche in diesem Fall auf 2.7 GHz Basetakt und 3.8 GHz maximaler Boost-Takt lautet. Wie korrekt die Angaben der nachfolgenden Tabelle (zusammengebastelt aus diversen Leaks) sind, dürfte sich zudem schon in Wochenfrist ergeben.

Kerne Takt P-Kerne Takt E-Kerne L2+L3 Grafik TDP/PL2 Liste Release
Core i9-12900K 8C+8c/24T 3.2/5.0/5.3 GHz ?/3.7/3.9 GHz 18+30 MB UHD770 125/228W ? 4. November 2021
Core i9-12900 8C+8c/24T ? ? 18+30 MB UHD770 65/?W ? Januar 2022
Core i7-12700K 8C+4c/20T 3.6/4.7/5.0 GHz 2.7/3.6/3.8 GHz 14+25 MB UHD770 125/228W ? 4. November 2021
Core i7-12700 8C+4c/20T ? ? 14+25 MB UHD770 65/?W ? Januar 2022
Core i5-12600K 6C+4c/16T ?/4.5/4.9 GHz ?/3.4/3.6 GHz 11.5+20 MB UHD770 125/228W ? 4. November 2021
Core i5-12600 6C+0c/12T ? ? 7.5+? MB UHD770 65/?W ? Januar 2022
Core i5-12500 6C+0c/12T ? ? 7.5+? MB UHD730 65/?W ? Januar 2022
Core i5-12400 6C+0c/12T 2.5/4.0/4.4 GHz ? 7.5+18 MB UHD730 65/?W ? Januar 2022
Core i3-12300 4C+0c/8T ? ? 5+? MB UHD730 65/?W ? Januar 2022
Core i3-12100 4C+0c/8T ? ? 5+? MB UHD730 65/?W ? Januar 2022
Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Boost, 3. maximaler Boost-Takt