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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. September 2021

Von Twitterer Kopite7kimi kommt eine Existenz-Aussage bezüglich zweier (kleinerer) Lovelace-Grafikchips: Danach soll der AD103 tatsächlich existieren, der AD107 hingegen nicht. Spezifikationen liegen zu beiden Grafikchips gemäß des direkt nachfolgenden Tweets nicht vor, hierbei geht es erst einmal nur um die Frage, mit welchen Grafikchips nVidia sein Lovelace-Portfolio zugunsten der GeForce RTX 40 Serie aufbaut. Dass damit ein echter LowCost-Chip fehlt, verwundert nicht gänzlich: Unter der 5nm-Fertigung ist so etwas teuer, zudem kann man dieses Marktsegment auch mit vorhandenen Chips früher Generationen bestücken. Sprich, GA107 & GA106 aus der aktuellen Ampere-Generation dürften somit auch zu Zeiten der kommenden Lovelace-Generation weiterhin im Einsatz bleiben – ob mit den gleichen Grafikkarten oder Refresh-Lösungen, bleibt abzuwarten.

AD103 ✓
AD107

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 21. September 2021

Der AD103-Chip eröffnet nVidia hingegen die Möglichkeit, das zukünftige Chip-Portfolio mit kleineren Sprüngen zwischen den Grafikchips zu gestalten. Für das Ampere-Portfolio war ähnliches bereits mit dem GA103-Chip vorgesehen, wenngleich jener zuerst nicht realisiert wurde und nun voraussichtlich erst im Rahmen des GeForce RTX 30 "SUPER"-Refreshs nachgereicht wird. Wenn es von Anfang an geplant wird, kann man mit vier Grafikchips zwischen GeForce xx60 und xx80 Ti eine zielgenauere Abdeckung der wünschenswerten Produktklassen zu den jeweiligen Grafikchips erreichen. So könnte beispielsweise eine "GeForce RTX 4080" dann auf dem AD103-Chip basieren, müsste man nicht den wahrscheinlich sehr groß ausfallenden AD102-Chip hierfür bemühen. Insbesondere wenn nVidia in der Spitze eine Performance-Verdopplung anstrebt, dürfte der AD102-Chip nicht nur bei Performance & Stromverbrauch neue Höhen erreichen – sondern voraussichtlich auch beim Preispunkt. Dies macht die "kleineren" Grafikchips des Portfolios interessanter, da nur ein Teil selbst der Enthusiasten-Gemeinde weitere Preissteigerungen mitgehen dürfte.

VideoCardz können über eine AMD-interne Folie den Tag der Launchreviews für die kommende Radeon RX 6600 (non-XT) mit dem 13. Oktober 2021 bestätigen – was im Rahmen der letzten Gerüchte liegt. Der genaue Zeitpunkt des NDA-Falls für die Launchreviews ist wiederum das übliche 9 Uhr morgens "Eastern Time", sprich US-Ostküsten-Zeit – was zu diesem Tag dann 14 Uhr deutscher Zeit entspricht. Die AMD-Folie nennt zudem den frühestmöglichen Termin, wann Pressesamples bei den Hardwaretestern eintreffen dürfen (4. Oktober), allerdings keinen Marktstart-Termin. Da sich hierzu zuletzt eine Differenz von einem Tag eingebürgert hat, dürfte die Radeon RX 6600 non-XT wohl am nachfolgenden 14. Oktober in den Handel gehen. VideoCardz zeigen zudem noch eine weitere AMD-Folie, welche die grundsätzlichen Hardware-Daten dieser Karte bestätigt: 28 Shader-Cluster mit 32 MB Infinity Cache und 8 GB GDDR6-Speicher – letzteres ergibt das übliche 128-Bit-Interface des Navi-23-Chips.

Technik Listenpreis Release
Radeon RX 6900 XT Navi 21 XTX, 80 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 $999 8. Dezember 2020
Radeon RX 6800 XT Navi 21 XT, 72 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 $649 18. November 2020
Radeon RX 6800 Navi 21 XL, 60 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 $579 18. November 2020
Radeon RX 6700 XT Navi 22 XT, 40 CU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 $479 18. März 2021
Radeon RX 6600 XT Navi 23 XT, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 $379 11. August 2021
Radeon RX 6600 Navi 23 XL, 28 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 ? 13./14. Oktober 2021

Nochmals VideoCardz zeigen die Listung einer "GeForce RTX 3080 SUPER" in einem neuen AiO-PC seitens HP. Dies ist natürlich etwas vorfristig, zeigt allerdings an, dass die Hersteller intern bereits von nVidia über jenen GeForce RTX 30 "SUPER"-Refresh informiert werden – selbst wenn jener sich kaum vor dem Jahreswechsel materialisieren dürfte. Zu erwähnen wäre noch, dass jener AiO-PC allerhöchstwahrscheinlich die Mobile-Ausführung jener "GeForce RTX 3080 SUPER" tragen wird, alles andere wäre auch schwer bei einem AiO zu verbauen. Im Mobile-Segment bekommt nVidias "SUPER"-Refresh mit dem GA103-Chip augenscheinlich eine neue, bessere Chipbasis – womit dann auch bemerkbar schnellere Grafiklösungen möglich werden. Im Desktop-Segment muß der kommende "SUPER"-Refresh allerdings mit den bekannten Grafikchips auskommen, sind ergo kaum beachtbare Performance-Sprünge zu erwarten. Deswegen gibt es hier und da Hoffnung auf verdoppelte Speichermengen beim "SUPER"-Refresh für den Desktop – wozu es derzeit allerdings noch keine Hinweise aus der Herstellerindustrie gibt.

Einen auf den US-Markt bezogene Auswertung zu aktuellen Grafikkarten-Preisen kommt von Hardware Unboxed @ YouTube – und zeigt eher einen Preis-Gleichstand gegenüber dem August an. Zwar ist der Preis der GeForce RTX 3090 (so wie in Deutschland) ganz erheblich nach oben gegangen, bei den anderen Preisen bewegt sich hingegen nicht viel, insbesondere die kleineren Karten zeigen sogar leicht niedrigere Preise als im August an. Dies ist im Vergleich zu Deutschland dann doch ein klarer Unterschied, denn hierzulande haben gerade die kleineren Karten preislich (leider) zugelegt. Generell sind gewisse Unterschiede in beiden Auswertungen jedoch normal, denn die Preislagen von Hardware Unboxed beziehen sich auf den Durchschnitt der eBay-Verkäufe (für Neuware), die unsererseits notierten Preislagen jedoch auf die jeweils günstigsten Händlerangebote (schlicht auch, weil dies einfacher zu erfassen ist).

Die Auswertung von Hardware Unboxed zeigt somit eher darauf hin, zu welchen Preislagen (durchschnittlich) wirklich verkauft wurde. Unsere Auswertung setzt dagegen mit dem günstigsten Händlerpreis an einem Extrempunkt an, möglicherweise erklären sich daran auch die höheren Ausschläge nach oben & unten. Im groben Maßstab ist der Kurvenverlauf bei Hardware Unboxed und 3DCenter jedoch sehr ähnlich – mit starkem Ausschlag im Mai und danach zuerst schnell und später langsam zurückgehenden Grafikkarten-Preisen. Die Differenz speziell bei August/September ist zudem vielleicht auch zu klein, um wirklich wertbar zu sein – jene könnte letztlich auch auf regionale Unterschiede zurückzuführen sein. Es gibt schließlich durchaus einige Anzeichen dafür, dass derzeit in den USA substantielle Liefermengen aufschlagen – während in Deutschland die Grafikkarten-Verfügbarkeit fast durch die Bank weg in kleinem, aber beachtbarem Maßstab zurückgegangen ist. Dies kann dann durchaus schon den Unterschied zwischen leicht steigenden oder leicht fallenden Preisen provozieren.