22

Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22. September 2019

Als weiteren Nachtrag zur Auswertung der Test verschiedener Herstellerdesigns zu Radeon RX 5700 & 5700 XT soll selbiges noch für drei weitere Herstellermodelle getan werden, welche zuletzt häufiger getestet wurden. Als erstes steigt hierbei die "MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X" in den Ring, welche angesichts Taktraten von 1730/1870/3500 MHz wiederum eine der stärkeren Werksübertaktungen darstellt. Wie bei den anderen getesteten werksübertakteten Modelle ist der Performance-Ertrag dieser Werksübertakung mit +3-4% oberhalb Referenz-Niveau jedoch eher mäßig, dafür gibt es allerdings die bekannt guten Eigenschaften bei GPU-Temperatur und Lüfter-Lautstärke. Wie ebenfalls bekannt, geht dies dann zu Lasten eines (schwachen) Overclocking-Potentials und vor allem zu Lasten des Stromverbrauchs, in dieser Frage wurde die MSI-Karte mit heftigen 254-270 Watt ausgemessen. Dies liegt unter allen bisher getesteten Radeon RX 5700 XT Exemplaren mit an der "Spitze" – und ist damit weit weg vom eigentlichen Midrange-Niveau dieser regulär mit 225 Watt TDP (TBP) spezifizierten Karten.

MSI 5700XT Gaming X Chiptemp. Lautstärke WQHD-Perf. Stromverbr.
Taktraten 1730/1870/3500 MHz anstatt 1605/1755/3500 MHz; Power-Limit: 215 Watt anstatt 185 Watt (nur für den Chip); Kartenlänge: 29,5cm (Ref: 27,5cm)
ComputerBase 76°C (Ref: 85°C) 39,5 dBA (Ref: 46,5 dBA) +3,3%  (5 Tests) 266W (Ref: 210W)
Guru3D 69°C (Ref: 76°C) 36 dBA (Ref: 45 dBA) +3,2%  (8 Tests) 254W (Ref: 204W)
TechPowerUp 70°C (Ref: 92°C) 32 dBA (Ref: 43 dBA) +4%  (21 Tests) 270W (Ref: 219W)

Das zweite Kartenmodell ist die "XFX Radeon RX 5700 XT Thicc2 Ultra" – wobei der Namenszusatz "Ultra" zu beachten wäre, denn es gibt auch eine non-Ultra-Ausführung dieser XFX-Karte. Ultra und non-Ultra kommen im selben Kartendesign daher, allerdings hält sich die non-Ultra-Ausführung an die AMD-Vorgaben bezüglich Taktrate & Power-Limit. Die Ultra-Ausführung bringt hingegen eine kräftige Werksübertaktung auf 1730/1870/3500 MHz (genau wie die vorgenannte MSI-Karte) sowie ein erhöhtes Power-Limit mit sich. Leider gehen die Hardware-Tests hierzu ein wenig auseinander in der Wertung, es ergibt sich kein so klares Bild wie bei der MSI-Karte. Auffallend ist aber auch hier wieder der monströse Verbrauch von 269-285 Watt (nur für die Grafikkarte selber!), was sogar nochmals etwas höher als bei der MSI-Karte ist. Interessanterweise erzielt die non-Ultra-Ausführung im Test der ComputerBase mit 201 Watt Stromverbrauch ein drastisch besseres Ergebnis – bei einer Performance grob auf Augenhöhe mit AMDs Referenzdesign. Die Stärke von XFXs "Thicc2"-Kartendesign liegt somit sicherlich primär im Ersatz des Referenzdesigns, weniger denn in einer wirklich für Werksübertaktung (oder weitere Übertaktung) gedachten Anwendung.

XFX 5700XT Thicc2 Ultra Chiptemp. Lautstärke WQHD-Perf. Stromverbr.
Taktraten 1730/1870/3500 MHz anstatt 1605/1755/3500 MHz; Power-Limit: 210 Watt anstatt 185 Watt (nur für den Chip); Kartenlänge: 29,5cm (Ref: 27,5cm)
Guru3D 74°C (Ref: 76°C) 44 dBA (Ref: 45 dBA) +2,8%  (8 Tests) 269W (Ref: 204W)
PCWorld 76°C (Ref: 86°C) - +5,3%  (5 Tests) -
TechPowerUp 76°C (Ref: 92°C) 39 dBA (Ref: 43 dBA) +4%  (21 Tests) 285W (Ref: 219W)

Und letztlich kommt noch die "Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+" zum Zuge, das eigentliche werksübertaktete Kartendesign von Sapphire. Bei jenem ging Sapphire mit Taktraten von gleich 1770/1905/3500 MHz, einem Power-Limit von immerhin 225 Watt (nur für den Grafikchip allein!) sowie einer Kartenlänge von 31,0cm durchaus in die Vollen. Das Ergebnis ist dann sicherlich eine der besten Radeon RX 5700 XT Kartenmodelle, allerdings auch hier wieder ohne wirklich großartige Performancegewinne gegenüber dem Referenzdesign. Doch wenn der bislang beste Einzeltest ein Performanceplus von +7,2% ausweist und die anderen Tests zur Karte eher bei +3-5% Mehrperformance herauskommen, dann deutet dies doch deutlich darauf hin, das selbst das beste Grafikkarten-Design aus der Radeon RX 5700 XT nicht mehr viel herausholen kann. Die eigentlichen Vorteile liegen somit wiederum bei GPU-Temperatur und Lüfter-Lautstärke, verbunden erneut mit dem Nachteil eines auf 256-266 Watt stark ansteigenden Stromverbrauchs zu zudem der bekannt schwachen Übertaktungseignung.

Sapphire 5700XT Nitro+ Chiptemp. Lautstärke WQHD-Perf. Stromverbr.
Taktraten 1770/1905/3500 MHz anstatt 1605/1755/3500 MHz; Power-Limit: 225 Watt anstatt 185 Watt (nur für den Chip); Kartenlänge: 31,0cm (Ref: 27,5cm)
ComputerBase 74°C (Ref: 85°C) 37,5 dBA (Ref: 46,5 dBA) +4,5%  (5 Tests) 260W (Ref: 210W)
Igor's Lab 71°C (Ref: 75°C) 36,8 dBA (Ref: 50,5 dBA) +7,2%  (7 Tests) 256W (Ref: 223W)
TechPowerUp 72°C (Ref: 92°C) 33 dBA (Ref: 43 dBA) +3%  (21 Tests) 266W (Ref: 219W)

Zum kürzlich notierte Ryzen 5 3500 mit seinem auf 16 MB halbierten Level3-Cache kommt aus unserem Forum die wichtige wie korrekte Anmerkung, das jene Abspeckung nur wegen der hohen MegaByte-Zahl nicht auf die leichte Schulter zu nehmen wäre. Insbesondere im Vergleich mit Intels Core i5 (9 MB Level3-Cache) wäre zu beachten, das bei Intel jeder CPU-Kern den Zugriff auf den kompletten Level3-Cache hat, damit ein einzelner CPU-Kern notfalls auch die ganzen 9 MB belegen könnte. Bei AMDs Ryzen-Prozessoren hat jeder CPU-Kern dagegen nur Zugriff auf den Level3-Cache seines eigenen CCX-Moduls (mit jeweils 4 CPU-Kernen), im Fall von Ryzen 3000 ergo auf maximal 16 MB. Halbiert man den Level3-Cache (wie beim Ryzen 5 3500), sind es dann nur noch maximal 8 MB, auf welche ein einzelner CPU-Kern zugreifen kann – was eine Größe sogar noch unterhalb der Maximal-Größe von Intels Core i5 darstellt. Dies ändert nichts an der maximal verfügbare Menge an Level3-Cache für die gesamte CPU, aber bezogen auf einen einzelnen CPU-Kern liegen beide Ansätze im Fall des Ryzen 5 3500 dann doch mehr oder weniger gleich. Wahrscheinlich ändert dies an der getroffenen Performance-Prognose von 1-3% weniger als beim Ryzen 5 3500X nicht viel – aber es macht entsprechende Benchmarks um so interessanter.

Bei Spielepublisher Electronic Arts sind die offiziellen PC-Systemanforderungen zu "FIFA 20" notiert, welches derzeit abgestuft an den Start geht: Für Abonnenten von "EA Access Premier" bereits ab dem 18. September, für Käufer der "Ultimate Edition" am 24. September und für Käufer der regulären Version dann am 27. September. Wie üblich innerhalb der FIFA-Reihe sind die Systemanforderungen der seit einigen Jahren auf Basis der Frostbite-Engine antretenden Fußball-Simulation sehr maßvoll und sehen im Jahr 2019 durchaus schon etwas altbacken aus, wenn da noch ein Phenom II erwähnt wird. Dennoch hat sich gegenüber der letztjährigen Ausgabe wiederum eine gewisse Steigerung ergeben, diesesmal besonders bemerkbar bei den minimal abgeforderten Grafikkarten: Während FIFA 19 hierzu noch GeForce GTX 460 1GB oder Radeon R7 260 sehen wollte, müssen es für FIFA 20 nunmehr (minimal) gleich GeForce GTX 660 2GB oder Radeon HD 7850 2GB sein – wobei die explizite Angabe des Grafikkartenspeichers darauf hindeutet, das es primär wohl um eben jenen geht. Auch bei solchen Nahezu-Casual-Spielen ziehen die Hardware-Anforderungen somit auf ein gewisses Normalmaß an – wobei in diesem Fall (Ausschluß von 1-GB-Grafikkarten) wohl eher die Spieleentwickler der installierten Basis folgen als denn umgekehrt.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "FIFA 20"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 50 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 Core i5-3550 oder FX-8150
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 8 GB RAM & 2 GB VRAM
Gfx GeForce GTX 660 2GB oder Radeon HD 7850 2GB GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X