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Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23. August 2015

KitGuru vermelden drei AMD-Grafikchips, welche der kommenden 14nm-Generation "Arctic Islands" angehören sollen: Greenland, Baffin & Ellesmere. Der früher schon ab und zu genannte Greenland-Chip soll dabei die Speerspitze des Angebots bilden, die beiden anderen in niedrigere Performance- und Preisbereiche gehen. Eine genauere Einordnung fehlt natürlich noch, derzeit kann man zur Arctic-Islands-Generation nur gut spekulieren. Zudem streichen KitGuru die angeblich großen Architektur-Änderungen jener Arctic-Islands-Generation heraus – wie schon eine andere kürzliche Meldung zum Thema. KitGuru gehen hier allerdings noch weiter und sprechen von so bedeutsamen Architektur-Änderungen, daß es man es eher als neue Grafikchip-Architektur bezeichnen sollte. Wie üblich darf man hiervon Marketinggerassel und Presseübertreibungen abziehen – am Ende wäre es schön, wenn AMD wenigstens eine ernsthafte GCN 2.0 Architektur hinbekommt, welche also die bestehende GCN-Architektur modernisiert und auf die aktuellen Anforderungen hin ausrichtet würde.

Laut Gulli wird es mit dem September-Update für nVidias Tool "GeForce Experience" eine Beta-Funktion namens "GameStream Co-op" geben – mittels welcher man ein Spiel per Streaming mit einem Freund teilen bzw. jenes Spiel gleichzeitig nutzen kann. Dies dürfte interessant sein für ein schnelles Co-op-Spiel zwischendurch – aber auch für eine kleine Spielhilfe an einer Stelle, wo man selber nicht weiterkommt. Dabei muß das konkrete Spiel nur einmal vorliegen, benötigen also nicht beide Spieler eine Spiellizenz oder Installation – beim Streaming-Partner läuft das Spiel dann im Chrome-Browser. Bedingung hierfür ist allerdings das beiderseitige Vorhandensein einer GeForce-GTX-Grafikkarte – und dann muß das Spiel diese Funktion auch noch explizit unterstützen. Mit letzterer Hürde geht nVidia rechtlichem Ärger aus dem Weg, denn rein juristisch wird durch das Streamen des Spiels natürlich so etwas wie eine Kopie angelegt, was sicherlich nicht jeder Spielepublisher gern sehen wird.

Phoronix bieten nicht nur das (bis dato) einzige Linux-Review zur GeForce GTX 950 an, sondern zeigen auch in einem weiteren Artikel die extremen Schwächen der aktuellen AMD-Grafikchips unter Linux auf, wenn teilweise eine GeForce GTX 950 unter Linux schneller ist als eine Radeon R9 Fury. Wenn eine 159$-Lösung eine 549$-Lösung versägen kann, dann liegt da einiges im Argen – und AMD wäre eigentlich aufgerufen, hier schnellstens etwas zu tun. Andererseits fehlt bei AMD derzeit augenscheinlich die Manpower, sich um alle Baustellen gleichzeitig kümmern zu können – man muß sich sicherlich zuerst einmal darum bemühen, wieder wirklich konkurrenzfähige Hardware unter Windows auf die Beine zu stellen, Linux ist immer nur ein (minimaler) Bonus. Andererseits darf man auch keine Zukunftsentwicklungen verschlafen, Linux könnte mit SteamOS, Vulkan und indirekt vorangetrieben durch den Release von Windows 10 mit etwas Glück vor einem gewissen Durchbruch im Enthusiasten-Segment stehen.

Die PC Games Hardware korrigiert eine kürzliche Heise-Meldung zum DirectX-Level von Skylake – jenes liegt Intel-bestätigt nun nicht bei nur DirectX 11.2, sondern tatsächlich bei DirectX 12.1 in Hardware. Bei Heise war man sich seiner Sache ziemlich sicher gewesen, weswegen wir dies auch so übernommen hatten – mea culpa, dies hätte man besser mit einem Fragezeichen versehen sollen. Die Intel-Bestätigung ist nun aber sicher, wobei Intel sogar angibt, die Hardware-Spezifikationen von DirectX 12.1 etwas überzuerfüllen – nicht schlecht für ein üblicherweise jahrelang vorbereitetes Design, bei welchem kurzfristige Änderungen gar nicht mehr möglich sind. Wahrscheinlich dürfte Intel darauf gedrungen haben, daß DirectX 12 nichts enthält, was Skylake nicht in der Lage ist zu bieten – heutzutage werden diese Spezifikationen von Microsoft zusammen mit AMD, Intel und nVidia ausgehandelt, da wird jeder Hardware-Hersteller ausreichend gehört und gewürdigt.