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Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23./24. November 2017

Die PC Games Hardware hat sich mit nVidias Ampere-Generation bzw. dem derzeitigen Wissen zu dieser beschäftigt. Selbiges ist zugegeben mager und beinhaltet eigentlich nur den Generations-Namen "Ampere", die Streichung der vorhergehenden Volta-Generation für den Consumer-Bereich und die interessante Aussage, wonach die einzelnen Grafikkarten-Hersteller derzeit schon mit den Planungen für einen Ampere-Release im zweiten Quartal 2018 beginnen. Jene Aussage läßt aufgrund der terminlichen Einordnung dann wenigstens gewisse Rückschlüsse zu: HBM2-Speicher dürfte nVidia (wegen des Kostenpunkts zu diesem Zeitpunkt) wohl erneut nicht für seine Consumer-Produkte verwenden, eher denn weiterhin GDDR5, GDDR5X und erstmals GDDR6 – welches zu diesem Zeitpunkt spruchreif werden wird. Von der Chipfertigung her sind 16nm, 12nm oder 10nm (bei TSMC) realistisch, für 7nm ist das ganze wohl noch zu früh – es sei denn, es bliebe bei einer reinen Ankündigung, wozu jedoch die beginnende Vorarbeit der Grafikkarten-Hersteller wenig passt.

Dabei bezweifelt die PCGH sowie auch andere Beobachter die Chance auf die 10nm-Fertigung – wobei die Argumente hierfür meistens eher wackelig sind. Denn das AMD die 10nm-Fertigung entschieden ablehnt bzw. nicht nutzen wird, hängt primär an der Entscheidung von AMDs Hausfertiger GlobalFoundries, die 10nm-Fertigung komplett zu überspringen. Da AMD eigentlich alles nur noch bei GlobalFoundries fertigen lassen will und zuletzt Samsung bei den Polaris-Chips auch nur aus Kapazitätsgründen zweitfertigen durfte (was auch nur wegen der technischen Kompatibilität der 14nm-Fertigung zwischen Samsung und GlobalFoundries so einfach möglich war), ist AMD bezüglich der 10nm-Fertigung mehr oder weniger automatisch außen vor – womit sich die AMD-Aussage gegen die 10nm-Fertigung eher denn als cleveres Schönsprech outet. Und ansonsten wird der 10nm-Fertigung aufgrund anderer Aussagen gern angedichtet, ähnlich wie die seinerzeitige 20nm-Fertigung nicht für große Grafikchips geeignet zu sein. Dies ist allerdings technisch nicht zu begründen, wie die hierzu vorliegenden Spezifikationen belegen.

TSMC 16FF+ vs. 12FFC TSMC 12FFC vs. 10FF TSMC 16FF+ vs. 10FF
Chipfläche -20% > -37% > -50%
Taktrate +10% +10% +20%
Stromverbrauch -25% -30% -40%
Quellen SemiWiki hochgerechnet AnandTech

TSMCs 12nm-Fertigung ist demgemäß zwar ein netter Sprung, aber die Differenz zwischen 12nm und 10nm ist doch noch etwas größer (als zwischen 16nm und 12nm). Vor allem aber ist die ganze Situation nicht mit der 20nm-Fertigung vergleichbar, wo selbige zwar erhebliche Flächenvorteile bot, dafür jedoch keinerlei Vorteile beim Stromverbrauch. Damit konnte man zwar billige SoCs gut herstellen, doch speziell bei Grafikchips, wo mit jeder Generation immer wieder viele Milliarden Transistoren mehr verbaut werden, geht es einfach nicht ohne Verbesserungen beim Stromverbrauch (pro Transistor). Mit Chipfertigungen ohne Stromverbrauchs-Vorteile kann man bestenfalls die schon vorhandene Grafikchip-Generationen (günstiger) neu auflegen, aber eben keine neuen Chip-Generationen mit dem üblicherweise viel höherem Transistoren-Count herausbringen. Wie gesagt existiert diese Situation bei der 10nm-Fertigung mitnichten, womit jene durchaus auch für Grafikchips Verwendung finden könnte. Ob dies bei nVidias Ampere-Generation passiert, ist damit natürlich nicht gesagt – es wäre möglich, ist aber keineswegs gesetzt, sondern wartet schlicht weiterer Informationen.

Mal wieder zu kontrollieren wäre die Liefer- und Preissituation bei Intels Coffee Lake. Hierbei hat sich liefertechnisch einiges getan, nur vereinzelt lieferbar ist keiner der Prozessoren der Core iX-8000 Serie mehr, das Topmodell in Form des Core i7-8700K erreicht inzwischen sogar eine durchschnittliche Lieferbarkeit. Dies geht allerdings zu Lasten der Preissituation: Günstiger ist gegenüber dem Monatstart kein einziges Modell geworden, und je höher man in der Preisliste kommt, um so stärker sind die Preissteigerungen. So kostete der Core i7-8700 zum Monatsanfang ab 321 Euro, nunmehr sind es ab 340 Euro – beim Core i7-8700K waren es zum Monatsanfang ab 389 Euro und nunmehr gleich ab 441 Euro. Dies ist natürlich die völlig falsche Entwicklung – und vor allem sehr ungünstig, wenn man sich die Listenpreise und die sich daraus ergebende Preis-Prognose für den Euro-Raum ansieht. Alle Coffee-Lake-Sechskerner werden inzwischen für 15-30% höhere Preise gehandelt, als man gemäß der Listenpreise erwarten konnte – zu diesen Preislagen erübrigen sich alle von Intel zum Coffee-Lake-Launch eingefahrenen Performance-Vorteile umgehend. Da AMDs Ryzen-Portfolio neben dem zumeist besseren Preis/Leistungs-Verhältnis (auf Basis der realen Preislagen) zudem größtenteils auch noch technische Vorteile aufbieten kann (durchgehend mehr CPU-Threads sowie Overclocking bei allen CPU-Modellen), ist für den aktuellen CPU-Kauf das AMD-Angebot als weiterhin in der Vorhand zu sehen.

Listenpreis Preis-Prognose Preis zum Launch aktueller Preis Lieferbarkeit
Core i7-8700K 359$ ~339€ 389€ 441€ durchschnittlich
Core i7-8700 303$ ~286€ 324€ 340€ schwach  (zu überhöhter Preislage)
Core i5-8600K 257$ ~243€ 269€ 277€ schwach  (zu überhöhter Preislage)
Core i5-8400 182$ ~172€ 195€ 195€ schwach  (zu überhöhter Preislage)
Core i3-8350K 168$ ~159€ 190€ 170€ gut
Core i3-8100 117$ ~111€ 125€ 115€ gut

Videocardz haben in den Releasenotes von AIDA64 die ersten Hinweise auf Mobile-Sechskerner von Intel ausgegraben, welche mit Codenamen "Coffee-Lake-H" unter dem Verkaufslabel "Core i9-8xxxH" erscheinen sollen. Dies zeigt auf 45-Watt-CPUs hin, welche üblicherweise in HighEnd- und Gaming-Notebooks verbaut werden – die ComputerBase bestätigt dies mittels eines CPU-Z-Screenshots aus Fernost. Ein genauer Erscheinungstermin von Coffee-Lake-H fehlt allerdings noch – und gemäß Intels weitergehender Lieferschwäche bei Coffee Lake dürfte dies sicherlich erst ein Produkt des Jahres 2018 werden. Interessant daneben sind die ebenfalls bei AIDA64 genannten zukünftigen Intel-Modellnummern der Core iX-9000 Serie, reichend von Core i3-9000 bis Core i5-9600K. Dafür ist es wirklich etwas früh, denn normalerweise sollte man die Core iX-9000-Serie Intels (erst gegen Ende 2018 zu erwartender) Ice-Lake-Generation zuordnen, nachdem die Cannon-Lake-Generation nicht für den Desktop und sowieso nur als Zweikern-Die erscheinen wird. Gut möglich allerdings, das diese Eintragungen auch nur Platzhalter für die Zukunft sind, ohne praktische Bedeutung für die nächsten Monate.