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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. April 2015

TweakTown wärmen mit einer eigenen Meldung zum Fiji-Chip leider weitgehend nur die kürzlich von Fudzilla gekommenen Gerüchte auf – ohne sich aber zu dieser Quelle zu bekennen, so daß auf den ersten Blick der (falsche) Eindruck einer Bestätigung aus anderer Quelle entsteht. Da aber dieselbe seltsame Performance-Story wie bei Fudzilla erzählt wird – daß die Radeon R9 390X nach all ihren hervorragenden Vorab-Benchmarks die GeForce GTX Titan X nicht schlagen kann – und sich dabei sogar auf die Speichermenge als augenscheinlicher Bremspunkt bezogen wird, ist klar, daß TweakTown hier nur von Fudzilla (schlecht) abschreibt. "Schlecht" deswegen, weil selbst wenn die Radeon R9 390X zurückliegt, dies garantiert nicht an der Speichermenge liegt: Heutige Spiele kommen mit 4 GB hervorragend zurecht, während die 12 GB der GeForce GTX Titan X für heutige Spiele maßlos übertrieben sind und generell nur für Multi-GPU-Setups einen Sinn ergeben. Daß die Mehrheit der an dem Fiji-Chip interessierten Grafikkarten-Enthusiasten nach einer Version mit 8 GB fragt, hat weniger mit einer besseren Grundperformance durch mehr Speicher als vielmehr mit Zukunftssicherheit als auch Reserven für HighEnd-Spielereien zu tun.

Daneben bringen TweakTown aber auch noch eine kleine eigene Information: Angeblich soll es deutliche Fertigungsprobleme beim HBM-Speicher geben, womit die Radeon R9 390 Serie bis zum Jahresende 2015 nur in vergleichsweise kleinen Stückzahlen verfügbar sein würde. Sollte dies stimmen, dürfte AMD natürlich auch weniger daran interessiert sein, vom Start weg eine 8-GB-Variante zu bieten, da man hiermit dann glatt nur die Hälfte an möglichen Karten verkaufen kann (die eventuelle DualChip-Version Radeon R9 395X2 rechtfertigt sich hingegen dann wieder über ihren doppelten Preis). Man kann nur hoffen, daß auch diese Information inkorrekt ist, denn nur 4 GB Standard-Speicherbestückung und schwache Lieferfähigkeit werden auf wenig Gegenliebe bei den potentiellen Käufern stoßen und AMD auch geschäftlich wenig weiterhelfen. Allerdings sind dies alles eben auch nur Gerüchte seitens Webseiten, welche wirklich alles unverdaut wiederkäuen, was da irgendwie vorbeifliegt – und manchmal hat man auch den leisen Verdacht, das gewisse Gerüchte auch bewußt kreiiert werden, ganz einfach um möglichst viele Klicks zu bekommen. Besonders ernst muß dies daher derzeit noch nicht genommen werden – dies würde erst dann gelten, wenn dasselbe von anderer, glaubwürdigerer Quelle erneut vermeldet würde.

nVidia spricht im Haus-eigenen Blog ein wenig über die Vorteile bzw. Performance-Zuwächse der kommenden nVidia-Interconnect-Technologie "NVLink", welche es erstmals ab der Pascal-Generation des Jahres 2016 geben wird. Dabei verspricht man für Multi-GPU-Setups durchaus Performance-Zuwächse in Richtung 100% – was aber eben auch nur für Anwendungen des GPGPU-Bereichs gilt und keinesfalls für Spiele. Letztere dürften weder durch NVLink profitieren noch damit in näherer Zukunft überhaupt damit in Berührung kommen: Für Gamer-Grafikkarten wird nVidia weiterhin auf PCI Express setzen und die NVLink-Funktionalität bei jenen vermutlich glatt deaktivieren. Daher dürfte es NVLink anfänglich sicherlich auch nur bei den jeweiligen Top-Grafikchips von nVidia geben, da eben nur aus jenen die wirklich leistungsfähigen Profi-Beschleuniger gezogen werden – und nur bei jenen die Aktivierung von NVLink ihren Sinn ergibt.

CPU-World vermelden genauere Daten zu zwei neuen Kaveri-Prozessoren, welche AMD offenbar demnächst in den Markt als Ablösung der bisherigen Spitzenmodelle zu schicken gedenkt. A8-7670K und A10-7870K haben im Gegensatz den lahmen Taktraten-Updates von Intel (100 MHz mehr haben mal zu Zeiten von Pentium II etc. interessiert) wenigstens 300 bzw. 200 MHz Mehrtakt – dafür aber das Problem, einer vom Markt letztlich nicht wirklich angenommenen Prozessoren-Serie zu entstammen und damit wohl das Schicksal ihrer Vorgänger teilen zu müssen. Sofern AMDs APUs irgendeine Begeisterung auslösen würden, müsste man eigentlich an dieser Stelle auf die noch diesen Sommer kommende Godavari-Nachfolgeserie verweisen, welche allerdings auch nur (maßvolle) Taktratensprünge ohne neue Technik mitbringen wird, ergo vermutlich vom Markt genauso weitestgehend verschmäht werden wird. APU-technisch dürfte eher AMDs kommende neue Technologie-Generation Carrizo interessant werden, welche allerdings (zumindest für dieses Jahr) allein nur ins Mobile-Segment gehen wird.

Bei HT4U hat man sich mit der durchaus wichtigen Frage beschäftigt, ob Spieler-Mäuse nun kabelgebunden sein müssen – oder ob eine Funkverbindung die Anbindung an den PC bzw. an die Spieleengine doch genauso gut lösen kann. Vom technischen Standpunkt her erscheint die Kabel-Maus erst einmal im generellen Vorteil – in der Praxis konnten HT4U mit der Razer Ouroboros Gaming-Maus, welche man wahlweise per Funk oder per Kabel anbinden kann, jedoch keine meß- oder beachtbaren Unterschiede feststellen. Die zwischen verschiedenen Funk- und Kabelmäusen anzutreffenden Differenzen im jeweiligen Handling dürften daher eher auf der konkreten Produktgestaltung basieren und weniger auf dem Anschlußverfahren, ob nun Kabel oder Funk verwendet wird.