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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Januar 2014

Wie AMD gegenüber dem Planet 3DNow! bestätigt hat, ist das für Kaveri angesetzte Fertigungsverfahren ein "28nm Bulk-Prozeß" und basiert somit nicht auf der bisher von GlobalFoundries verwendeten SOI-Technologie. GlobalFoundries nennt das ganze im übrigen offiziell "28nm SHP", wobei sich hinter dem "SHP" mit "Super High Performance" auch nur eine Marketing-Bezeichnung und keine technische Charakteristik verbirgt. Das 28nm-Bulk-Verfahren erklärt zumindest klar, wieso AMD die Kaveri-Taktraten letztlich nicht so hoch wie bei Richland ansetzen konnte – und eingedenk der um 85% gesteigerten Transistorendichte zwischen Richland und Kaveri sind die Kaveri-Taktraten letztendlich sogar als gutklassig zu betrachten. Einzig allein echten HighEnd-Prozessoren muß man mit einem 28nm Bulk-Prozeß eine klare Absage erteilen – und auch Konsolen-SoCs sowie Grafikchips dürften sich hiermit (abgesehen von LowCost-Modellen) kaum herstellen lassen. Andererseits sind unter 28nm sowieso schon alle Züge abgefahren, dürfte sich GlobalFoundries im Konkurrenzkampf mit TSMC eher denn auf die 20nm-Fertigung und darunter konzentrieren.

Laut AMD liegt der wichtigste Grund für das schwache geschäftliche Abschneiden der AMD CPU-Sparte in einem rückgängigem Notebook-Geschäft bei AMD. Die ComputerBase hat hier die Probe aufs Exempel gemacht und herausgefunden, wieviele Notebooks mit Intel- und wieviele mit AMD-Prozessor derzeit gelistet sind – die Quote von 93,4% zu 6,4% zuungunsten von AMD ist an Eindeutigkeit kaum zu überbieten. Mit dieser mangelhaften Marktdurchdringung sind niemals die bisher schon erreichten 15-20% Marktanteil sowie die eigentlich angestrebten 30% Marktanteil zu erreichen. Angesichts der sich eigentlich sehr gut für den Mobile-Einsatz eignenden AMD-Prozessoren deutet dies auch auf erhebliche Probleme hin, die OEMs zu überzeugen – sei es aus eigenem Unvermögen oder aber weil Intel im OEM-Geschäft einfach den Fuß überall schon (breit) in der Tür hat.

Am Ende ist dies aber auch eine indirekte Konsequenz der Schwäche im Performance-Segment der Desktop-Prozessoren: Ohne daß man sich dort einen Namen erwirbt, passiert es ganz selten, daß ein Hersteller bei den OEM-Verkäufen bedeutsame Marktanteile verbuchen kann. Man sollte hierbei den vom Performance-Segment nach unten in den Massenmarkt durchsickerten Werbeeffekt niemals vernachlässigen – ohne daß der eigene Markenname für irgendwas bedeutsames steht, gibt es keine Kunden-Nachfrage im Massenmarkt bzw. zählen die Produktaufkleber nichts. Und ohne die Nachfrage im Massenmarkt ist es für viele OEMs schlicht effektiver, auf nur einen einzelnen CPU-Hersteller zu setzen. AMD ist jedenfalls mit dieser Quote nahe an der Grenze zu Unrelevanz im Notebook-Markt – schlecht für einen Hersteller, der zuletzt den Desktop-Markt faktisch bewußt zugunsten des (angeblich einträglicheren) Mobile-Markts vernachlässigt hat.

Korrigierenderweise ist zur gestrigen Meldung über Windows 8.1 Update 1 und dessen Fähigkeit, ModernUI-Apps in der Desktop-Tastleiste zu verankern noch anzumerken, daß damit noch keine ModernUI-Apps auf dem herkömmlichen Desktop in einem Fenster ausführbar sind – vielmehr agiert Windows 8.1 Update 1 laut WinFuture derzeit so, daß man beim Klick auf die App in den ModernUI-Vollbildmodus wechselt. Auch gibt es mit Windows 8.1 Update 1 noch kein vollwertiges Startmenü, sondern nur den von Windows 8.1 bekannten Startbutton. Wichtig ist hier aber sowieso nicht, wann Microsoft einzelne Schritte realisiert, sondern nur, daß man es schafft, den kompletten Umbau mit Windows "Threshold" auch wirklich zu finalisieren und nicht die Notwendigkeit von weiteren Designanpassungen aufkommen zu lassen. Der nächste große Schritt von Microsoft auf dem Windows-Gebiet muß auf jeden Fall "rund" sein – ansonsten riskiert man überaus viel an Zuspruch zu verlieren.