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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Juni 2015

In unserem Forum wurde die Frage der Monitor-Anschlüsse der Radeon R9 Fury X weiterhin heftig diskutiert – mit viel Text, allerdings ohne echtes Ergebnis, dabei gehen die Meinungen wohl einfach auseinander. Die Diskussion geht inzwischen allerdings eher in Richtung handfesterer Dinge: Gezeigt wurde die Sapphire-Verpackung der Radeon R9 Fury X (mit dem wohl fehlerhaften Aufdruck von nur 450 GB/sec Speicherbandbreite), eine gefälschte PowerColor-Verpackung mit (angeblichem) HDMI 2.0 Support, Bilder des Karten-Innenlebens, ein detailliertes Platinenrückseiten-Bild und eine kleine Fiji-Kompilation unterschiedlicher, sich aber nicht ausschließender Fiji-Produkte. Noch nicht so richtig einzuordnen sind die gezeigten Fury-Benchmarks unter Shadow of Mordor, Shadow of Mordor @ OC und dem Unigine Heaven – insbesondere Shadow of Mordor wirft sehr ungenaue Werte aus, welche sich schnell mal von einem Durchlauf zum nächsten deutlich ändern können. Der Unigine-Benchmarkwert der Fury X wird scheinbar deutlich von der GeForce GTX 980 Ti überboten – aber darauf spekulieren lohnt nun inzwischen auch nicht mehr, der Launch der neuen AMD-Karte soll schließlich schon am 24. Juni um 14 Uhr deutscher Zeit über die Bühne gehen.

Die PC Games Hardware hat sich umgehend nach Erscheinen Batman: Arkham Knight in einem Technik-Test angesehen. Das Spiel wird in jedem Fall mit seinen starken Gameworks-Anleihen für Diskussionen sorgen – ein anderes Problemfeld ist der Hunger an Grafikkartenspeicher, welcher angesichts der verwendeten Unreal Engine 3 und nun nicht gerade außergewöhnlicher Grafikpracht seltsam hoch ausfällt. So empfiehlt die PCGH für einen ruckelfreien Genuß unter 1920x1080 schon 4 GB Grafikkartenspeicher, schließt sogar die GeForce GTX 970 mit ihren nur 3,5 GB performanten Speicher aus. Unter 2560x1440 sollten es 6 GB Grafikkartenspeicher sein, für 3840x2160 reicht nicht einmal dies mehr aus – hier deutet sich ein zweites "Shadow of Mordor" an. Auf Grafikkarten mit 2 bis 3 GB wird man in jedem Fall zur Reduzierung von Texturendetails gezwungen sein – ansonsten gibt es zwar hohe Frameraten, jedoch ständig Nachladeruckler. Insgesamt scheint dieser PC-Port nicht wirklich gut gelungen, da sich auch andere PC-spezifische Probleme ergaben. Unter Umständen können die daraus resultierenden schlechten Wertungen den Spielepublisher dazu bewegen, mit einem Patch die ganze Problematik gründlich zu überarbeiten – dies wäre jedenfalls anzuraten.

Information Week schreiben über weiter fallende SSD-Preise und prognostizieren einen (nahezu) Preisgleichstand von SSD zu HDD schon für Ende 2016. Ob dies in dieser Form eintrifft, wäre allerdings stark zu bezweifeln: Zu einem Preisgleichstand fehlen der SSD nach wie vor die großen Kapazitäten der HDD. Während beispielsweise 1-TB-SSDs noch eher unüblich sind, ist dies bei HDDs nahezu die kleinste (sinnvoll) angebotene Größe, noch kleinere Festplatten kosten dann nicht mehr entsprechend weniger. Beide Entwicklungen laufen derzeit auch grundverschieden ab: Die SSD verliert tatsächlich schnell im Preis, kleinere Modelle verschwinden aber eher nur zögerlich aus dem Markt: Gerade einmal die Modelle unter 120 GB haben inzwischen an Attraktivität verloren, die 120er und 128er SSDs sind dagegen weiterhin gut verkaufte Exemplare, selbst wenn bei den Hardware-Testern inzwischen fast nur noch die größeren Modelle getestet werden.

Bei herkömmliche Festplatten hat sich der Markt dagegen seit Jahren auf einen Preis von ca. 50 Euro für das kleinste sinnvolle Modell eingependelt – nur steigen halt die Kapazitäten, welche man für diesen Preis bekommt: Früher 500 und 750 GB, nunmehr 1 TB. Selbst die 2-TB-Modelle kosten inzwischen nicht mehr das Doppelte der 1-TB-Modelle – hier deutet sich an, daß jene 2-TB-Modelle in absehbarer Zeit den Platz der 1-TB-Modelle als 50-Euro-Standardware übernehmen werden. Um ernsthaft mit HDDs gleichzuziehen, stände die SSD vor der Aufgabe, in derselben absehbaren Zeit eine 2-TB-SSD für ca. 50 Euro zu bieten (derzeitiger Preis: ~2300-3000 Euro) – ein unrealistisches Vorhaben, trotz allem SSD-Preisverfalls. Die derzeit übliche Aufgabentrennung der SSD als schnelle Systemplatte und der HDD als großvolumiger Datenspeicher wird sich so schnell nicht vereinen lassen, da die SSD bei den großen Kapazitäten noch um eine ganze Reihe an Dimensionen von bezahlbaren Preisen entfernt ist.