Twitterer Greymon55 spricht über das Design-Ziel bei AMDs Navi-33-Chip – was manchmal sogar einen besseren Einblick in die Hersteller-Absichten gibt als platte Spezifikations-Angaben. Danach ist Navi 33 tatsächlich "besser" als die Radeon RX 6900 XT geplant – wobei das "besser" im Hersteller-Sprech dann üblicherweise bedeutet, dass es leicht besser ist, aber grob im selben Performance-Rahmen liegt (ansonsten würde man stärkere Adjektive als nur "besser" benutzen). Diese Einordnung wird auch dadurch untermauert, dass selbst wenn Navi 33 sein Design-Ziel nicht ganz erreicht, immer noch eine Performance grob bei der Radeon RX 6900 XT zu erwarten ist. Da sich all dies erst mit dem fertigen Silizium, der konkreten Kartengestaltung und deren Taktraten klärt, reicht derzeit als grobe Navi-33-Einordnung: Geplant leicht besser als eine Radeon RX 6900 XT, mindestens in deren grober Richtung.
n33 was designed to be better than the 6900xt, and even if it didn't meet its design goal, its performance was still around 6900xt.
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 23. September 2021
Und dies bedeutet dann vor allem, dass AMD innerhalb der RNDA3-Generation in Form von Navi 31 & 32 gleich mit zwei Chips plant, welche klar oberhalb des Top-Chips der RDNA2-Generation stehen sollen. Selbst wenn man hierbei nicht jeweils von einer Hardware- oder Performance-Verdopplung ausgehen muß, so sollten diese zwei oberhalb von Navi 21/33 stehenden Grafikchips doch völlig andere Performance-Regionen anpeilen können – und zeigen somit einen echten Angriff von AMD auf die absolute Leistungsspitze an. Zurückkommend zu Navi 33 ist zu selbigem Chip – gerade wenn man jenen in den Vergleich zur Radeon RX 6900 XT stellt – allerdings noch die Frage der Speichermenge zu klären. Sicherlich könnte ein größerer Infinity Cache samt kleinerer Zielauflösung weiterhelfen, dass augenscheinlich nur 128 Bit breite Speicherinterface des Navi-33-Chips zu kaschieren. Allerdings kann AMD gegen Ende 2022 sicherlich nicht mehr mit nur 8 GB Speicher antreten – so wie es teilweise kolportiert wurde. Allerdings gehört die Speichermenge auch wieder zur konkreten Karten-Gestaltung, sprich muß von AMD nicht vor Mitte 2022 festgelegt werden.
Die ComputerBase hat ihre Messungen zur Grafikkarten-Leistungsaufnahme aktualisiert bzw. um neue Meßverfahren ergänzt. Neu dabei ist eine extra Windows-Messung im Desktop-Modus mit bewegten Fenstern – welche also eine Desktop-Last generiert und nicht einfach nur den puren Idle-Verbrauch auszumißt. Hierbei zeigen sich die AMD-Karten nicht ganz so gut wie im Idle-Verbrauch – allerdings trotzdem nicht schlechter als ihre nVidia-Pendants und damit in gewissem Sinne mit "normalem" Ergebnis. Neu dabei ist auch eine Messung unter Spielen mit Frameraten-Limit auf 144 fps. Dies kommt bei langsamen Grafikkarten üblicherweise auf demselben Niveau wie eine Maximal-Messung (ohne fps-Limit) heraus, schnellere Grafikkarten können hingegen laufruhiger arbeiten und somit beachtbar weniger Energie als im Maximal-Modus verbrauchen. Logischerweise ergeben sich hierbei unter FullHD die größten Differenzen zwischen mit/ohne fps-Limit, weil unter 4K kaum eine Grafikkarte dauerhaft jene 144 fps hält. Interessanterweise zeigte diese Messung jedoch auch auf einen erheblichen Unterschied zwischen AMD & nVidia hin:
ComputerBase | TechPowerUp | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
no Limit | max. 144 fps | Diff. | no Limit | max. 60 fps | Diff. | |
Doom Eternal @ 1080p | Cyberpunk 2077 @ 1440p/1080p | |||||
GeForce RTX 3090 | 353W | 257W | –27% | 355W | 119W | –66% |
GeForce RTX 3080 | 316W | 213W | –33% | 318W | 100W | –69% |
GeForce RTX 3070 | 217W | 163W | –25% | 220W | 73W | –67% |
GeForce RTX 3060 | 173W | 146W | –16% | 183W | 86W | –53% |
GeForce RTX 2070 Super | 206W | 172W | –17% | 206W | 90W | –56% |
GeForce RTX 2060 | 159W | 158W | –1% | 164W | 157W | –4% |
GeForce GTX 1080 | 179W | 179W | ±0 | - | - | - |
GeForce GTX 1060 6GB | 104W | 104W | ±0 | 114W | 111W | –3% |
Radeon RX 6900 XT | 296W | 166W | –44% | 302W | 162W | –46% |
Radeon RX 6800 | 206W | 127W | –38% | 223W | 119W | –47% |
Radeon RX 6700 XT | 218W | 146W | –33% | 221W | 130W | –41% |
Radeon RX 6600 XT | 148W | 119W | –20% | 166W | 96W | –42% |
Radeon RX 5700 XT | 212W | 195W | –8% | 210W | 171W | –19% |
Radeon RX 5600 XT | 148W | 147W | –1% | 152W | 124W | –18% |
Radeon RX Vega 64 | 299W | 298W | ±0 | 283W | 278W | –2% |
Radeon RX 580 | 179W | 179W | ±0 | - | - | - |
gemäß der Stromverbrauchs-Messungen der ComputerBase und von TechPowerUp |
Rein die ComputerBase-Werte betrachtend (linksseitig in vorstehender Tabelle) ergibt sich erst einmal eine klare Aussage zugunsten von AMD: Deren RDNA2-Grafikkarten verbrauchen mit fps-Limit deutlich weniger Strom als ansonsten gleichwertige Ampere-Grafikkarten – eine Radeon RX 6900 XT beispielsweise bei nur 166 Watt, wo eine GeForce RTX 3090 ihre 257 Watt zieht. Bei älteren Grafikkarten verwischen sich diese Unterschiede – teilweise weil nicht ansatzweise die Performance für 144 fps da ist, teilweise scheinbar auch Technik-bedingt. Allerdings wurden bewußt in vorstehende Tabelle auch die Stromverbrauchs-Werte seitens TechPowerUp eingebunden, welche solcherart Messungen mit fps-Limit schon seit einiger Zeit bieten. Denn dabei ergibt sich ein komplett gegensätzliches Bild: AMD kommt wieder ganz vernünftig im fps-Limit heraus, allerdings nVidia spart unter den TechPowerUp-Messungen nochmals deutlich mehr ein – kehrt also das Hersteller-Verhältnis gegenüber den ComputerBase-Messungen glatt um.
Damit läßt sich letztlich aus beiden Messungen nur das Fazit ziehen, dass man mehr Messungen hierzu bräuchte – und dass einzelne Messungen das Potential haben, einen ganz erheblich in die falsche Richtung zu schicken. Aller Vermutung sind die Ergebnisse von Stromverbrauchs-Messungen mit fps-Limit stark vom jeweiligen Spiel abhängig, zumindest sieht dies auf den ersten Blick so aus. Gleichfalls könnte aber auch die konkrete Höhe des fps-Limits eine Rolle spielen – bei einem 60-fps-Lock besteht natürlich sehr viel mehr Sparpotential als bei einem 144-fps-Lock, was dann auch jeweils andere Reaktionen der verschiedenen Grafikchips & Grafikkarten hervorrufen könnte. Gut möglich also, dass hierbei jeder diesbezügliche Test immer wieder deutlich von anderen Tests abweichende Ergebnisse hervorbringt und es damit sogar Prinzip-bedingt nicht möglich ist, zu diesem Thema allgemeingültige Aussagen aufzustellen. Zudem sind Messungen mit fps-Limit immer nur zum jeweiligen Zeitpunkt gültig – denn steigen die Anforderungen mit zukünftigen Spielen, dann nähert sich der Stromverbrauch im fps-Limit immer mehr dem ungebremsten Stromverbrauch an.
VideoCardz berichten über eine Präsentation von SSD-Hersteller Kioxia auf dem "China Flash Memory Summit", bei welchem auch eine Präsentationsfolie mit Vorab-Benchmarks zu einer PCI Express 5.0 SSD gezeigt wurde. Hierbei soll ein Prototyp immerhin schon 14'000 MB/s lesend sowie 7'000 MB/s schreibend erreicht haben – was jeweils sehr deutliche Performance-Zuwächse gegenüber den aktuellen SSDs unter PCI Express 4.0 ergibt. Mittels Alder Lake wird zum Jahresende erstmals eine PC-Plattform mit Support von PCI Express 5.0 zur Verfügung stehen – wobei jene nur über 16 PCIe 5.0 Lanes verfügt, man für eine entsprechende SSD die Grafikkarte also etwas limitieren muß. Der Einsatz von PCI Express 5.0 dürfte aber vermutlich sowieso langsam starten und anfänglich nur HighEnd-SSDs betreffen. Auch jene kommen mit diesen Rohleistungen allerdings in Bereiche, wo es wichtig wird herauszuarbeiten, ob diese extreme Rohleistung auch irgendwo in praktischen Vorteilen (außerhalb von Rohleistungs-Benchmarks) resultiert.