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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. März 2015

Für reichlich Diskussionen hat die Meldung über die Rebrandings in AMDs Radeon R300 Portfolio gesorgt – zum einen seitens von Lesern, welche enttäuscht über diese Rebranding-Strategie sind, zum anderen aber auch von Lesern, welche sich einen deutlicheren Hinweis darauf gewünscht hätten, daß diese "Informationen" derzeit natürlich noch nirgendwo bestätigt sind, faktisch den Status von besseren Gerüchten und Vermutungen haben. Dies ist korrekt und dies hätte man auch eindeutiger insbesondere dem Meldungstitel entnehmen sollen können – Gerüchte bzw. Vermutungen müssen halt auch im Titel so gekennzeichnet werden, nur feststehenden Fakten dürfen derart definitv tituliert werden. Mea culpa – dies muß in Zukunft unsererseits schlicht stärker beachtet werden. Gerade auch weil aus dem ComputerBase-Forum ein Hinweis darauf kommt, daß die Treiber-Einträge möglicherweise nicht ganz so eindeutig sind wie bislang gedacht. Allerdings ist auch die Mehrheitsmeinung der Experten hierzu klar, daß diese Treiber-Einträge vorerst ernst zu nehmen sind.

Nachzutragen wäre zu diesem Thema ansonsten noch die Hypothese aus unserem Forum, wonach diese ganzen jetzt im Treiber offenbarten Radeon R300 Modelle schlicht für OEM-Bedürfnisse gedacht sind – und AMD vielleicht dieses Jahr nur die Radeon R300 OEM-Serie bringt und oben drauf dann die Radeon R9 390 Serie auf Fiji-Basis als einziges neues Retail-Angebot pflanscht. Gegen diese These spricht ein wenig, daß es bei einer reinen OEM-Verwendung die kürzlichen Angaben zu Retail-Preisen bei der Radeon R300 Serie gar nicht geben dürfte. Zudem wäre AMD mit einer reinen OEM-Serie erst zur Jahresmitte ziemlich spät dran – wenn man eine reine OEM-Serie plant, dann sollte diese doch möglichst früh im Jahr bereitstehen. Nichtsdestotrotz darf auch diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden – genauso wie andere, derzeit noch gar nicht angedachte Möglichkeiten.

Die PC Games Hardware hat einen kurzen Test zur GeForce GTX 960 4GB angesetzt – zu welchem allerdings ausführlichere Benchmarks besser gewesen, weil nur auf Basis von zwei Tests läßt sich nicht beurteilen, ob der Mehrspeicher der Karte durchgehend etwas bringt. Die beiden ausgewählten Tests zeigen mit Crysis 3 mit +0,6% und Watch Dogs mit +47,3% eher die beiden Extreme an, zwischen welche eine GeForce GTX 960 4GB pendelt. Daß es einzelne Situationen gibt, in welchen der Mehrspeicher absolut vonnöten ist, war aber nicht die Frage – sondern wie oft dieser Effekt in welcher Höhe auftritt und ob sich eventuell auch ein allgemeines Performanceplus einstellt. Hierzu wird man weitere Tests zur GeForce GTX 960 4GB abwarten müssen – wobei dann immer noch das Problem des aktuell zu hohen Preisaufschlags der 4-GB-Version besteht: Laut nochmals der PC Games Hardware liegt der Preisaufschlag der 4-GB-Versionen derzeit bei 45 bis 70 Euro, im Schnitt aller Karten bei 57,50 Euro. Dies ist schon relativ zu viel, in absoluten Zahlen kommt die GeForce GTX 960 mit Preislagen von 260 bis 300 Euro der wesentlich potenteren GeForce GTX 970 viel zu nahe und kann somit niemals eine Empfehlung erhalten.

WCCF Tech beschäftigen sich mit Präsentationen seitens AMD und nVidia zum Thema DirectX 12 bzw. sich den darin genannten Vorteilen von DirectX 12 (die originalen Präsentationen kann sich auch bei Slideshare geben: AMD & nVidia). Für Gesprächsstoff sorgen dabei insbesondere zwei AMD-Folien (DX11 & DX12), welches sich auf die Vorteile von DirectX 12 bei der MultiCore-Ausnutzung konzentrieren – was AMD im Sinne seiner Achtkern-Prozessoren (auch die NextGen-Architentur "Zen" wird wieder mit Achtkernern erwartet) natürlich besonders hochspielt. Ob DirectX 12 dann AMDs Vielkern-Prozessoren wirklich besondere Vorteile bringt, bliebe reale Tests abzuwarten – es wäre ja schön, AMDs FX-Prozessoren im Gaming-Einsatz mal nicht hinterherlaufen zu sehen, selbst wenn diese Architektur auslaufen wird bzw. nicht mehr mit neuen Modellen nachgefüttert wird. Eine richtig perfekte Auslastung auf allen Rechenkernen zeigt aber auch die DirectX-12-Folie nicht, da wird ganz im Gegenteil noch sehr viel verschwendet: Bei perfekter Auslastung könnte auch ein Vierkerner die gesamte (beispielshafte) Aufgabe aufnehmen. Nicht nur, das da noch viel Platz für Optimierungen übrig bleibt – es verhindert zu diesem Stand auch PC-Prozessoren mit noch mehr Rechenkernen, weil deren zusätzliche Rechenkerne dann kaum noch mit echter Arbeit belastet werden könnten.