25

Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. Januar 2019

Derzeit machen erneute Spezifikationen zu den NextGen-Konsolen Xbox Scarlett & Playstation 5 die Runde, PC Games Hardware und Gadgets 360 haben die Einzelheiten. Allerdings sind die hierbei kredenzten Spezifikationen an zwei Punkten nicht wirklich glaubwürdig: Zum einen soll Microsofts Xbox Scarlett angeblich RayTracing aufbieten, Sonys Playstation 5 allerdings nicht – dies dürfte kaum passieren angesichts der Benutzung desselben Chip-Baukastens von AMD. RayTracing dürfte sowieso innerhalb der beiderseits benutzten Navi-Architektur auf Grafik-Seite nur ein "drangeklatschtes" Feature sein, wenn es denn überhaupt schon bei dieser NextGen-Generation kommt. Ergo ist hierbei nur eine halbe Software-Lösung unter Ausnutzung bereits vorhandener Hardware-Features zu erwarten – eine Auflösung, welche dann vor allem eben beiden Konsolen-Herstellern zur Verfügung stehen sollte. Das einer der beiden Konsolen-Hersteller sich vorab von AMD extra Hardware-Einheiten für RayTracing hat designen lassen, wäre hingegen ziemlich unwahrscheinlich (wenngleich nicht unmöglich). So oder so dürfte RayTracing auf dieser Spielekonsolen-Generation kaum einen größeren Sinn ergeben, sofern dafür nicht dedizierte Hardware zum Einsatz kommt.

Denn die Hardware-Anforderungen von RayTracing sind eben sehr hoch sind und werden zukünftig noch viel höher steigen, während Konsolen allerdings normalerweise auf einen effizienten Einsatz der vorhandenen (limitierten) Hardware schauen müssen. Normalerweise sollte RayTracing daher erst ein Thema der nachfolgenden Konsolen-Generation des Jahres 2027 sein, wo der PC dann alle Pionierarbeit bereits geleistet hat und man für die dann erscheinenden Spielekonsolen zielgenauer entsprechende RayTracing-Hardware entwickeln kann. Und zum anderen dürfte die 1 TB große PCIe-SSD mit 1 GB/sec Datentransferrate ziemliches Wunschdenken sein – speziell bei der kleineren der beiden Xbox-Konsolen, welche einen Listenpreis von nur 249 Dollar haben soll. Eine selbige SSD kostet derzeit 120-200 Euro, was gegenüber den 40-50 Euro für eine gleich große konventionelle Festplatte als viel zu teuer erscheint (selbst etwaig bessere SSD-Preise im Jahr 2020 einrechnend). Letztlich sind diese Spielekonsolen preislich ganz extrem auf Kante gestrickt, da wäre selbst ein um nur 10 Euro höherer Preis bei einem Nebenfeature ein absolutes No-Go. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das bei diesen Gerüchten generell der Wunsch Vater des Gedanken war – und das damit die zuletzt notierten spekulativen Daten zu Xbox Scarlett & Playstation 5 weiterhin eher realistisch sind.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Gemäß der DigiTimes wird Auftragsfertiger TSMC schon in der ersten Jahreshälfte 2019 das erste Tape-Out in der 5nm-Fertigung abhalten – und liegt damit weiterhin im Plan bei der Zielsetzung, die Massenfertigung dieser 5nm-Fertigung bereits für das erste Halbjahr 2020 anbieten zu können. In beiden Fällen dürfte es sich natürlich erst einmal "nur" um die 5nm-Fertigung für von der Größe und vom Stromverbrauch her limitierten Mobile-Chips handeln – so wie dies in den letzten Jahren bereits usus war. So könnte dann das 2020er Apple-Smartphone erstmals einen 5nm-SoC tragen, die derzeitige Terminplanung würde dies begünstigen (TSMC benötigt natürlich für einen solchen Großauftrag einen mehrmonatigen Vorlauf, ein Start der Massenfertigung erst im Herbst 2020 wäre also schon zu spät). Für den PC-Bereich ist mit dem üblichen Zeitversatz von einem Jahr zu rechnen – was allerdings bedeutet, das die 5nm-Fertigung von TSMC für PC-Chips dann schon für Anfang 2021 bereitstehen würde. Dies kommt ziemlich schnell, gerade angesichts der stark ansteigenden Kostenlage ab der 7nm-Fertigung sowie des genauso erheblichen technischen Aufwands bei jedem neuen Fertigungsverfahren. Allerdings geht TSMC wie bekannt auch bei der 5nm-Fertigung wieder den Weg, die Fortschritte zwischen seinen Fertigungsstufen etwas zu reduzieren – dafür kann man dann allerdings die Terminpläne besser halten bzw. häufiger etwas neues aufbieten.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Heise haben sich ausführlich über das Thema Cloud-Gaming ausgelassen, hierzu gehört auch eine Auflistung der beachtenswerten Anbieter sowie zukünftigen Projekte. Ingesamt wird Cloud-Gaming dabei recht positiv und durchaus als Gefahr für bisherige Gaming-PCs und Spielekonsolen bewertet – so wie es interessanterweise bei fast allen Bewertungen größerer Medien der Fall ist. Ganz im Gegensatz dazu steht der praktische Erfolg von Cloud-Gaming bzw. Spiele-Streaming, welcher nach wie vor arg überschaubar ist – und dies trotz inzwischen einer ganzen Reihe von entsprechenden Versuchen mit teilweise viel Geld im Hintergrund. Dies kann durchaus zu der These führen, das die eigentliche Problematik von Cloud-Gaming noch gar nicht gefunden bzw. thematisiert wurden – sprich, das die Konzentration auf die technischen Schwierigkeiten möglicherweise die falsche Diskussion darstellt. Die eigentliche Problematik von Cloud-Gaming scheint aufgrund der zähen Entwicklung eher zu sein, das die richtige Zielgruppe noch nicht gefunden wurde. Bei den Core-Gamern zu wildern, wird wohl nur einen geringen Erfolg bringen, dort sind die Bedenken gegenüber Cloud-Gaming sowie der allgemeine Qualitätsanspruch einfach zu hoch. Sofern die neuen und kommenden Anbieter sich diesem Punkt nicht stellen, dürften jene egal des etwaigen Lösens von technischen Schwierigkeiten somit wohl genauso scheitern wie alle vorherigen Anbieter.  (Foren-Diskussion zum Thema)