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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. Februar 2014

Die ComputerBase hat sich Mantle unter CrossFire angesehen, was mit dem neuen Beta-Treiber von AMD möglich wird. Dabei wurde noch deutlicher, wie stark Mantle im eigentlichen auf die Unterstützung der CPU-Performance abzielt: Gerade unter CrossFire (und SLI) rennt man trotz hochklassiger CPU bekannterweise schnell in CPU-Limits, welche dann die CrossFire- bzw. SLI-Effizienz senken. Da Mantle schlicht mehr CPU-Leistung freimacht, zieht dann auch das CrossFire-Gespann stärker davon als die Einzelkarte: Während eine Radeon R9 290X unter Battlefield 4 Singleplayer auf 1920x1080 mit Mantle gute 14,2% gewinnt, hat das CrossFire-Gespann aus zweien solcher Karten einen Performance-Vorteil von gleich 24,8% zu verbuchen – die CrossFire-Effizienz steigt in diesem Fall von mittelprächtigen +65,9% auf gutklassige +81,3%. Im Multiplayer-Teil des Spiels geht die CrossFire-Effizienz sogar von grausigen +8,9% auf wenigstens +34,1% nach oben, der Performance-Sprung durch Mantle unter CrossFire liegt hier bei satten 58,0%.

Allerdings funktioniert dies alles nur richtig gut mit Battlefield 4, andere Spiele könnten auch anders reagieren. Sobald das Spiel richtig hübsch auf eine Grafikkarten-Limitierung getrimmt ist, verliert Mantle seine Möglichkeiten zu großartigen Performancegewinnen – was schon bei Battlefield 4 unter der 4K-Auflösung von 3840x2160 einfach zu sehen ist: Unter einzelnen Grafikkarten bewegt sich hierbei mit Mantle nahezu gar nicht, selbst im CrossFire-Verbund gibt es nur Performance-Gewinne von 12,3% (Singleplayer) bzw. 15,6% (Multiplayer). Dies reicht immer noch aus, um Benchmarks zu gewinnen – aber nicht, um einen fühlbaren Frameraten-Unterschied zu erzeugen. Jetzt wären schlicht andere Mantle-Spiele und deren Performance-Charakteristik abzuwarten, ob sich hier auch ähnlich gute Performance-Gewinne wie unter Battlefield 4 einstellen können. Dabei zeigt der neue Treiber auch ein bisher noch nicht bekanntes Problem von Mantle auf: Die Mikroruckler-Abwehr von AMD scheint derzeit nicht unter Mantle aktiv zu sein, die ComputerBase berichtet hierzu von deutlich wahrnehmbaren Unterschieden gegenüber der DirectX-Version von Battlefield 4.

Eine bei der chinesischen VR-Zone zu sehende Intel-Roadmaps bestätigt die bekannte Verschiebung von Broadwell auf das vierte Quartal 2014 – sowie auch den Punkt, daß ein gewisser Teil des Broadwell-Portfolios sogar erst im ersten Quartal 2015 antreten wird. Leider beziehen sich die gezeigten Roadmaps-Folien ausschließlich auf Mobile-Prozessoren, wo wegen der von den Geräteherstellern benötigten längeren Vorlaufzeiten die Roadmap-Daten nie wirklich genau angeben können, wann denn nun kaufbare Geräte im Markt erhältlich sind. Daher kann es auch passieren, daß es im Mobile-Segment dieses Jahr gar nichts mehr wird mit Broadwell-basierten Geräten. Im Desktop-Segment dürfte es dagegen gänzlich umgedreht sein: Ab dem offiziellen Launch wird Intel höchstwahrscheinlich die wenigen geplanten Desktop-Modelle weltweit in ausreichende Anzahl lieferfähig haben – wobei der genaue Launch-Zeitpunkt von Broadwell immer noch nicht bekannt ist.

Der Tech Report berichtet über die erfolgreiche Auflage eines 16nm-Testchips bei Auftragsfertiger TSMC. Jener Testchip bestand aus einem Sechskern-Prozessor auf ARM-Basis, ist also durchaus keiner der für neue Fertigungen üblicherweise zuerst adaptierten Kleinstchips. Laut ARM verspricht die 16nm-Fertigung von TSMC eine bis zu 40%ig höhere Performance bei gleicher Leistungsaufnahme oder alternativ eine Stromaufnahme-Reduktion von bis zu 55% bei gleicher Performance. Angaben, wie weit man die Chipfläche bei gleicher Performance herunterdrücken kann, gab es leider keine – wobei jene wohl am ehesten interessant sein würde: Hieraus ergibt sich, wieviel man im Segment der Tablet-Chips (wo kein echter Leistungsbedarf herrscht) an Chipfläche einsparen kann bzw. wieviel Platz für neue Ausführungseinheiten man im Segment der Grafikchips mit der 16nm-Fertigung hinzugewinnt. Die lauffähige 16nm-Fertigung ist seitens TSMC jedoch nicht vor Ende 2015 zu erwarten, die Vorbereitungs-Zeiträume sind üblicherweise jahrelang.

Wie breit berichtet, hat die Verwertungsgesellschaft GEMA eine Klage gegen YouTube gewonnen, wonach letztere keine Hinweistafeln bei in Deutschland gesperrten Videos mit dem Hinweis auf die GEMA mehr zeigen darf. Auch wenn die entsprechenden Tafeln durchaus den Finger in die Wunde (des grundsätzlichen Streits zwischen GEMA und YouTube über die Höhe der Urheberrechtsvergütungen) gelegt haben, sind jene juristisch nur schwer haltbar, da nur die allerwenigstens Videos wegen direktem GEMA-Einspruch nicht gezeigt werden – bei den allermeisten Videos ist dies vorauseilender Gehorsam seitens YouTube, liegt keine konkret auf dieses Video bezogene Anzeige oder Klage der GEMA vor. Andererseits schießt die Urteilsbegründung mit Formulierungen wie "Herabwürdigung" und "Anschwärzung" (der GEMA durch YouTube) auch wieder übers Ziel hinaus und dürfte YouTube eine gute Möglichkeit zur Anfechtung geben – rechtskräftig ist das Urteil sowieso noch nicht.