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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. Januar 2017

Ausgehend von Fox Business geht derzeit das Gerücht um, nVidias Volta-Generation würde in TSMCs erst kürzlich offengelegtem 12nm-Prozeß daherkommen – nicht also als 16nm-Refresh oder aber bereits in der 10nm-Fertigung von TSMC. Ausgangspunkt des Gerüchts ist allerdings nur ein Posting im Beyond3D-Forum, welchem nun nicht gerade besonderes Vertrauen entgegengebracht wird. Für eine angeregte Diskussion sorgt der Fall nichtsdestotrotz – wobei das ganze schwer einzuschätzen ist, da die Spezifikationen von TSMCs 12nm-Prozeß nicht in diesem Maße genau genug bekannt sind, um daraus bereits belastbare Schlußfolgerungen ziehen zu können. Wir würden ja eher annehmen, das die Volta-Generation mittels der zumindest mit dem GV100-Chip nachweislich geplanten erheblichen Effizienzsteigerung (+62% GFlops/Watt) ganz sicher in der 10nm-Fertigung daherkommt (und da auch 12nm nicht wirklich weiterhelfen könnte auf diesem Weg).

Hinzu kommt der Punkt, das die angeblich schlechten Eigenschaften der 10nm-Fertigung auch nur auf der puren Annahme einer vergleichbaren Situation wie zwischen 28nm, 20nm und 14/16nm basieren – mit dem 20nm-Prozeß als für Grafikchips nicht verwendbarer Fertigung, weil zwar der Flächenvorteil gegeben wäre, aber kein Effizienzvorteil erreichbar ist. Die 10nm-Fertigung wird von TSMC allerdings nicht so drastisch spezifiziert – sicherlich nicht mit mit einer glatten Effizienzverdopplung, aber -40% weniger Stromverbrauch gegenüber 16FF+ soll es doch geben, das reicht (zusammen mit einer verdoppelten Packdichte) knapp für eine reguläre neue Grafikchip-Generation aus. Sofern TSMC seine eigenen Spezifikationen halbwegs einhält, sprichts vom technischen Standpunkt her nichts gegen die 10nm-Fertigung, ist das ganze keineswegs mit der Situation der 20nm-Fertigung vergleichbar. Sicherlich können weitere Argumente gegen die 10nm-Fertigung in Form der höheren Kosten als auch der vergleichsweise schnell nachfolgenden 7nm-Fertigung angebracht werden – wie gesagt ist das Bild noch lange nicht rund, sind am Ende doch noch alle Varianten für die Volta-Generation mit im Spiel.

Bei Tom's Hardware wärmt man derweil das Thema "GeForce 2000 Serie" erneut auf – allerdings mit der falschen Quelle in Form von WCCF Tech und damit dann auch den falschen Schlußfolgerungen. Denn WCCF Tech haben das ganze auch nur vom 3DCenter (unsererseits klar und mehrfach als "Spekulation" gekennzeichnet) übernommen, mit dem Übertragen des ganzen in andere Meldungen wird nun aber leider aus einer Spekulation ein Gerücht und irgendwann dann eben eine eigene Meldung – und so war das ganze sicherlich nicht beabsichtigt. Denn nach wie vor ist vollkommen offen, wie nVidia die mittelfristige Zukunft angeht, ob es überhaupt einen Pascal-Refresh geben wird (je später Volta kommt, um so wahrscheinlicher) bzw. wie jener konkret aussieht. Unsere seinerzeitige Meldung drehte sich eher darum, aufzuzeigen, wie solcherart Refresh-Generationen entstehen (deswegen wurden auch als Beispiele die GeForce 400/500 und GeForce 600/700 Serien aufgeführt) und was demzufolge von einem Pascal-Refresh erwartet werden kann, sofern nVidia mit einem solchen plant. Jegliche Bestätigung, das nVidia auch wirklich in diese Richtung denkt, ist aber immer noch ausstehend.

GeForce 1000 GeForce 2000 (Variante I) GeForce 2000 (Variante II)
Titan Titan X
GP102 – 4K-Perf: 173%
Titan Black
GP102 – 4K-Perf: ~195%
Titan Black
GP102 – 4K-Perf: ~205%
Enthusiast - GeForce GTX 2080 Ti
GP102 – 4K-Perf: ~190%
GeForce GTX 2080 Ti
GP102 – 4K-Perf: ~200%
HighEnd 1 GeForce GTX 1080
GP104 – 4K-Perf: 132%
GeForce GTX 2080
GP104 – 4K-Perf: ~150%
GeForce GTX 2080
GP102 – 4K-Perf: ~160%
HighEnd 2 GeForce GTX 1070
GP104 – 4K-Perf: 107%
GeForce GTX 2070
GP104 – 4K-Perf: ~125%
GeForce GTX 2070
GP104 – 4K-Perf: ~135%
Midrange 1 GeForce GTX 1060 6GB
GP106 – 4K-Perf: 76%
GeForce GTX 2060 Ti
GP106 – 4K-Perf: ~85%
GeForce GTX 2060 Ti
GP104 – 4K-Perf: ~110%
Alle Angaben zur "GeForce 2000 Serie" sind rein spekulativ.

Die thailändische Webseite Zolkorn (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) will neue Informationen über die Gestaltung von AMDs Ryzen-Portfolio besitzen. Das ganze schließt an früheren Information über drei generelle Ryzen-Produktlinien – SR3, SR5 & SR7 – an, mittels welchen AMD augenscheinlich in Konkurrenz zu Intels Core i3, i5 & i7 gehen will. Als Top-Produktlinie "SR7" ist ein 8C/16T-Prozessor sicherlich gesetzt (8 CPU-Kerne mit 16 logischen CPU-Thread = SMT aktiv), bei den beiden kleineren Produktlinien ist man sich bislang noch unsicher. Gemäß Zolkorn soll nun die SR3-Linie von einem 4C/8T-Prozessor besetzt werden, die SR5-Linie von einem 8C/8T-Prozessor – sprich, ein Sechskerner würde glatt fehlen. Wir halten dies allerdings für arg unglaubwürdig – einmal abgesehen davon, das Zolkorn sich mit einem extra Die für einen Vierkern-Ryzen glatt ins Bockshorn hat jagen lassen, AMD wird die Vierkern-Modelle (sehr sicher) aus dem regulären Achtkern-Die ziehen.

Eben aus diesem Mißverständnis heraus dürfte auch die Ausgestaltung der einzelnen Produktlinie nicht korrekt sein – das aufgezeigte Portfolio würde nur wirklich Sinn ergeben, wenn AMD tatsächlich ein echtes Vierkern-Die auflegen würde. Trifft dies nicht zu, dann ergeben sich viele andere mögliche Portfolio-Gestaltungen – wobei die einfachste von 4C/8T = SR3, 6C/12T = SR5 und 8C/16T = SR7 auch gleichzeitig die wahrscheinlichste ist. Eine eventuelle Deaktivierung von SMT sollte seitens AMD (außerhalb von LowCost-Modellen) sowieso stark überdacht werden, denn dies raubt den Ryzen-Prozessoren eine ihrer Stärken und geht bei Intel auch nur aufgrund des stark abgestuften Preismodells durch – welches AMD aber durch den Ryzen-Launch nun höchstselbst unter Druck setzen wird. Nur bei wirklich heftigen Preisvorteilen wären Ryzen-Prozessoren ohne SMT wirklich interessant, ergo kann sich AMD jene (wie gesagt außerhalb von LowCost-Modellen) auch gleich sparen. Davon abgesehen ist im übrigen noch überhaupt nichts belegbares zum Ryzen-Produktportfolio bekannt – dafür, das der Ryzen-Launch in schon einem Monat über die Bühne gehen soll, ist die Gerüchteküche (noch) erstaunlich ruhig.