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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. August 2015

Laptopmedia zeigen erste Benchmarks eines Ultrabook-Prozessors der Skylake-Architektur: Der Skylake-basierte Core i7-6500U (2.5/3.1 GHz) wurde hierbei mit dem Broadwell-basierten Core i7-5500U (2.4/3.0 GHz) sowie dem Haswell-basierten Core i5-4200U (2.5/3.1 GHz) in realen Notebooks verglichen – was immer für etwas Abweichungen sorgt, aber in diesem Fall wohl dennoch ausreichend zur groben Beurteilung der Lage ist. Denn Skylake im Notebook scheint das gleiche Schicksal zu blühen wie Skylake im Desktop – man ist nicht bedeutsam schneller als die vorherigen Intel-Architekturen Haswell & Broadwell. Dort, wo sich der Skylake-Prozessor mal etwas absetzen kann, sind die Unterschiede gering – ansonsten gibt es entweder gar keine echten Unterschiede oder aber spielt die allgemeine Systemleistung eher mit hinein als die reine Prozessorenpower. Sicherlich wird es möglich sein, auf Basis von Skylake die bestmöglichen Notebooks zu bauen – aber für die üblicherweise angebotenenen Standard-Notebooks spielt es augenscheinlich keine richtige Rolle, ob man Haswell, Broadwell oder Skylake nimmt.

Einen weiteren Artikel mit dem Vergleich von alten zu neuen Prozessoren gibt es beim TechSpot. Hierbei ging man bis zum Sockel 775 zurück, was also Intels Core-2-Generation umfasst – nicht aber mehr den vorher lange laufenden Sockel 478 für den Pentium 4. Die älteren Prozessoren werden natürlich unter moderner Anwendungssoftware komplett auseinandergenommen, zumindest von den Benchmarks her sind jene nicht mehr zeitgemäß – was allerdings natürlich einen gewissen Widerspruch zur Anwenderpraxis darstellt, wo gut gepflegte Core-2-Systeme ohne großen Leistungsanspruch durchaus noch als Unterbau für vernünftig schnelle Office- oder HomeOffice-PCs eingesetzt werden können. In der Frage des Gamings trennt sich dann aber die Spreu vom Weizen: Selbst unter Grafikkarten-limitierten Anforderungen wie FullHD mit maximaler Bildqualität bremsen gerade die Core-2-Prozessoren heutige Grafikkarten deutlich aus. Dies resultiert dann nicht nur in niedrigeren Durchschnittsframeraten, sondern in einigen Fällen sogar in Situationen, wo man mit einem Core 2 Quad Q9650 keine 25 fps mehr erreicht, wo ein moderner Mainstream-Prozessor wie ein Core i3-4350 jedoch auf mehr als 60 fps kommt.

Die Benchmarks des TechSpots sind in dieser Frage vielleicht nicht vollkommen ausführlich, aber dennoch erscheint es als eindeutig, wenn ein üblicherweise als "lahm" betrachtetes LowCost-Modell wie der Celeron G1820 einem Core 2 Quad Q9650 in den Spiele-Benchmarks unter FullHD um 20% davonzieht. Dabei kommt der größte Vorteil bzw. Rückstand von Crysis 3, wo die Differenz gleich 70% beträgt – und auf das Problem hinweist, daß es heutzutage einfach Spiele gibt, welche sich keinen Kopf mehr um Core-2-Prozessoren machen und daher auf diesen völlig unterdurchschnittlich laufen. Bei dieser hohen Differenz hilt dann eben auch nicht mehr die üblicherweise erstklassige Übertaktungseignung der Core-2-Prozessoren weiter. In diesen Extrembeispielen kommen hingegen die allerersten Modelle der Core-i-Serie (in Form der Nehalem-basierten) Prozessoren gemessen an ihren niedrigeren Taktraten weiterhin sehr gut weg – es besteht augenscheinlich eine große Performance-Trennlinie zwischen Core-2- und Core-i-Prozessoren (vergleiche hierzu auch unseren Performance-Überblick der Intel-Prozessorenarchitekturen von Core 2 zu Skylake).

Die PC Games Hardware berichtet genaueres zu Intels Xeon Phi auf Knights-Landing-Basis, der neuesten Ausbaustufe des früheren Larrabee-Projekts für Supercomputer-Beschleuniger. "Knights Landing" wird in der 14nm-Fertigung das vorhergehende "Knights Corner" aus der 22nm-Fertigung ersetzen. Mittels des kleineren Fertigungsverfahrens kann Intel sowohl die Architektur erneut deutlich aufbohren als auch mehr Rechenkerne verbauen: Waren es beim Vorgänger noch 62, von denen üblicherweise bis zu 61 freigeschaltet sind, sollen es bei "Knights Landing" nunmehr 76 sein, von denen üblicherweise bis zu 72 freigeschaltet werden. Damit will Intel Rechenleistungen von >6 TFlops SP bzw. >3 TFlops DP erreichen – und würde damit die Gegenangebote von AMD und nVidia erheblich unter Druck setzen. Jene wurden allerdings seit einiger Zeit nicht mehr aktualisiert, da sich AMD und nVidia bei deren aktuellen Spitzenchips Fiji und GM200 auf die Gamer-Fähigkeiten konzentriert haben, die hohe DoublePrecision-Performance und deswegen die Eignung für den Supercomputer-Einsatz fehlen. Diese Scharte dürften AMD und nVidia mit den kommenden 14/16nm-Grafikchips wieder auswetzen, allerdings wird es bis zu deren Erscheinen noch bis ca. Sommer 2016 dauern.

Gemäß der PC Games Hardware macht ein Bericht die Runde, wonach Windows 7 & 8.1 mit dem letzten Microsoft-Patchday nun ebenfalls massenhaft "Telemetrie-Daten" an Microsoft überträgt – so wie es bei Windows 10 Standard ist. Man könnte es als Fall der letzten Hemmungen bei Microsoft deuten – oder auch als Versuch, die Nutzergemeinde von Windows 7 von der Sinnlosigkeit des Beharrens auf dem "alten" Betriebssystem zu überzeugen. Im Gegensatz zu Windows 10 bekommt man diesen Angriff Microsofts einfacher los, in dem man einfach die vier im Artikel genannten Windows-Updates deinstalliert und vor deren erneuter Installation jene "ausblendet", womit jene nicht mehr automatisch installiert werden. Die eigentliche sich ergebende Frage ist natürlich, ob dies nun alles war – oder ob Microsoft nicht demnächst damit anfängt, solcherart Funktionen in anderen Patches, die aus Sicherheitsgründen vielleicht notwendig sind, zu verstecken bzw. miteinander zu verdongeln. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig – und führen letztlich allesamt nur zu der Erkenntnis, daß der Windows-User Microsoft am Ende doch fast vollkommen ausgeliefert ist.