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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. Februar 2013

Golem berichten in zwei Meldungen (No.1 & No.2) über AMDs Tressfx-Feature, mittels welchem eine sehr aufwendige Haar-Darstellung möglich wird. Allerdings handelt es sich hierbei nicht im eigentlichen um ein Feature der AMD-Hardware, vielmehr hat AMD mit Rückgriff auf die Directcompute-Schnittstelle von DirectX 11 einen Shader-Algorithmus geschrieben, welchen die Spieleentwickler in der Folge für ihre Spiele benutzen können. Demzufolge funktioniert das Feature auch auf anderen Grafikkarten des Featurelevels "DirectX 11" – auch auf denen von nVidia und Intel, wie AMD nachdrücklich bestätigte. In dem Sinne hat AMD also "nur" ein Hilfsmittel zur Spieleprogrammierung geschaffen, welches die heutigen Hardware-Möglichkeiten zugunsten einer realistischeren Haar-Darstellung ausnutzt – das "nur" dabei bewußt in Anführungszeichen, denn natürlich ist dieses Feature aufgrund seiner Hersteller-Unabhängigkeit viel mehr wert als ein proprietäres Feature, gewinnen hieran doch alle Spieler.

Bisher wurde Lucids Virtu MVP Software nur einigen aktuellen Mainboards beigelegt, nun aber kann man die Software auch direkt auf der Lucid-Webseite für jedes beliebiges Mainboard ordern bzw. sich eine 30-Tage-Testversion downloaden. Interessant ist die Software unter zwei Gesichtspunkten: Erstens wird mittels "Virtual Vsync" Tearing bei der Abschaltung von Vsync vermieden (Test bei TweakPC) – nicht unähnlich nVidias "Adaptive VSync Technology". Und zweitens kann man unter der Lucid-Software auch wirklich integrierte Grafiklösung und extra Grafikkarte zusammen nutzen, womit beispielsweise die extra Grafikkarte nur im Spielebetrieb zum Einsatz kommt und über eine integrierte Intel-Grafik deren durchaus interessante QuickSync-Beschleunigung weiterhin zur Verfügung steht. Ob man Lucid eine Chance gibt, muß dennoch jedem selber überlassen bleiben – der Hersteller hat aufgrund vollmundiger Versprechungen nicht gerade den allerbesten Ruf.

Wenig überraschend ist eine Meldung seitens WinFuture über die Tablet-Pläne der Hersteller Acer & Asus, wonach man nach dem aktuellen breiten Erfolg von Billig-Tablets zukünftig ein komplettes Tablet-Portfolio im Preisbereich von 120 bis 300 Dollar anbieten will. In dieser Frage will man Noname-Herstellern Marktanteile wegnehmen – was man zum einen über die eigenen starken Marken sowie zum anderen auch über gesunkene Materialpreise realisieren dürfte, welche ein Geschäft mit Billig-Tablets überhaupt erst rentabel machen. Dabei wird man von der Geräte-Grundausstattung her keine echten Abstriche gegenüber den Platzhirschen hinnehmen müssen: Es werden aktuelle DualCore-SoCs und Displaygrößen von 7 bis 10 Zoll geboten werden – in Nebenpunkten wie der Qualität und Anzahl an Kameras und anderer Zubehörteile kann man natürlich kaum dasselbe bieten wie bei den HighEnd-Produkten des Tablet-Segments.

Nichtsdestotrotz kommt hier eine absehbare Entwicklung auf den Weg, welche uns (gut nutzbare) Standard-Tablets in Preislagen von 100 bis 200 Euro bescheren wird. Das Aufkommen solcher Geräte nicht nur von Noname-Hersteller, sondern eben auch von Marken-Herstellern wird die Absatzzahlen in diesem Preissegment nochmals beflügeln und den Tablets auch weiterhin viele Neunutzer zutreiben. Ungünstig ist diese Entwicklung allerdings für die HighEnd-Anbieter dieses Segments, da jene durch gut nutzbare Standard-Tablets für 100 bis 200 Euro stark unter Druck geraten, ihre größtenteils deutlich höheren Preispunkte rechtzufertigen. Sicherlich wird deswegen der iPad-Umsatz nicht einbrechen, aber dessen Wachstum wird langsamer werden und mit zukünftigen Generationen wird Apple vielleicht auch etwas niedrigere Launchpreise ansetzen müssen als bisher. In jedem Fall wird das große Mengenwachstum des Tablets-Segment zu Preisen stattfinden, welche keinen echten Vergleich mit dem PC mehr zulassen – sondern eher mit den Preislagen von Smartphones.