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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. Januar 2014

Die neueste Version von GPU-Z bringt den Support für eine GeForce GTX 760 mit nur 192 Bit DDR Speicherinterface, die GeForce GTX 750 & 750 Ti Karten sowie die GeForce GTX Titan Black mit. Interessanterweise werden beide GeForce GTX 750 /Ti Karten als auf dem nVidia GM107-Chip basierend notiert – was ein erneuter Hinweis auf die Maxwell-Abstammung dieser Karten darstellt. Der GM107-Chip würde zudem auch besser passen als der bisher zur GeForce GTX 750 Ti genannte GM106-Chip, weil nVidia damit dann natürlich eher den Anspruch einer neuen Chip-Generation erfüllen würde: Mit einem LowCost-Chip der neuen Generation die Performance des Mainstream-Chips der vorhergehenden Generation zu erreichen. Allerdings geht so etwas in aller Regel nur mit dem Wechsel auf eine kleinere Fertigungstechnologie – und diesbezüglich bleibt abzuwarten, ob der GM107 nun wirklich schon in 20nm daherkommen kann, oder doch noch in 28nm gefertigt wird. Als gänzlich sicher sind diese Informationen aber noch nicht zu nehmen, da auch die Datenbank von GPU-Z nicht unfehlbar ist.

Der Planet 3DNow! hat eine AMD-Folie ausgegraben, in welcher AMD die Aussage trifft, daß im x86 Server-Geschäft anno 2019 kleinere, effizientere CPU-Kerne dominieren würden – was somit indirekt auch eine Absage an die bisher von AMD (und Intel) hierzu aufgebotenen immer größeren CPU-Kerne darstellt. Bezogen auf AMDs eigene Opteron-Entwicklungen kann man aus dieser Aussage auch herleiten, daß AMD in Zukunft womöglich keine großartigen Bulldozer-Weiterentwicklungen oder auch einen echten Nachfolger für Bulldozer anstoßen wird, sondern sich vielmehr der Entwicklung kleinerer x86 CPU-Kerne zuwenden wird. Hierzu könnte man beispielsweise die schon vorhandene Jaguar-Architektur weiter ausbauen, welche bislang in den APUs Temash & Kabini, den SoCs für PlayStation 4 und Xbox One sowie sogar schon für die "Opteron X" Microserver-Serie verwendet wurde.

Aufgrund der Sparsamkeit sowie des geringen Flächenbedarfs der Jaguar-Architektur könnte AMD problemlos die für Server-Bedürfnisse interessanten Rechenleistungen über eine größere Anzahl an Rechenkernen realisieren – im Server-Bereich sind Vielkern-Systeme schon weit verbreitet und ist daher die Software meistens sehr gut darauf angepasst. Bezüglich der im Server-Bereich wichtigen Energieeffizienz dürften solche Systeme schwer zu schlagen sein, weshalb AMD wohl vornehmlich auf diese Schiene zu setzen scheint. Für die Bulldozer-Weiterentwicklung sind damit gemäß der in den AMD-Folien abgebildeten Weisheit "One Size fits all Computing is dead" noch nicht alle Messen gesungen – aber wirklich gute Nachrichten pro weiterer HighEnd-Prozessoren von AMD sehen doch anders aus. Gerade dann, wenn AMD sich ausrechnet, daß Microserver auf Basis von ARM-Kernen und kleinen x86-Kernen den Markt anno 2019 dominieren sollen, entfällt die Notwendigkeit zur Entwicklung großer CPU-Kerne für performante Prozessoren.

Der DigiTimes sind Gerüchte zugetragen worden, wonach Intel sein Engagement im Smartphone-Markt überdenken will, sofern sich im Jahr 2014 kein deutlicher Geschäftszuwachs einstellen sollte. Dabei scheinen sich diese Intel-internen Überlegungen wohl wirklich rein auf das Smartphone-Geschäft zu beziehen, nicht auf das Geschäft mit Tablet-SoCs – was die Meldung um so verwirrender macht, denn technisch basieren fast alle von Intel angebotenen SoCs auf derselben Silvermont-Architektur (sowie deren Vorgängern und Nachfolgern). Ob es Sinn macht, das Smartphone-Geschäft gänzlich aufzugeben, wenn man wegen des Tablet-Geschäfts die entsprechenden Chips sowieso fertigt, wäre doch etwas zu bezweifeln. In jedem Fall ist zu erkennen, daß auch Intel irgendwann einmal einen Erfolg in diesen Geschäftsfeldern sehen will und nicht auf Ewigkeit gewillt ist, immer nur in diesen Bereich zu investieren.