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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. Oktober 2018

Bei Reddit wurde in der Benchmark-Datenbank zu Final Fantasy XV der Eintrag zu einem "NVIDIA Graphics Device" erspäht – welcher durchaus der Vorbote für eine kommende "GeForce GTX 2060" darstellen könnte. Natürlich ist der einzige echte Anhaltspunkt hierfür die reine Ergebnishöhe: Gut 49% mehr als bei der GeForce GTX 1060 6GB, was im Rahmen der bisherigen Performancezuwächse der Turing-Generation liegt bzw. leicht darüber ist – was in Ordnung geht eingerechnet den Punkt, das bei den kleineren Grafikkarten etwas größere Performancezuwächse einfacher zu realisieren sind, als bei den großen Grafikchips. Auch würde der Performanceabstand zur GeForce RTX 2070 gewahrt bleiben, jene ist noch einmal gut 31% schneller. Viel besser darf man eine GeForce GTX 2060 sowieso nicht erwarten, ansonsten würde selbige Karte zu nahe an die genannte GeForce RTX 2070 herankommen. Die einzelnen Benchmark-Werte nebst der genannten Differenzen sind natürlich nicht 100%ig belastbar, da diese Benchmark-Datenbank nur einen Schnitt aller jemals aufgestellten Ergebnisse aufbietet – inklusive der guten Ergebnisse von übertakteten Karten, inklusive aber auch der schlechten Ergebnisse von fehlerhaft konfigurierten PC-Systemen.

Technik UltraHD "Std."
GeForce RTX 2070 nVidia Turing TU106, 2304 SE @ 256 Bit GDDR6 4542
GeForce GTX 1080 nVidia Pascal GP104, 2560 SE @ 256 Bit GDDDR5X 3995
GeForce GTX 1070 Ti nVidia Pascal GP104, 2432 SE @ 256 Bit GDDR5 3593
"NVIDIA Graphics Device" potentielle GeForce GTX 2060 3457
GeForce GTX 1070 nVidia Pascal GP104, 1920 SE @ 256 Bit GDDR5 3197
GeForce GTX 1060 6GB nVidia Pascal GP106, 1280 SE @ 192 Bit GDDR5 2322
gemäß der Resultate aus der Final Fantasy XV Benchmark-Datenbank (Stand 28. Oktober 2018)

Grob gesehen scheint es allerdings zu passen und sich hiermit also eine neue Midrange-Grafikkarte von nVidia anzukündigen – eine wahrscheinliche GeForce GTX 2060 also. Jene sollte dann auf Teile der Turing-Architektur verzichten, um den zugrundeliegenden Grafikchip etwas kleiner zu bekommen – angedacht ist derzeit das Fehlen der RayTracing-Funktionalität sowie von NVLink. Die Tensor-Cores dürften hingegen weiterhin mit an Bord sein, denn mittels jenen kann nVidia seine Wunderwaffe "DLSS" aktivieren – welche zwar bislang im Enthusiasten-Bereich auf wenig Begeisterung gestoßen ist, aber insbesondere im Mainstream- und Midrange-Bereich als fps-Bringer überaus nutzvoll eingesetzt werden könnte. Wie eine Midrange-Lösung auf Basis von extra Turing-Chips aussehen könnte, wurde an dieser Stelle schon (spekulativ) skizziert. Eine andere denkbare Auflösung wäre (neben Fake- und Trollversuchen) eine Salvage-Lösung des TU106-Chips der GeForce RTX 2070 – sprich eine GeForce GTX 2060, für welche allerdings kein extra Grafikchip Pate steht. Für eine GeForce GTX 1060 GDDR5X ist der Wert in jedem Fall zu hoch – es sei denn, nVidia würde für diese Karte dann doch viel mehr Shader-Einheiten (des GP104-Chips) freigeben als bei der originalen GeForce GTX 1060 vorhanden.

Intel hat in der Analysten-Konferenz zu seinen jüngsten Quartalszahlen (neben der Bestätigung der 10nm-Fertigung zugunsten der "Holiday Season" 2019) auch die Intel-Roadmap im Server-Bereich erneut (grob) genannt: Im vierten Quartal 2018 kommt hierbei "Cascade Lake" mit nativem Support von Optane-Hauptspeicher (fehlte noch bei Skylake-SP), einer neuen "VNNI" CPU-Befehlssatzerweiterung sowie diversen Hardwarefixes gegenüber Meltdown & Spectre, schon zur Jahresmitte 2019 dann allerdings der Nachfolger "Cooper Lake" in weiterhin der 14nm-Fertigung. Dies entspricht weiterhin früheren Intel-Roadmaps zum Server-Bereich – welche damit allerdings deutlich abweichend zu den Roadmaps im HEDT-Bereich laufen, auch wenn Intel normalerweise die für den Server-Bereich aufgelegten Prozessoren-Dies 1:1 fürs HEDT-Segment mitbenutzt. Diese goldene Regel trifft nun ganz eindeutig nicht für die nächste Zeit zu, wo Intel im HEDT-Bereich mit dem Skylake-X-Refresh alte, unveränderte Chip erneut benutzt (gut zu erkennen an den fehlenden Hardwarefixes gegenüber Meltdown & Spectre), zum fast gleichen Zeitraum mit Cascade Lake aber regelrecht neue Chips für den Server-Bereich (dann mit Hardwarefixes gegenüber Meltdown & Spectre) bringen will.

Intel Desktop Intel HEDT Intel Server
Q4/2018 Coffee Lake Refresh (14nm) Skylake-X-Refresh (14nm) Cascade Lake (14nm)
Mitte 2019 - ? Cooper Lake (14nm)
Ende 2019 Ice Lake (10nm) ? -
2020 - ? Ice Lake-SP (10nm)

Insofern ist erstmals auch kaum sicher zu bestimmen, was Intel zukünftig im HEDT-Segment noch so vor hat: Denkbar ist allerdings, das man Cascade Lake im HEDT-Bereich komplett ausläßt und dann nächstes Jahr mittels "Cooper Lake" wieder zum (bisher) bekannten Gleichschritt zwischen HEDT- und Server-Segment zurückfindet. Dies wäre zumindest im Sinne dessen, einmal im Jahr etwas neues aufzubieten, die einfachste Auflösung. Sowohl Cascade Lake als auch Cooper Lake sind natürlich weiterhin von der CPU-Architektur her Skylake-Derivate – sicherlich wegen des Mesh-Systems (anstatt des Ringbusses), der anderen Cache-Struktur und der neuen CPU-Befehlssatzerweiterungen stärker verändert als Kaby Lake und Coffee Lake, aber dennoch grunsätzlich zur Skylake-Architektur gehörend. Die nachfolgende erste 10nm-Generation in Form von "Ice Lake" wird dagegen im HEDT- und Server-Segment logischerweise auf das Jahr 2020 warten müssen, da Intel zum Jahresende 2019 erst einmal "nur" die entsprechenden Consumer-Lösungen bringt – die für HEDT- und Server-Segment verwendeten extra Dies kommen dann üblicherweise ein dreiviertel Jahr später.