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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. September 2020

Laut dem (in Bezug auf Ampere-Daten sehr zuverlässigen) Twitterer Kopite7kimi wird das größere Package des (später) nachfolgenden GA103-Chips wie erwartet zum Ersatz des GA102-200 Chips der GeForce RTX 3080 verwendet werden. Ein weiteres, kleineres GA103-Package soll exakt die Größe des GA104-Packages umfassen, womit der GA103-Chip von den Hardware-Daten her somit in der Mitte zwischen GA104 und GA102 erwartet werden kann. Da der GA103 wie gesagt zum Ersatz des GA102-Chips für die GeForce RTX 3080 geplant ist, muß zumindest deren Hardware-Ausbau vorliegen – sprich mindestens 6 Raster-Engines mit 68 Shader-Cluster an einem 320 Bit Interface. Da die Anzahl der Shader-Cluster zu Raster-Engines auf Chip-Ebene normalerweise immer nur symetrisch vorliegt, dürften es physikalisch eher 6 Raster-Engines mit 72 Shader-Cluster an einem 320 Bit Interface werden. Dies ergibt für nVidia die zusätzliche Möglichkeit, später eventuell noch eine (leicht) stärkere Grafikkarte im Vollausbau des GA103-Chips aufzulegen.

The "new" GA103 with big package will replace GA102-200, compete with the BIG NAVI. I don't know the spec yet.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 28. September 2020

Bislang gibt es allerdings keinen Hinweis darauf, dass der GA103-Chip zugunsten zusätzlicher Ampere-Grafikkarten aufgelegt wird. Der primäre Einsatzort dürfte die gewöhnliche GeForce RTX 3080 sein, da der dort verbaute GA102-Chip die Karte vergleichsweise teuer macht. Erst einmal stellt der GA103-Chip also "nur" ein nVidia-internes Projekt zugunsten einer verbesserten Wirtschaftlichkeit der GeForce RTX 3080 dar. Ob sich auch für die Grafikkarten-Käufer ein Vorteil einstellt, ist dagegen noch unklar. Dies wäre möglich über zusätzliche Grafikkarten-Varianten – oder aber, wenn der GA103-Chip eventuell aus einer verbesserten Fertigung kommt. Denn aktuell hängen die Performance-Charakteristik von Gaming-Ampere ausschließlich an den elektrischen Eigenschaften von Samsungs 8nm-Fertigung, ein anderes Fertigungsverfahren könnte hier durchaus Wunder bewirken. Bislang gibt es allerdings keine Anzeichen für diese Auflösung, stellt dies nur eine theoretische Möglichkeit dar. Leider ist genauso unklar, wann der GA103-Chip antritt bzw. ob dessen Tape-Out bereits erfolgt ist. Die Chance, den Chip noch im Jahr 2020 zu sehen, ist jedoch eher als "minimal" einzuschätzen.

GA104 GA103 GA102
Chipfläche 392mm² geschätzt 520-530mm² 628mm²
Technik 48 SM @ 256 Bit GDDR6 vermutl. 72 SM @ 320 Bit GDDR6X 84 SM @ 384 Bit GDDR6X
Grafikkarten GeForce RTX 3060 Ti & 3070 angeblich GeForce RTX 3080 (reiner Chip-Ersatz) sowie eine weitere Grafikkarte im GA104-Rahmen GeForce RTX 3080 & 3090
Release 15. Oktober 2020 irgendwann 2021 17. September 2020

Das primär bei frühen Chargen der GeForce RTX 3080 auftretende "Crash to Desktop" Problem der Ampere-Karten wird derzeit von zwei Seiten her angegangen: Zum einen reduziert der neue nVidia-Treiber 456.55 die meistens Taktraten-Spitzen und damit die Chance auf entsprechende Abstürze. Videocardz haben einige Nutzerstimmen zusammengetragen, welche den Erfolg dieser Maßnahme (bei auf Werkstakt laufenden Karten) bestätigen. Ein genereller Durchbruch ist dies aber auch noch nicht, in unserem Forum wird weiterhin von entsprechenden Stabilitätsproblemen berichtet. Inwiefern über den neuen Treiber eventuell Performance verloren gegangen sein könnte, wäre zudem noch extra nachzumessen. Die vermeldeten niedrigen Taktraten-Spitzen sind kein zwingender Hinweis auf eine generell niedrigere Performance, denn selbige treten sowieso nur extrem kurzzeitig auf und sollten einen Benchmark-Verlauf damit nur minimal beeinflussen.

Von niedrigeren durchschnittlichen Taktraten wurde hingegen derzeit noch nichts berichtet, die gemeldeten Performance-Werte sind hingegen uneinheitlich und bedingen somit eine exakte Nachmessung. Zum anderen verbessern die Grafikkarten-Hersteller teilweise ihre Grafikkarten-Designs: Oftmals dürfte dies faktisch unsichtbar vor der Öffentlichkeit passieren, im Fall von MSI hat es der Hersteller über ausgetauschte Karten-Bilder auf der MSI-Webseite selber dokumentiert, wie nochmals Videocardz aufzeigen. Dies könnte eventuell der Königsweg sein – auch wenn es natürlich überaus unschön ist, eine solche Produktanpassung mitten in der laufenden Fertigung durchführen zu müssen. Ursächlich für alle Probleme in diese Richtung dürfte nach wie vor der Punkt sein, dass nVidia den Grafikkarten-Herstellern zu wenig Zeit mit finalen Karten-Daten und benutzbaren Treibern gegeben hat, womit selbige diese Problematik im Vorfeld des Ampere-Launches einfach nicht erkennen konnten.  Sammelthread für betroffene Nutzer im 3DCenter-Forum)

Twitterer Apisak hat in der Benchmark-Datenbank zu Ashes of the Singularity einen ersten AotS-Wert zum "Ryzen 7 5800X" erspäht – einem Achtkerner auf Basis von AMDs "Zen 3" Architektur. Von Twitterer CapFrameX zur Verfügung gestellte Vergleichs-Werte zeigen dann auf einen satten Performance-Gewinn des kommenden neuen AMD-Prozessors hin: Auf einen Zen-2-basierten Achtkerner werden +22-33% oben drauf gelegt, auf den Zehnkerner Core i9-10900K immerhin noch +14-22%. Für im Spiele-Bereich angesiedelte Benchmarks ist dies ein monströs gutes Ergebnis, sicherlich auch auf die üblicherweise exzellente CPU-Skalierung unter Ashes of the Singularity zurückzuführen und damit aller Wahrscheinlichkeit nicht allgemeingültig zu sehen. Aber in jedem Fall zeigt es an, dass AMD mit Zen 3 ein gutes Stück Mehrperformance bieten wird – und dies eben auch im Spiele-Bereich, was bislang zumindest keine Stärke des Zen-Designs war. Das Abheben des Hypetrains ist angesichts dieser Benchmark-Werte wahrscheinlich sowieso nicht mehr zu verhindern, aber dennoch wäre davor zu warnen, allein auf Basis dieses einzelnen AotS-Werts AMD bereits die Spiele-Krone zuzusprechen: Jene will über eine Vielzahl an Benchmarks verdient werden, was aufgrund der hohen Taktraten speziell von Intels Comet Lake kein einfaches Brot für Zen 3 wird.

AotS @ 4K "Crazy" Core i9-10900K Ryzen 7 3800X Ryzen 7 5800X 5800X Mehrperf.
Technik Comet Lake, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz Zen 3, 8C/16T -
AotS Normal-Batch: CPU-Framerate 136,3 fps 125,6 fps 166,6 fps +22% bzw. +33%
AotS Medium-Batch: CPU-Framerate 118,6 fps 111,3 fps 135,3 fps +14% bzw. +22%
AotS Heavy-Batch: CPU-Framerate 96,4 fps 86,9 fps 110,3 fps +14% bzw. +27%
Quellen: Apisak @ Twitter & CapFrameX @ Twitter