29

Hardware- und Nachrichten-Links des 28./29. Juli 2018

Bei der ComputerBase hat man sich angesehen, wie gut World of WarCraft in der neuen Version 8.0 auf der hiermit in Spiel eingeführten DirectX-12-API läuft, diesbezügliche Ausarbeitungen von Golem und der PC Games Hardware (APU-bezogen) helfen das Bild zu ergänzen. Wie seitens Blizzard allerdings schon angekündigt, profitieren nVidia-Grafikkarten mehrheitlich nicht von der neuen Grafik-API, sondern laufen größtenteils sogar langsamer (Ausnahme: bei schwacher, älterer CPU können auch nVidia-Grafikkarten von DirectX 12 profitieren). Der Vorteil liegt primär auf Seiten der AMD-Grafikkarten – wobei auch hier gilt, das sich bei einer starken CPU kaum etwas bewegt, man auf kleineren CPUs die größten Vorteile generieren kann. Interessanterweise geht der Performanceverlust bei nVidia-Grafikkarten unter DirectX 12 teilweise so weit, das jene ihren typischen nVidia-Vorteil unter World of WarCraft verlieren – weswegen die Standardeinstellung des Spiel die nVidia-Karten weiterhin mit DirectX 11 betreiben läßt. Mit entsprechend herabgesetzter Bildqualität ist World of WarCraft natürlich auch weiterhin auf AMD-APUs und Intel-iGPUs zu betreiben, was trotz der grafischen Verbesserungen bei einem 14 Jahre alten Spiel aber auch zu erwarten ist.

Über Reddit hat sich der 3DMark13-TimeSpy-Benchmarkwert eines Intel-Achtkerners eingefunden. Aufgrund der 8 CPU-Kerne samt HyperThreading und aber Taktraten von 3.1/5.0 GHz handelt es sich vermutlich um den Core i9-9900, nicht den Core i9-9900K mit Taktraten von 3.6/5.0 GHz. Der Achtkern-Prozessor macht unter dem CPU-Test von TimeSpy einen sehr guten Ersteindruck, mit 10719 CPU-Punkten kann man die bislang in dieser Disziplin klar führenden AMD-Prozessoren in die Schranken weisen. Der Benchmark skaliert allerdings auch sehr gut mit vielen CPU-Kernen, weswegen hier (untypisch für den Spiele-Alltag) die bisherigen Vier- und Sechskerner von Intel klar zurückhängen. Die Mehrkern-Skalierung des Coffee-Lake-Achtkerners erscheint dabei sogar als ausgesprochen exzellent: Während der Core i7-8700K gegenüber dem Core i7-7700K für 50% mehr CPU-Kerne noch +44% Mehrperformance (unter diesem Benchmark) ausgeworfen hat, kann der Core i9-9900K gegenüber dem Core i7-7700K für 100% mehr CPU-Kerne dann gleich +98% Mehrperformance verbuchen. An dieser Stelle spielen natürlich auch die jeweiligen Taktraten mit hinein – und augenscheinlich kann der Coffee-Lake-Achtkerner auch im Spielebetrieb seine höheren Taktraten halten, hat somit also auch gute Chancen, auf Software mit mäßiger Multithread-Optimierung noch Performancegewinne zu zeigen.

Technik TimeSpy (Overall) TimeSpy (CPU) Quelle(n)
Core i9-9900 8C +HT, 3.1/5.0 GHz 9862 10719 3DMark13 Benchmark-Datenbank
Core i7-8700K 6C +HT, 3.7/4.7 GHz 9060 7793 Ø von Guru3D, KitGuru & PC Perspective
Core i7-7700K 4C +HT, 4.2/4.5 GHz 8245 5418 Ø von Guru3D, KitGuru & PC Perspective
Ryzen 7 2700X 8C +SMT, 3.7/4.3 GHz 9575 9027 Ø von Guru3D, KitGuru & PC Perspective
Ryzen 7 1800X 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz 9346 8194 Ø von Guru3D, KitGuru & PC Perspective

Bezüglich der kürzlich (spekulativ) notierten Terminlage zwischen AMDs 7nm- und Intels 10nm-Generation hatten sich einige bedauerliche Schreibfehler eingeschlichen (AMDs 7nm- gegen Intels 10nm-Prozessoren – nicht umgedreht; AMDs 2019er HEDT-Generation ist natürlich "Castle Peak" und nicht "Cascade Lake"), viel wichtiger ist allerdings die Frage danach, woher diese AMD-Terminlagen stammen. Jene sind im Gegensatz zu den (durch Intel-Aussagen und -Roadmaps dokumentieren) Intel-Terminlagen derzeit eher nur mittels Hochrechnungen ausgehend von wenigen bekannten Halbinformationen zu ermitteln: Sicher ist nur, das AMD nächstes Jahr zuerst die 7nm-Server-Prozessoren bringt und das jene von TSMC stammen werden. Die Terminansetzung "Frühling/Sommer 2019" hierzu ist eine reine Annahme, passt aber dazu, wann TSMC mit ersten PC-Produkten in einer größeren Kleinserie spruchreif sein sollte. Theoretisch könnte es auch am Jahresanfang 2019 schon so weit sein, aber derart vorsätzlich positiv will man lieber nicht spekulieren.

Der Rest richtet sich dann nach dieser einmal getroffenen Annahme: Die 7nm-Ryzen-Prozessoren sollten mit gewissem Abstand folgen, kommen somit sicherlich nicht vor Sommer/Herbst 2019 – und zwar egal des Chipfertigers. Wenn die 7nm-Ryzen-Prozessoren auch noch von TSMC kommen, dann muß TSMC hierzu erst einmal neue 7nm-Kapazitäten aufbauen bzw. durch Abarbeitung anderer Aufträge aus dem Smartphone Bereich diese freiräumen, selbiges wird nicht umgehend nach dem Marktstart der 7nm-Server-Prozessoren möglich sein. Und die 7nm-Threadripper-Prozessoren dürften den Schluß geben – in diesem Fall allein aus produktpolitischen Gegebenheiten: Die Chips selber kommen womöglich sogar aus der Epyc-Fertigung bei TSMC, aber AMD wird sicherlich zuerst einmal die 7nm-Ryzen-Prozessoren glänzen lassen wollen, ehe man mit den 7nm-Threadripper-Prozessoren noch einmal etwas oben drauf setzt. In der Summe dürfte AMD somit sehr gut das Jahr 2019 füllen – und muß diese (spekulative) Roadmap eigentlich nur ausführen bzw. müssen hierzu natürlich auch die Chipfertiger TSMC und GlobalFoundries bei ihren 7nm-Anstrengungen mitspielen.

AMD 7nm-Prozessoren Intel 10nm-Prozessoren Zeitdifferenz
Consumer Matisse: Sommer/Herbst 2019 Ice Lake: Q4/2019 3-4 Monate für AMD
HEDT Castle Peak: Herbst 2019 Ice Lake X: Q3/2020 ~1 Jahr für AMD
Server Rome: Frühling/Sommer 2019 Ice Lake SP: Q3-Q4/2020 ~1,5 Jahre für AMD
Die Angaben dieser Tabelle beruhen auf reinen Abschätzungen gemäß des aktuellen Informations- und Gerüchtestands.