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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. Januar 2016

Mit dem Release des nVidia-Treibers 361.75 fällt auf, daß nVidia seine Ankündigung vom Oktober 2015, die (frei verfügbaren) Game-Ready-Treiber zugunsten von rein über das nVidia-Tool "GeForce Experience" ladbaren Treibern abzuschaffen, bislang nicht umgesetzt hat. Schließlich zählt der 361.75er nVidia-Treiber laut den Release Notes durchaus als "Game-Ready-Treiber" für Rise of the Tomb Raider und The Division (Beta). Dies erstaunt etwas, denn üblicherweise lassen sich die Hersteller auch von starkem Gegenwind bzw. klaren Stellungnahmen der User nicht beeindrucken – wobei die Reaktion auf User-Rückmeldungen durchaus als sinnvoll erscheint, um größere Eigentore zu verhindern. Derzeit ist unklar, ob das ganze nur ein temporärer Spaß ist, die Umsetzung der nVidia-Ankündigung also einfach später noch erfolgt – oder aber ob diese nVidia-Idee nun wider Erwarten doch gänzlich aufgehoben ist.

Die PC Games Hardware hat sich die Grafikkarten-Performance unter der Beta von "The Division" angesehen. Die hierfür verwendete Snowdrop-Engine zeichnet eine ganz gute Grafik auf den Bildschirm, auch wenn es in einigen Vorabvideos dann doch wieder etwas besser aussah – allerdings sind in der aktuellen Beta-Version auch noch nicht alle Grafikoptionen maximierbar. Ohne Gameworks-Effekte, aber ansonsten maximaler Bildqualität unter FullHD braucht es ungefähr eine Radeon R9 290, um auf knapp 40 fps zu kommen – eine GeForce GTX 970 liegt knapp drunter, eine GeForce GTX 980 deutlich drüber. Dabei war schon ein angepasster nVidia-Treiber im Spiel, allerdings noch kein angepasster AMD-Treiber. Die Grafikkarten-Performance des Spiels könnte bis zum eigentlichen Release und durch neue Grafikkarten-Treiber noch besser werden, allerdings dürften die derzeit noch nicht maximierbaren Grafikoptionen auch wiederum mehr Rohleistung verlangen. Ein endgültiges Urteil ist damit derzeit noch nicht fällbar – allenfalls kann man den Titel als "klar hardwarefressend" einordnen.

Seitdem der Virencheck-Dienst VirusTotal auch BIOS-Updates analysiert, ergeben sich da "lustige" Entdeckungen: Wie Heise ausführen, wurden hierbei schon mehrfach Windows-Dateien und Sicherheitszertifikate entdeckt. Teilweise handelt es sich hierbei um "legale" Anwendungen wie für einen Diebstahlsschutz (welcher aber auch anders realisiert werden könnte), größtenteils sind es aber eher unerwünschte Software-Beigaben seitens des Geräteherstellers, welche somit selbst nach dem Neuaufsetzen eines Betriebssystems noch im System verbleiben. Sicherlich ist mit UEFI besseres möglich, aber rein in der Praxis wird UEFI seitens der Geräte-Hersteller eben nicht zum besseren Schutz der Anwender eingesetzt, sondern primär zum Eigenvorteil der Hersteller selber. Erschreckend dabei ist, daß noch nicht einmal die Hersteller von Retail-Komponenten hiervon Abstand nehmen – Heise fanden unerwünschte Beigaben auch im BIOS-Update eines stinknormalen Asus Z170-A Retail-Mainboards.

Noch drastischer ist der Automobil-Hack, welchen nochmals Heise vermelden: Da reichte seinerzeit das Abspielen einer korrumpierten Musikdatei im Autoradio aus, um die Fahrzeugsteuerung inklusive Motor und Türen übernehmen zu können. Der Fall liegt inzwischen 5 Jahre zurück und der betroffene Autohersteller in Form von General Motors hat jene Sicherheitslücke längst geschlossen – aber viele andere sind sicher noch vorhanden. Das eigentliche Problem ist hier eher, daß es sich nicht um eine Sicherheitslücke im eigentlichen Sinne handelt – also einen regelrechten Fehler. Vielmehr gab es hierbei schlicht gar kein Sicherheitskonzept, welches das Einsteigen hätte schwerer bis unmöglich gemacht hätte. Und leider muß konstatiert werden, daß die Fahrzeughersteller derzeit weiterhin eher an solchen Symptomen herumdoktern, als denn "Security-by-Design" zu bieten. Daß man die Möglichkeit zu Updates als "Sicherheitsgewinn" verkauft, ist unabhängig des Nutzwerts von Sicherheitsupdates ein Hinweis darauf, daß hierbei der Autofahrer weiterhin als Betatester durch die Gegend fährt.

Eine gewisse Aufmerksamkeit erregt derzeit die Verschwörungstheorie-Formel eines Wissenschaftlers – welche die Zeit errechnet, nach welche eine Verschwörung angesichts der Anzahl eingeweihter Personen hätte aufgedeckt werden müssen, weil eben einer der Beteiligten redet. Wie der Spiegel ausführt, hat man diese Formel dann auch einigen bekannten Verschwörungstheorien gegenübergestellt – welche hierbei nicht gut aussehen, bei zu vielen Mitwissen und über einen langen Zeitraum ist faktisch keine Verschwörung haltbar. Allerdings kann diese Formel wohl auch nur als Anlaß genommen werden, es zukünftig einmal richtig zu machen – denn allein nur die Anzahl an (angenommenen) Mitwissern und die Zeit sind keine ausreichenden Werte für eine wirklich solide Berechnung. Wichtige Punkte fehlen hier: Erstens der konkrete Grad der Mitwisserschaft, zweitens die Möglichkeit, Mitwisser unter Schweigensdruck zu setzen – wenn man sucht, wird man da noch mehr finden. Am Ende könnte eine Formel stehen, die derart solide ist, daß man damit nämlich auch das Gegenteil nahelegen könnte: Das gewisse Verschwörungstheorien (rechnerisch) wahr sein könnten – selbst wenn sich daraus dann natürlich niemals ein Beweis zimmern läßt.