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Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30. November 2014

Zur Meldung über das Marktgeschehen bei PCs und Tablets im Jahr 2014 wäre noch der wichtige Punkt anzumerken, daß die neuesten Prognosen nun endgültig keine "Marktübernahme" durch die Tablets mehr vorsehen, welche vor einiger Zeit mal auf 400 Millionen Stück pro Jahr (und damit weit vor dem PC) geschätzt wurden, nun aber augenscheinlich in den Jahren 2019 oder 2020 bei ca. 300 Millionen Stück einen Stückzahlen-Gleichstand mit dem PC erreichen werden. Dies erscheint auf den ersten Blick nun auch nicht gerade so schlecht, rechnet aber nicht ein, daß die Tablets schon in den letzten Jahren deutlich bei den Stückpreisen verloren haben und aller Voraussicht nach noch weiter verlieren werden, währenddessen der PC bei den Stückpreisen eher denn stagniert. So gab es schon Anfang 2013 die Situation im rein deutschen PC- und Tabletmarkt, daß einem durchschnittlichen PC-Verkaufspreis von 620 Euro ein durchschnittlicher Tablet-Verkaufspreis von nur 356 Euro gegenüberstand.

Dabei gewann der durchschnittliche PC-Verkaufspreis im Vergleich zum Jahr 2010 leicht, während der durchschnittliche Tablet-Verkaufspreis in diesem Zeitraum von 479 auf eben 356 Euro mehr als deutlich nachgab. Heuer nun spricht unsere letzte diesbezügliche Umfrage von einem durchschnittlichen Tablet-Verkaufspreis von 233 Euro, was zwar nicht marktrepräsentativ ist, aber den weiter anhaltenden Trend der fallenden Durchschnittspreise bei Tablets untermauert. In der Summe der Dinge kann es durchaus passieren, daß der Tablet-Markt in absehbarer Zeit trotz eines irgendwann kommenden Stückzahlen-Gleichstands mit dem PC niemals mehr als ein Drittel von dessem Umsatz macht – eben wegen der klar niedrigeren Durchschnittspreise. Dabei bezieht sich diese Rechnung sogar nur auf die verkauften Komplett-Geräte, weder auf einzelne Komponenten noch auf Zubehör – was im PC-Markt noch einmal einen sehr erheblichen Mehrumsatz bedeutet, im Tablet-Markt dagegen gar nicht bzw. nur sehr geringfügig überhaupt vorhanden ist. Die These, daß die Tablets den PC irgendwie nahekommen könnten, ist angesichts der Umsatzzahlen völlig überzogen.

Für einigen Wirbel und Stellungnahmen sorgen derzeit die neuen Facebook-Nutzungsbedingungen zum 1. Januar 2015: Bei WBS-Law geht es um deren platte Ignorierung von deutschem Recht, bei Computerbetrug um die einzelnen Änderungen und bei der Telepolis darum, den konkreten Auswirkungen zu entgehen. Dabei kommt der entscheidende Punkt eigentlich noch gar nicht einmal klar herüber: Die mit den neuen Facebook-Nutzungsbedingungen kommende Nutzerverfolgung über das ganze Netz erfordert rein technisch das Auslesen der Cookies fremder Webseiten – und damit von Daten, welche weder von Facebook angelegt wurden, für die Funktionsweise von Facebook unabdingbar sind, noch welche auch der Nutzer mit seiner Zustimmung Facebook überantworten darf.

Cookies sind schließlich Nutzungsdaten der jeweiligen Webseiten, gehören rein rechtlich derjenigen Webseite. Facebook "hackt" sich also in die Informationsdaten anderer Webseiten hinein – und dies nicht im Einzelfall, sondern als Standardmaßnahme, ergo in Masse. Wenn unsere sonst so nach Recht und Ordnung schreienden Politiker Cojones hätten, könnte man Facebook an dieser Stelle mit der vollen Härte des Gesetzes angehen, welche das Ausspähen von nicht für einen selbst bestimmten Daten unter schwere Strafandrohungen stellt (und sich regelmäßig bei kleinen Fällen sein Mütchen kühlt). Genauso könnten auch die betroffenen Webseiten gegen Facebook ins Feld ziehen und auf Unterlassung klagen. Interessant, daß bislang noch niemand auf diese eigentlich naheliegende Idee gekommen ist: Wenn Facebook die Daten anderer Webseiten benutzt, dann wäre dazu vorher zwingend die Einwilligung dieser Webseiten einzuholen.