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Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30./31. Oktober 2020

Bezüglich der RayTracing-Performance von "Big Navi" hatte sich AMD bislang überhaupt nicht ausgelassen, allerdings wurde in den Fußnoten von AMDs RDNA2-Webseite ein RayTracing-Benchmarkwert unter dem "Procedural Geometry" Tool von Microsofts DirectX SDK entdeckt. Hierbei erzielte AMD 471 fps mit einer allerdings unbenannten RDNA2-Grafikkarte, welche im Software-Modus nur 34 fps erreichte. Vergleichswerte gab es an dieser Stelle nicht, aber jene haben sich schnell im Web eingefunden bzw. kann man jene mit der passenden Grafikkarte schließlich selbst erzeugen: WCCF Tech erzielten mit einer GeForce RTX 3090 immerhin 750 fps, während VideoCardz mit einer GeForce RTX 3080 auf 635 fps und HD-Tecnologia mit einer GeForce RTX 3070 auf 478 fps kamen – und letztlich ein Thread auf Reddit weitere Vergleichsresultate zu Turing-Hardware bereithält. Danach muß sich die unbenannte Navi-21-Karte bei der RayTracing-Performance klar hinter den Ampere-Beschleunigern einordnen, nur auf der Höhe der Performance einer GeForce RTX 3070. Dies ist allerdings ein zu erwartendes Ergebnis, da AMD bei RayTracing eher noch ganz am Anfang steht und diesbezüglich schließlich auch keine Performance-Wunder versprochen hatte.

DirectX SDK "Procedural Geometry" RayTracing-Technik RT-Perf. Quelle
GeForce RTX 3090 Ampere, 82 RT-Cores v2 750 fps WCCF Tech
GeForce RTX 3080 Ampere, 68 RT-Cores v2 635 fps VideoCardz
GeForce RTX 3070 Ampere, 46 RT-Cores v2 478 fps HD-Tecnologia
Navi 21 RDNA2, 60-80 RayAccelerators 471 fps AMD
GeForce RTX 2080 Ti (werksübertaktet) Turing, 68 RT-Cores v1 435 fps Reddit
GeForce RTX 2080 Super Turing, 48 RT-Cores v1 ~410 fps Reddit
GeForce RTX 2080 Turing, 46 RT-Cores v1 356 fps Reddit

Zugunsten speziell einer besseren RayTracing-Performance plant AMD hingegen eine DLSS-Alternative namens "Super Resolution", auf welche man bei Heise etwas genauer eingeht. Danach geht AMD hierbei gemeinsam mit der Konsolen-Sparte von Microsoft diesen Weg – was bedeutet, dass dieses Feature auf Basis von "DirectML" auch den NextGen-Spielekonsolen Xbox Series S/X zukommen dürfte. Interessanterweise will AMD seinen DLSS-Ansatz als Teil von "FidelityFX" sowohl quelloffen und plattformübergreifend gestalten, was der Verbreitung unter den Spieleentwicklern zuträglich sein dürfte. Derzeit arbeitet AMD allerdings noch an "Super Resolution" und wird wohl erst Anfang 2021 genaueres hierzu sagen. Zudem darf auch nicht unbedingt erwartet werden, dass bereits mit der ersten Version die Qualität von nVidias DLSS 2.0 erreicht werden kann. Andererseits geht es hierbei auch eher um eine langfristige Feature-Gleichheit – bezogen auf Zeiten, wo NextGen-Spiele selbst die jetzigen RDNA2- und Ampere-Beschleuniger in die Knie zwingen bzw. hochwertige RayTracing-Effekte einfach diesen zusätzlichen Performance-Boost durch DLSS bzw. Super Resolution bedingen.

Zu den Anmerkungen über AMDs "Smart Access Memory" Feature in den letzten News gibt es auch deutlich andere Ansichten, welche zum einen darauf hinweisen, dass die dauerhafte AMD-Exklusivität des Features derzeit von AMD noch nicht explizit erklärt wurde, gleichzeitig aber auch kein Problem damit hätten, wenn AMD irgendwo im Zusammenspiel mit seiner modernsten Technik einfach noch ein paar fps mehr herausholt. Dies ist auch nominell kein Problem – ein Problem wird es dann, wenn daran dann jemand bevorzugt wird, in diesem Fall AMD sich selbst bevorzugt. Wäre AMD kein CPU-Hersteller, würde man schlicht mit allen relevanten CPU-Herstellern an so einem Feature arbeiten und dies dann auch allen CPU-Herstellern zur Verfügung stellen. Nur weil AMD beide Produktsparten anbietet, ergibt sich überhaupt der Ansatzpunkt, das ganze exklusiv zu machen – und damit dann für sich allein einen Vorteil zu generieren, vermutlich auch ohne dass es hierfür eine zwingende Grundlage gibt. Dass sich letztere Frage derzeit nicht beantworten läßt, hängt auch an den mangelhaften von AMD zur Verfügung stehenden Informationen, denn trotz extra Webseite nur für "Smart Access Memory" ist bisher unklar, was hierbei exakt passiert und wo somit die eigentlichen technischen Voraussetzungen liegen.

Auf Basis dieser (fehlenden) Informationen könnte man dann vielleicht sogar erkennen, welche andere Hardware prinzipiell zu diesem Feature in der Lage wäre – aber womöglich ist die damit erreichbare Erkenntnis auch der Grund, weshalb sich AMD hierzu bislang ausschweigt. Natürlich gibt es durchaus die Chance, dass dies alles noch bei "Friede, Freude, Eierkuchen" landet – beispielsweise indem AMD das Feature (eventuell auch erst später) für andere Prozessoren freigibt oder ähnliche Maßnahmen. Aber so lange AMD mit Informationen hierzu "sparsam" ist, bleibt der Verdacht offen, dass man das ganze lieber gar nicht thematisieren will – weil alles so bleiben soll wie es ist, als nicht genau erklärtes Zen3/RDNA2-exklusives Feature. Wie schon angedeutet: Man überlege sich bitte, was los wäre, wenn Intel & nVidia zusammen so ein Feature auflegen würden – unter dem Ausschluß von AMD-Hardware. Sicherlich können wir uns in diesem Punkt irren (wäre nicht das erste Mal), und wahrscheinlich wäre es sogar besser, wenn wir uns hierbei irren – aber thematisiert werden musste dieser Punkt, schon allein um damit eventuell noch die fehlenden Informationen aus AMD herauslocken zu können.

Intel hat ein paar Details zur nachfolgenden Prozessoren-Generation "Rocket Lake" offengelegt, welche als 11. Core-Generation (zusammen gebildet mit "Tiger Lake") ab nächsten März in den Handel gehen wird. Die nunmehr offiziellen Angaben bestätigen die Verwendung der "Cypress Cove" CPU-Kerne als einer Abwandlung der "Sunny Cove" CPU-Kerne der Ice-Lake-Architektur, zuzüglich der Punkte von maximal 8 CPU-Kernen, Unterstützung von AVX-512, offiziellen Speichersupport bis DDR4/3200, PCI Express 4.0 mit 20 Lanes sowie einer Xe-basierten iGPU. Für Rocket Lake bzw. dessen "Cypress Cove" CPU-Kerne verspricht Intel einen immerhin zweistelligen IPC-Zuwachs – was angesichts des bekannten IPC-Zuwachses der zugrundeliegenden "Sunny Cove" CPU-Kerne wohl kein Problem darstellen sollte. Die seinerzeit damit bei "Ice Lake" einhergehenden (klar) niedrigeren Taktraten dürfte man gemäß den aus der Gerüchteküche gemeldeten Rocket-Lake-Taktraten sicherlich vermeiden können.

Vorteilhafterweise bringt Intel mit "Rocket Lake" erstmals bei Intels Desktop-Prozessoren PCI Express 4.0 mit, zudem führen diese CPUs nun gleich 20 PCI Express Lanes aus, womit sich auch M.2-SSD wie Grafikkarten beiderseitig bestmöglich anbinden lassen. Nachteiligerweise bleibt es bei der 14nm-Fertigung und damit aller Vermutung nach dem hohen Stromverbrauch – woraus sich auch das Kern-Limit von maximal 8 CPU-Kernen erklärt, was gegenüber der aktuellen Comet-Lake-Generation sogar einen nominellen Rückschritt ergibt. Intel dürfte klar sein, dass man damit unter Multithread-Aufgaben nichts gegen AMDs Prozessoren ausrichten kann, mittels des IPC-Gewinns könnte man jedoch in den Feldern der Singlethread-Performance und damit auch der Gaming-Performance wieder gut mitspielen. Die Beschränkung auf maximal 8 CPU-Kerne zählt dort überhaupt nicht, da nur die allerwenigsten Spiele von Prozessoren mit noch höherer Kern-Anzahl allein wegen der höheren Kern-Anzahl profitieren. Zudem stellt "Rocket Lake" natürlich auch nur ein Übergangsprodukt dar, wenn vor Jahresende 2021 bereits mittels "Alder Lake" die 12. Core-Generation ansteht.

Zur Ankurbelung der Verkäufe an Ampere-Grafikkarten ;) legt nVidia ein neues Spielebundle auf – das erste innerhalb der Ampere-Generation, nachdem die Turing-Generation immerhin noch im August mit einem "Rainbow Six: Siege" Bundle bedacht wurde. Das nunmehr aufgelegte "CoD Black Ops Cold War" Bundle umfasst logischerweise das am 13. November erscheinende "Call of Duty: Black Ops Cold War" und gilt nur für den Kauf von GeForce RTX 3080 & 3090 – die GeForce RTX 3070 sowie weitere potentielle Ampere-Grafikkarten bleiben außen vor. Im Gegensatz zu den letzten nVidia-Bundles, welche allesamt recht kurze Endtermine hatten, geht die neue Spielebundle-Aktion bis zur Dezember-Mitte – im genauen bis zum 10. Dezember, dem (neuen) Releasetermin von Cyberpunk 2077. An dieser Stelle könnte man über ein nachfolgendes Cybperpunk-Bundle spekulieren – etwas eher wahrscheinlich ist jedoch, dass nVidia ab diesem Termin keinen Sinn mehr für ein CoD-Bundle sieht. Zu erwähnen wäre noch, dass zur Einlösung des Gutscheins das nVidia-Tool "GeForce Experience" samt entsprechendem Nutzerkonto benötigt wird – was zwar schon bei den letzten nVidia-Aktionen galt, nun aber sogar in den offiziellen Angebotsbedingungen derart notiert wird.

nVidia "CoD Black Ops Cold War" Bundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce RTX 3080 & 3090 30. Oktober bis 10. Dezember 2020, Gutscheine einlösbar bis 11. Januar 2021 Spiel "Call of Duty: Black Ops Cold War"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein. Der Gutschein kann nur über nVidias "GeForce Experience" eingelöst werden.