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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. März 2016

Videocardz haben die relevanten Aussagen von AMDs Robert Hallock aus einer Fragerunde bei Reddit zusammengetragen. Logischerweise gibt es kaum etwas wirklich neues – bis auf den Punkt, das "Polaris" laut AMD in der 14nm-Fertigung daherkommen soll. Aufgrund der Begriffswahl sind damit wohl Polaris 10 und Polaris 11 gemeinsam gemeint (alle anderen herumschwirrenden Codenamen wurden von AMD als faktisch nicht existent bezeichnet) – was entgegen früheren Informationen steht, AMD könnte eventuell einen Chip seiner Polaris-Generation dann doch bei TSMC in deren 16nm-Fertigung produzieren lassen. Nach dieser klaren AMD-Aussage könnte jene TSMC-Fertigung aber nur bei einem nachfolgenden AMD-Grafikchip realisiert werden – möglicherweise bei "Vega 10", dieser Codename wurde wenigstens inoffiziell schon in Zusammenhang mit Polaris 10 und Polaris 11 erwähnt (während "Baffin", "Ellesmere" und "Greeland" wohl frühere Codenamen sind, welche AMD inzwischen inzwischen nicht mehr verwendet). All dies wäre dann aber vermutlich eher ein Thema des Jahres 2017, da AMD wie bekannt dieses Jahr nur zwei neue Grafikchips bringen will und es sich immer mehr andeutet, das jene nur Polaris 10 und Polaris 11 sein können – in der 14nm-Fertigung von GlobalFoundries.

Nochmals AMDs Robert Hallock hat auf Facebook einige Ansagen zum Thema externe Grafik von sich gegeben – AMD will das Thema augenscheinlich nunmehr richtig angehen. Echte Details gibt es (natürlich) noch nicht, aber eine gewisse "Featureliste" von dem, was AMD erreichen will: "Standardized connectors, cables, drivers, plug'n'play, OS support." Dies zeigt klar darauf hin, das AMD sich hierbei um einen allgemeinen Standard bemüht, auf welchem dann jeder beteiligte Hersteller aufbauen kann. Vieles hiervon läßt sich über den Grafikkarten-Treiber richten, welcher primär dazu in der Lage sein sollte, sowohl Plug'n'Play (also das Anschließen der externen Grafik je nach Bedarf im laufenden Betrieb) zu unterstützen, als auch die Weiterleitung des Monitorignals der externen Grafik auch an das interne Notebook-Display. Sollte man diese Features in einen echten Standard gießen können, könnte externe Grafik dann endlich wirklich nutzbar werden – und nachfolgend auch ein kleiner Markt für entsprechende GPU-Gehäuse entstehen. Zu viel versprechen sollte man sich vorab allerdings nicht: Zu oft wurde dieses Thema in den letzten (mehr als) 10 Jahren angegangen, zu wenig zählbares ist hierbei am Ende herausgekommen. Zudem hat AMD derzeit natürlich auch noch nichts konkretes angekündigt, insofern bliebe genau diese konkrete Ankündigung abzuwarten.

WCCF Tech berichten hingegen über eine weitere AMD-Grafikkarte, welche wiederum nur für den asiatisch/pazifischen Raum gedacht ist: Die Radeon R7 350 betreibt augenscheinlich Resteverwertung an Cape-Verde-Chips (ursprünglich eingeführt mit Radeon HD 7750 & 7770 im Februar 2012) und ist damit AMDs neues LowCost-Angebot noch unterhalb der Radeon R7 360. Für die Radeon R7 350 scheinen allerdings keine festen Spezifikationen zu existieren – es gibt Varianten mit nur 512 Shader-Einheiten auf 800/2000 MHz bis zu Varianten mit den vollen 640 Shader-Einheiten des Cape-Verde-Chips und Taktraten von 925/2250 MHz. Gemeinsam ist allen diesen neuen AMD-Grafikkarten nur, das jene mit gleich 2 GB GDDR5-Grafikkartenspeicher ausgerüstet werden, während die früheren Radeon HD 7750 & 7770 Karten üblicherweise nur mit 1 GB GDDR5 daherkamen. Zu einer Preislage von ~90 Dollar ist das ganze jedoch ein gut verzichtbares Angebot – dies würde einen Euro-Straßenpreis von ~100 Euro ergeben, wofür man derzeit knapp schon eine Radeon R7 360 bekommt. Um es wirklich interessant zu machen, sollte AMD für die Radeon R7 350 schon mit Preislagen von klar unter 80 Euro operieren – ganz besonders, wenn es sich um abspeckte Ausführungen mit nur 512 Shader-Einheiten handelt.

Nochmals WCCF Tech haben sich die Kaveri-basierte A10-7860K AMD-APU in einem Test gegen Intels Core i3-4130 der Haswell-Generation angesehen. Jener A10-7860K stellt durchaus so etwas wie den aktuellen Sweetspot von AMDs Kaveri-Portfolio dar: Mit 3.6/4.0 GHz nicht deutlich unterhalb der absoluten Topmodelle taktend, aber gleich mit voller Grafiklösung und einer TDP von nur 65 Watt – wichtig im Vergleich mit Intel, denn mit 95 Watt TDP tritt dort schon länger keine Mainstream-CPU mehr an. Und nachdem wir die Kaveri-Spitzenmodelle zuletzt noch gelobt haben, sagt dieser Test dann schon wieder etwas anderes aus: Bei der CPU-Rohleistung gibt es allerhöchstens einen Gleichstand, bei den Anwendungs-Benchmarks und der Spieleunterstützungs-Performance (mit extra Grafikkarte) ist dann aber Intel vorn liegend. Nur die Messungen unter Nutzung der integrierten Grafiklösung gewinnt AMD deutlich – was aber auch kein Wunder ist angesichts des Aufwands, welchen AMD hier betreibt. Zu diesem Thema müssten mal wieder andere Tests weiterer Webseiten aufgelegt werden – aber gemäß dieser Messungen sind AMD APUs erneut nur knapp an Intels Core i3 dran, aber keineswegs als sogar schneller zu betrachten.