30

Hardware- und Nachrichten-Links des 30. März 2017

Aufreger des Tages ist sicherlich der Ryzen-Patch für AotS, welcher bei PC Games Hardware, ComputerBase und PC Perspective im Performancetests steht – und sich dort gute Wertungen abholt. Zwar wurden nirgendwo jene "bis zu +31%" ausgemessen, welche AMD vollmundigerweise angegeben hat, aber Zugewinne von 10-15% sind schon einmal eine gute Hausnummer – gerade, wenn es diese Zugewinne nicht nur unter der klar CPU-limitierten Auflösung von 1280x720 gibt, sondern auch unter realen Spielauflösungen wie 1920x1080 (FullHD). Speziell unter Ashes of the Singularity reicht dies für die Ryzen-Prozessoren zwar immer noch nicht aus, um die Intel-Modelle wirklich zu erreichen – aber angenommen, ähnliche Zuwächse würden sich auch unter anderen Spieletiteln erreichen lassen, sähe die Gesamtsituation dann schon wieder ganz anders aus.

Zwar liegt Ryzen unter Spielen bemerkbar zurück – aber auch wieder nicht so weit zurück, das es hoffnungslos wäre. 10-15 Mehrperformance auf die bisher gezeigte Spiele-Performance von Ryzen oben drauf würde die neuen AMD-Prozessoren im Schnitt aller Spieletitel bis knapp an die Spiele-Performance eines Core i7-7700K heranführen. Für echte Benchmark-Siege wie bei der Anwendungs-Performance zu beobachten reicht dies nicht aus – aber um den Makel der "Spiele-Schwäche" loszubekommen, wäre dies in jedem Fall gut genug. Allerdings – und dies ist das große Kontra – kann derzeit natürlich niemand beschwören, ob andere Spieleentwickler bei ihren Ryzen-Patches auf ähnlich große Erfolge hoffen können. Ashes of the Singularity ist zudem bekannt für eine sehr moderne Engine, welche üblicherweise gut skaliert und welche gut aufnahmefähig für neue Technologien & Hardware ist.

Bei anderen Spieletiteln könnten die Ergebnisse eines Ryzen-Patches also kleiner ausfallen, könnten später erscheinen, stehen sicherlich auch stärker unter der Maßgabe einer entsprechenden Wirtschaftlichkeit. Immerhin sind die von AotS-Entwickler Oxide Games investierten knapp 400 Arbeitsstunden für den Ryzen-Patch nicht ganz wenig (jedenfalls deutlich mehr als der von AMD bisher sogenannte "minimale Aufwand"), bei anderen Spieleentwicklern könnte dies noch mehr sein und ab einem gewissen Zeitaufwand blockt dann irgendwann das Managment. Sicherlich, für neu entwickelte Spiele dürfte eine zu Ryzen passende Programmierung schon von Anfang an Teil der Planungen sein – aber ob so viele Patches für "alte" Spiele oder jetzt erst erscheinende Spieletitel herauskommen werden, bliebe dann doch besser deren reales Erscheinen abzuwarten. Derzeit sagen diese guten Ergebnisse des Ryzen-Patches für AotS somit nur aus, das Ryzen mit entsprechend angepasster Programmierung unter Spielen wirklich maßgeblich nach vorn gebracht werden kann.

Videocardz zeigen ein paar erste Bilder von Referenzplatinen zu Radeon RX 570 & 580 nebst eines GPU-Z-Screenshots von erstgenannter (kleinerer) Karte. Dieser gibt die Radeon RX 570 (wie erwartet) wieder mit 2048 Shader-Einheiten an einem 256 Bit breiten GDDR5-Speicherinterface an – ergo ändert sich bezüglich der Hardware-Konfiguration nunmehr bestätigt nichts gegenüber den jeweiligen Vorgängermodellen (das die Radeon RX 580 mit 2304 Shader-Einheiten antritt, war sowieso schon klar). Die Referenzplatine der Radeon RX 570 entspricht zudem der bisherigen Radeon RX 470 & 480 – während sich AMD für die Radeon RX 580 eine neue Platine ausgedacht hat, welche dann auch gleich einen 8poligen Stromstecker trägt. Angesichts von 5,6% mehr maximalen Chiptakt und den Problemen der Radeon RX 480, ihre Boardpower zu halten, ist dies sicherlich der richtige Schritt.

Videocardz und Hardwareluxx berichten über die Ankündigung erster GeForce GTX 1060 & 1080 Grafikkarten mit schnellerem Speicher seitens Asus und MSI. Wie bekannt, hat nVidia die GeForce GTX 1060 nunmehr auch für die Nutzung von GDDR5-Speicher mit 4500 MHz freigegeben (original nur 4000 MHz), die GeForce GTX 1080 für die Nutzung von GDDR5X-Speicher mit 2750 MHz (original nur 2500 MHz). Asus und MSI nutzen diese Möglichkeit nunmehr als erste und haben entsprechende Grafikkarten angekündigt – bei Asus wird der erhöhte Speichertakt sogar recht offensiv mit auf dem Karton notiert. Von einer echten zweiten Version dieser beiden Grafikkarten kann man allerdings derzeit noch nicht reden, denn laut den weiteren Ausführungen seitens Hardwareluxx limitiert nVidia diese Möglichkeit aktiv: So können die Grafikkartenhersteller den schnelleren Speicher (welcher augenscheinlich über nVidia bezogen werden muß) nur anteilig erhalten.

Als (hypothetisches) Beispiel gibt es nur für jeden zehnten GTX1080-Grafikchip einmal den schnelleren Speicher (das genaue Verhältnis ist nicht bekannt). Eventuell hängt dies mit Nachlieferproblemen bei diesen neuen Speichertaktungen zusammen, in jedem Fall bedeutet diese Verknappung allerdings, das die Grafikkartenhersteller jenen schnelleren Speicher logischerweise nur bei ihren besten Werksübertaktungen einsetzen – nicht aber bei default-Modellen. Ergo ist das ganze derzeit eine nette Aktion zugunsten noch besserer Werksübertaktungen, welche dann einfach beim Speichertakt noch weiter zulegen – während hingegen sich für die Standardmodelle nichts ändern. Dies muß natürlich nicht so bleiben, bei besserer Verfügbarkeit des schnelleren Speichers könnte jenes Abgabemodell durchaus gekippt werden und dann dieser schnellere Speicher häufiger oder eventuell (später) sogar ausschließlich auftauchen. In diesem Fall könnte man dann in der Tat von einer zweiten Ausführung von GeForce GTX 1060 und 1080 reden.