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Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. Mai 2014

Im Fall der nächsten Maxwell-Grafikkarten gibt es gewisse Bewegung: So sind wiederum mal GM204-Samples verschickt worden – diesesmal mit 25 Stück eine ungewöhnlich hohe Anzahl, was auf ein gutes Vorankommen von nVidia bei diesem kommenden HighEnd-Chip hindeutet. Gleichfalls kommen aus unserem Forum Stimmen, wonach nVidia eventuell sogar schon mit dem A1-Silizium des GM204-Chips in den Markt gehen könnte. Bei neuen Architekturen (oder/und neuen Fertigungsverfahren) darf man eigentlich mit mindestens zwei Respins aka Chip-Steppings ausgehend vom originalen A0-Stepping rechnen, ehe die Sache produktionsreif wird – nur in seltenen Fällen gelingt dieser Schritt zur Produktionsreife auch schon mit nur einem Respin, sprich dem A1-Stepping.

Nachdem der GM107-Chip der GeForce GTX 750 Serie im A2-Stepping in den Markt kam, hat nVidia nunmehr anscheinend schon ausreichend Erfahrungen mit der Maxwell-Architektur gesammelt, um beim GM204-Chip dessen Launch mit einem A1-Stepping wagen zu können. Sollte nVidia dies gelingen, kann der GM204-Chip eventuell bereits im Oktober/November 2014 vorgestellt werden – bei einem A2-Stepping würde es dagegen nichts vor Dezember 2014 werden. Als sicher sollte man diese Auslegung allerdings keinesfalls ansehen: Diesen Überlegungen liegen noch zu viele Annahmen und zu viele unsichere Daten zugrunde, so daß als man als halbwegs sicheren Auslieferungstermin für den GM204-Chip weiterhin nur den Jahreswechsel 2014/15 annehmen kann. Der kleinere GM206-Chip wird wie bekannt kurz nach dem GM204 folgen, der größere GM200-Chip hingegen vermutlich nicht vor dem Sommer 2015 antreten.

Laut GlobalFoundries-Aussagen gegenüber dem Computer-Oiger will GlobalFoundries die 28nm-Technologie bis zum Jahr 2020 nutzen. Dafür soll jene weiter ausgebaut und optimiert werden – einen ersten großen Optimierungs-Erfolg hat man schon mittels der Mullins/Beema-APUs, welche deutlich energieeffizienter als die von der Architektur her gleichen Temash/Kabini-APUs arbeiten. Ob man allerdings bis zum Jahr 2020 mit allein der 28nm-Fertigung durchhalten kann, darf herzlich bezweifelt werden – vermutlich geht es bei dieser Aussage eher nur darum, daß man dieses Fertigungsverfahren bis zu diesem Zeitpunkt für die billige Massenproduktion weiterverwenden wird, genauso wie auch bei anderen Chipfertigern frühere Fertigungsverfahren nach wie vor mit im Angebot sind. So deuten die GlobalFoundries-Aussagen letztlich darauf hin, daß speziell der Standort Dresden wohl nicht auf die 20nm- oder 14nm-Fertigung umgerüstet wird – hierfür wird GlobalFoundries gemäß früheren Meldungen sein Werk nahe New York benutzen.

Die Werbe-Plattform Contaxe schießt schwer gegen Google – und stellt das eigene Unternehmen zum Verkauf, was zwar nur eine symbolische Untermauerung der eigenen Geschäftsaufgabe darstellt, gleichzeitig die vorgebrachten Vorwürfe jedoch etwas über die übliche Jammerei hinaus erheben. Prinzipiell dürfte Contaxe mit seiner Kernkritik an der Undurchsichtigkeit des Google-Suchrankings sowie den vielen wettbewerbsrechtlich kaum haltbaren Google-Geschäftspraktiken recht haben, auch wenn gerade ersteres leider zu wenig detailliert belegt wurde. Erstaunlich ist, das vor allem die wettbewerbsrechtlich zweifelhaften Praktiken bislang nirgendwo von den Wettbewerbshütern beidseits des Atlantiks angegangen wurden: Mag sein, daß die Vorteile für Google nicht so plakativ sind wie seinerzeit bei der Integration des Internet Explorers in Windows, aber dennoch sind hier genügend Ansatzpunkte zu finden, wo Google einmal erlangte marktbeherrschende Stellungen zuungunsten des fairen Wettbewerbs ausnutzt.

Speziell für das Werbegeschäft muß dazugesagt werden, daß man hierbei allein mit 60% Marktanteil schon eine marktbeherrschende Stellung erlangt, dafür werden keine 95% Marktanteil benötigt. Google hat maßlose Vorteile daraus, daß sowohl Werbetreibende als auch Werbeflächen-anbietende Webseiten sich generell dem größten Werbevermarkter zuwenden – und nutzt diese Vorteile nun schon seit einigen Jahren dazu aus, die den Webseiten gezahlten Werbeerlöse immer weiter nach unten zu drücken (und damit sind keine prozentualen Verschlechterungen gemeint, sondern mehrere Dimensionssprünge nach unten hin). Eigentlich ist dies – schon wenn man nur an der Oberfläche kratzt – ein klarer Fall für die Wettbewerbshüter bzw. sogar ein Fall für eine Unternehmens-Zerschlagung, weil Google speziell im Werbegeschäft drauf und dran ist, jeglichen Wettbewerb abzuwürgen. Leider erscheinen die US-Wettbewerbshüter seit einiger Zeit als im Tiefschlaf befindlich – und von den Europäern ist wegen nicht ausreichender Gesetze kaum etwas zu erwarten, zudem scheint derzeit auch generell das Interesse für diese Thematik zu fehlen.