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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Dezember 2015

Laut WCCF Tech plant AMD einen Launch der Arctic-Islands-Generation in Form der Radeon R400 Serie im Zeitrahmen von Sommer 2016 bis in die Back-to-School-Saison hinein – dies wären also Juni bis September 2016. Dies deutet stark darauf hin, daß es mehrere Launches geben wird und die neue Grafikkarten-Serie nicht gerade an einem Tag herauskommt. Trotzdem könnte es auch einen einzelnen großen Launchtag geben – nämlich dann, wenn man die ganzen Rebrandings vorstellt, so etwas handelt man lieber schneller ab, damit die negative Stimmung hierzu sich nicht über einen zu großen Zeitraum verteilt. Sofern AMD seine Releasepläne derart verwirklichen kann, würde man einen ziemlich idealen Zeitpunkt im Jahr erwischen – nämlich dann, wenn zur Back-to-School-Saison sowie zur Thanksgiving/Weihnachten-Saison traditionell die größten Umsätze des Jahres gemacht werden.

Daneben kommen aus unserem Forum noch viele andere Auslegungsmöglichkeiten des kommenden Arctic-Islands-Portfolios: Denkbar wäre auch ein viel kleinerer Ansatz, welcher zuerst Mainstream- und HighEnd-Chips ersetzt, um dann mit einer neuen Enthusiasten-Lösung erst dann anzutreten, wenn die 14nm-Fertigung dafür wirklich reif ist. Immerhin gilt, daß man gerade die Fiji-basierten Grafikkarten durchaus noch mittels der Verwendung von HBM2-Speicher über das Jahr 2016 retten könnte – erst einmal würde das (potentiell) eine höhere Speicherbandbreite und zweitens eine größere Speichermenge (8 GB) ergeben. Am Ende ist es ironischerweise so, daß man eigentlich das komplette AMD-Lineup ersetzen müsste, sich bis auf Bonaire für LowCost-Bedürfnisse kein einziger der aktuellen AMD-Grafikchips wirklich für die Übernahme in die Radeon R400 Serie anbieten würde. AMD ist also wirklich gut darin beraten, die Rate der Rebrandings bei der Radeon R400 Serie möglichst gering zu halten bzw. die kommenden Rebrandings nachfolgend möglichst schnell durch 14nm-Lösungen zu ersetzen.

Im nVidia-Teil des Spekulationsforums diskutiert man hingegen, inwiefern nVidia wirklich den großen Schritt gehen und den GP100 als reinen HPC-Chip auflegen will – mit dem GP102 dann als Gaming-Nachfolger des GM200-Chips der GeForce GTX 980 Ti & Titan X. Nicht nur, daß man beim GP102 dann viele nur für Profi-Zwecke interessante Features und deren Transistoren einsparen könnte (DoublePrecision-Einheiten, NVLink, eventuell auch kleinere Caches), man würde jene Konzentration aufs Wesentlich dann natürlich auch beim GP100-Chip so handhaben können: Jener kann als reiner HPC-Chip auf die Rasterizer und die ROPs wohl gänzlich verzichten, eventuell werden auch deutlich weniger TMUs benötigt. Änderungen an den Shader-Clustern selber sind zwar nicht ganz trivial, aber womöglich sowieso notwendig durch die Konzentration der GP100-Shader auf FP64-Power und Konzentration der GP102-Shader auf FP32-Power. Damit wäre dann sogar in beiden Chipdesigns eine Steigerung der Anzahl der Shader-Einheiten (durch wegfallende andere Chipteile) möglich.

Beim GP102-Chip geht man derzeit allerdings trotzdem noch von einem gegenüber dem GP100 (flächenmäßig) etwas kleinerem Chip aus. Grundlage hierfür ist zum einen, daß nVidia bei einem GP100 als reinem HPC-Chip erneut bis an die an die Grenzen der Fertigungstechnologie gehen kann, notfalls also wieder ~600mm² Chipfläche benutzen könnte – einfach weil die Abgabepreise im Profi-Segment viel höher sind, sich dies trotz (anfänglich) schwacher Produktionsausbeute rechnen dürfte. Der GP102 als reiner Gamer-Chip müsste dagegen eher wirtschaftlicher kalkuliert werden und eingedenk der zu erwartenden Anfangsschwierigkeiten bei der vergleichsweise teuren 16nm-Fertigung erscheint eine Chipfläche von maximal ~500mm² als realistischer. Damit dürfte man trotzdem die Zielsetzung herausgeben können, daß sowohl der kleinere GP104-Chip (schätzungsweise ~300mm² Chipfläche) das Performancelevel der besten Grafiklösungen der Vorgänger-Generation erreicht, als auch, daß der GP102-Chip sich dann ausreichend vom GP104-Chip absetzen kann – gemäß des erheblichen Flächenvorteils der 16nm-Fertigung sollte dies alles sogar eher problemlos realisierbar sein.

Im übrigen testet nVidia derzeit laut Angabe unseres Forums wohl zwei Pascal-Grafikchips – einen großen und einen eher kleinen. Der große dürfte der GP100-Chip sein, dessen Vorlaufzeit wegen des Einsatzziels im professionellen Segment (und natürlich auch wegen der Chipgröße) sehr viel länger ist. Der kleine Chip sollte nicht der GP102 sein, da hierfür wirklich zu klein angelegt – sondern möglicherweise der GP104-Chip. Unabhängig davon, ob diese Auslegung zutrifft, dürfte nVidia letztendlich erneut dieselbe Releaseabfolge wählen wie schon in den letzten Grafikkarten-Generationen: Zuerst kommt der HighEnd-Chip, welcher sich allerdings mit den Spitzen-Grafikkarten der Vorgänger-Generation (in diesem Fall GeForce GTX 980 Ti & Titan X) anlegen kann und diese ersetzt. Der eigentliche Enthusiasten-Chip (in diesem Fall der GP102) kommt dann etwas später: Zum einen, weil jener aufgrund seiner Größe schwieriger herzustellen ist – und zum anderen, weil man mit dieser Releaseabfolge gleich zweimal innerhalb einer Generation ein neues, schnelleres Top-Modell vorstellen kann.

Heise zeigen eine Statistik, wonach der Anteil an Chromebooks bei den für US-Schulen beschafften Tablets & PCs innerhalb weniger Jahre von faktisch Null auf nunmehr sogar 51,3% hochgeschnellt ist. Die nächstgrößere Gruppe bilden Windows-Systeme mit nur 23,3% Anteil, womit die Chromebooks zur regelrecht dominanten Gerätegruppe aufgestiegen sind. Dies wird – neben den von Datenschützer angemängelten Punkten der Schüler-Überwachung durch Google – auch einige Effekte auf die heranwachsende Gruppe an Computer-Nutzern in den USA haben, die dann eben nicht primär mit Windows-Computern, sondern primär mit ChromeOS-Computern aufwachsen werden (neben den iOS- und Android-basierten Gerätschaften für den privaten Gebrauch). Google hat hier ganz clever eine der Anfangshürden ausgeschaltet, die einem neuen Betriebssystem in einem gefestigten Markt entgegenstehen – man hat nicht (mühselig) um die älteren Generationen gekämpft, sondern einfach die (noch nicht festgelegte) jüngere Generation für sich eingenommen. Dies kann ganz langfristig gesehen durchaus am Windows-Monopol bei PCs kratzen – zumindest ein gewisser Boden wird dafür (in den USA) derzeit gelegt.