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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Juni 2019

WCCF Tech berichten über ein neuerliches Gerücht zur "GeForce RTX 2070 Ti", welche noch vor nVidias "SUPER"-Teaser bereits Gast in der Gerüchteküche war. Danach soll jene Karte mit 2560 Shader-Einheiten auf rund 1770 MHz Chiptakt und 3500 MHz Speichertakt antreten. Dies bedingt dann die Verwendung des TU104-Chips der GeForce RTX 2080, da der TU106-Chip bei der bisherigen GeForce RTX 2070 schon komplett ausgereizt wurde respektive maximal nur 2304 Shader-Einheiten bietet. Die neue GeForce RTX 2070 Ti würde sich gemäß dieser Hardware-Daten glatt zwischen GeForce RTX 2070 & 2080 einsortieren – allerdings sind die Abstände der drei Karten untereinander dann doch eher gering, was zumindest ungewöhnlich wäre. Aus Gründen eines besseren Konters gegenüber AMDs Navi-Grafikkarten könnte nVidia dennoch zu dieser Möglichkeit greifen, zumindest ist angesichts der Preisdifferenz der beiden bisherigen RTX-Grafikkarten von immerhin 200 Dollar/Euro eine dritte Karte mittendrin preislich machbar. Dafür wäre es allerdings durchaus sinnvoll, die bisherigen Trennung zwischen FE- und Referenzpreis aufzugeben, sprich die FE-Preise um jeweils 100 Dollar abzusenken – was zudem früher auch schon gerüchteweise so genannt wurde. Wie diese (nach wie vor "angebliche") GeForce RTX 2070 Ti mit nVidias "SUPER"-Planungen bzw. den vielen Gerüchten hierzu zusammenhängt, ist dagegen unklar – unter Umständen handelt es sich hierbei um regelrecht miteinander konkurrierende Gerüchtelagen, von denen letztlich nur eine zutreffen kann.

Technik 4K-Perf. Liste
GeForce RTX 2080 (FE) TU104, 2944 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface, 1515/1800/3500 MHz 186% 799$
GeForce RTX 2070 Ti TU104, 2560 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface, ?/~1770/3500 MHz gesch. ~165-170% ?
GeForce RTX 2070 (FE) TU106, 2304 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface, 1410/1710/3500 MHz 151% 599$
Hinweis: Alle Angaben zur GeForce RTX 2070 Ti basieren derzeit rein nur auf Gerüchten.

nVidia hat erstaunlicherweise noch einmal ein neues Spielebundle für Pascal-Grafikkarten aufgelegt, welches augenscheinlich deren Abverkauf ankurbeln soll. Das neue Spielebundle gilt für GeForce GTX 1060, 1070, 1070 Ti, 1080 & 1080 Ti sowohl in Desktop- als auch Notebook-Ausführungen und spendiert den Grafikkarten-Käufern den Spieletitel "Shadow of the Tomb Raider". Das neue Spielebundle läuft bis zum 13. August – was möglicherweise auch einen Zeitpunkt markiert, nach welchem dann diese Pascal-Grafikkarten endgültig aus dem Marktangebot verschwinden sollen. Dies ist bei GeForce GTX 1080 & 1080 Ti allerdings schon mit Stand vom April passiert, inzwischen kann man zudem die GeForce GTX 1070 Ti als praktisch ausgelaufen und die GeForce GTX 1070 (mit ein paar letzten Abverkaufsangeboten) als kurz davor stehend ansehen. Einzig allein die GeForce GTX 1060 ist in ihren drei Varianten (6 GB GDDR5, 3 GB GDDR5 & 6 GB GDDR5X) derzeit immer noch vergleichsweise gut verfügbar, selbst deren Preis/Leistungs-Verhältnis ist zumindest im nVidia-internen Vergleich mit den neueren Turing-Lösungen immer noch praktikabel. So oder so ist das ganze jedoch endlich, nachdem nVidia das Turing-Portfolio mit der GeForce GTX 1650 inzwischen bis in den Bereich von 150 Dollar/Euro heruntergebracht hat.

nVidia "Tomb Raider" Spielebundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce GTX 1060, 1070, 1070 Ti, 1080 & 1080 Ti
(Desktop- & Notebook-Varianten)
4. Juni bis 13. August 2019 Spiel "Shadow of the Tomb Raider"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.

Im übrigen deutet die Auflage dieses Spielebundles nicht gerade an, das nVidia demnächst neue Turing-Grafikkarten mit Preisbrecher-Potential herausbringt. In diesem Fall wäre dann eher die Auflage eines Spielebundles für die bisherigen Turing-Grafikkarten angebracht, um diese so schnell wie möglich abzuverkaufen, ehe sie dann durch die neuen Grafikkarten unattraktiv werden. Augenscheinlich beschäftigt sich nVidia derart aber erst einmal mit dem Pascal-Abverkauf – was dann wiederum nicht gerade darauf hindeutet, das ein Turing-Refresh in Ersatz der bisherigen Turing-Grafikkarten unmittelbar bevorsteht. Die hierzu herumfliegenden Gerüchte sind eben genau nur das – Gerüchte. Hinzu kommt bei jenen auch noch der Punkt, das die letzten Tage über WCCF Tech und TweakTown insgesamt dreimal Neuigkeiten bzw. neue Bruchstücken hierzu zu vermelden hatten. Dies sind doch recht viele Leaks in kürzester Zeit – und diese mit einem Inhalt, welcher die Grafikkarten-Käufer eher zum Abwarten animiert, welche also kaum von nVidia höchstselbst gestreut sein dürften. Man kann es natürlich nur vermuten, aber es besteht durchaus eine gewisse Chance darauf, das man sich mit der Auslegung von nVidias "SUPER" in Form eines schnelleren und günstigeren Turing-Refresh deutlich geirrt haben könnte.

Von Golem kommt eine Klarstellung zu den Spezifikationen der integrierten Grafiklösungen in Intels Ice Lake: Danach erhalten die G7-Modelle erwartungsgemäß die volle Grafik mit 64 Ausführungseinheiten (Execution Units = EU), welche als "Iris Plus Graphics" vermarktet werden. Darunter muß man teilweise heftige Abspeckungen in Kauf nehmen, denn die G4-Modelle erhalten dann nur 48 (aktive) Ausführungseinheiten, die G1-Modelle gar nur noch 24 (aktive) Ausführungseinheiten, beiderseits augenscheinlich als "UHD Graphics" vermarket. Die letzten zwei Stellen der Modellnummer (G1, G4 oder G7) ergeben somit einen klaren Hinweis auf die Größe der verbauten integrierten Grafiklösung, was diese vergleichsweise langen Modellnumern etwas besser verständlich werden läßt. Allerdings ist die Höhe der Abspeckung speziell für den Bereich der Core-Prozessoren ungewöhnlich harsch, bisher gab es dort üblicherweise nur den Verlust einer einzelnen Ausführungseinheit, nicht aber gleich den Verlust von gleich der Hälfte dieser. Die große Grafikpower von Ice Lake wird sich somit in der Praxis auf einzelne Spitzen-Prozessoren beschränken, für welche Intel dann wie üblich auch Spitzenpreise nehmen dürfte.

Kerne Takt L2+L3 Speicher iGPU TDP
Core i7-1065G7 4C/8T 1.3/3.5/3.9 GHz 2+8 MB 2Ch. LPDDR4/3733 Iris Plus Graphics (64 EU) 15W
Core i5-1035G7 4C/8T 1.2/3.3/3.7 GHz 2+6 MB 2Ch. LPDDR4/3733 Iris Plus Graphics (64 EU) 15W
Core i5-1035G4 4C/8T 1.1/3.3/3.7 GHz 2+6 MB 2Ch. LPDDR4/3733 UHD Graphics (48 EU) 15W
Core i5-1035G1 4C/8T 1.0/3.3/3.7 GHz 2+6 MB 2Ch. LPDDR4/3733 UHD Graphics (24 EU) 15W
Core i5-1034G1 4C/8T 0.8/3.3/3.6 GHz 2+6 MB 2Ch. LPDDR4/3733 UHD Graphics (24 EU) 15W
Core i3-1005G1 2C/4T 1.0/3.4/3.4 GHz 1+4 MB 2Ch. LPDDR4/3733 UHD Graphics (24 EU) 15W
Diese Angaben zu den Modell-Spezifikationen von Ice Lake U sind derzeit noch nicht offiziell.

Laut Tom's Hardware wird AMD derzeit keinen weiteren Technologie-Transfer im Rahmen seines chinesischen Joint-Ventures "THATIC" durchführen. Inwiefern dies am derzeitigen Handelskrieg zwischen den USA und China hängt, ist allerdings etwas unklar. Regulär ist das THATIC-Joint-Venture und die damit verbundene Einmalzahlung in Höhe von 293 Mio. Dollar (ausgerechnet zu AMDs schlimmsten Jammertal-Zeiten anno 2016) aber erst einmal nur für AMDs erste Zen-Generation ausgelegt. Der Lizenznehmer hat zudem auch nur das Recht, diverse Chipteile selber neu zu gestalten, jedoch nicht alle. Jener sitzt damit primär auf der ersten Zen-Generation fest, was derzeit noch keinen Beinbruch darstellt, im langfristigen Rahmen jedoch eine gewisse Relevanz entfaltet. Selbige tritt aber eigentlich auch nur auf, sofern es sich um kommerzielle Produkte in einem Markt mit echten Wettbewerb handelt – was beispielsweise bei Regierungsaufträgen (zumindest in China) seltener zutrifft. Insofern könnten beide Seiten trotz dieser Beschränkung ihre Zielsetzung erreicht haben. Zukünftige Technologie-Transfers bzw. Lizenzerteilungen durch AMD sind dagegen im derzeitigen politischen Klima eher undenkbar – und animieren die chinesische Seite einmal mehr zur konsequenten Eigenentwicklung, gerade auch auf Basis des nun einmal erlangten Know-Hows.