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Hardware- und Nachrichten-Links des 4./5. September 2013

Microsoft hat nun endlich den offiziellen Vorstellungstermin der Xbox One verkündet: Am 22. November 2013 erscheint die neue Microsoft-Konsole zeitgleich in den USA und in Deutschland, während Sonys PS4 wie bekannt in den USA schon am 15. November herauskommt, in Deutschland aber erst am 29. November erhältlich sein wird. Beide NextGen-Konsolen dürften aufgrund des ziemlichen Hypes sowie der Kürze der Zeit zwischen dem Start der Massenfertigung im Spätsommer und der Auslieferung im November anfänglich schnell ausverkauft sein – was den Hype natürlich nur noch mehr anfachen wird. Daneben gab Microsoft bekannt, daß die Jaguar-basierte CPU der Xbox One nicht wie ursprünglich geplant mit 1.6 GHz, sondern mit 1.75 GHz takten wird – wahrscheinlich basierend schlicht auf einer guten Ausbeute in der Chipfertigung.

Wenig glaubhaft sind im übrigen die Gerüchte über eine deutlich leistungsfähigere Grafiklösung der Xbox One mit angeblich bis zu 2560 Shader-Einheiten – angeblich realisiert über ein Chip-Stacking, bei welchem also mehrere Chip-Schichten übereinander liegen. Das ganze kann wohl eher als ein Test betrachtet werden, wie die "Fachpresse" sich selbst um unglaubwürdigste Gerüchte reißt – ohne dabei ganz einfachen Logiken zu folgen: Die 2560 Shader-Einheiten passen nicht mehr in die von Microsoft offiziell genannten 5 Milliarden Transistoren hinein sowie würden den Herstellungspreis des Xbox-One-SoCs nahezu verdoppeln – und müssten letztlich längst den unter NDA stehenden Spieleentwicklern bekannt sein, denn diese programmieren schließlich schon fleissig an kommenden NextGen-Titeln. Und jene sehen nach allem Vorab-Material zweifelsfrei nicht so aus, als würde die Xbox One mehr als die bekannte Hardware tragen.

Mittels der Vorstellung von HDMI 2.0 unterstützt der HDMI-Standard nun endlich auch 4K-Bildmaterial mit mehr als nur maximal 30 Bildern pro Sekunde – die neue Spezifikation ermöglicht auch 3840x2160 mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Hochinteressant ist dabei, daß der neue Standard weder neue Kabel noch neue Stecker definiert, sondern daß die bisherigen "HighSpeed" HDMI-Kabel und -Stecker auch HDMI 2.0 übertragen können. Sofern es sich um Geräte wie Fernseher, Blu-Ray-Player oder Computer handelt, müssen die dort verbauten Chips natürlich trotz HDMI 2.0 unterstützen – aber das früher gekaufte HDMI-Kabel muß dafür nicht ersetzt werden. Zudem haben augenscheinlich einige TV-Hersteller vorgebaut und ihre Elektronik bereits für HDMI 2.0 vorbereitet: So hat Sony ein Firmware-Update für einige seiner HighEnd-Modelle in Vorbereitung, nach welchem diese Fernseher dann auch HDMI 2.0 unterstützt werden. Generell sollte nunmehr nach der Veröffentlichung dieser Spezifikation bei 4K-Fernsehern immer die Fähigkeit zu HDMI 2.0 überprüft werden, da das kommende 4K-Bildmaterial diese Spezifikation wohl generell voraussetzen wird.

Shortcuts: Der Heise Newsticker berichtet über die Vorstellung der ersten Silvermont-basierten Server-Prozessoren: Bei diesen Modellen gibt es im Gegensatz zum Consumer-Markt sogar bis zu acht Rechenkernen, wobei die Preislagen mit (beispielsweise) 171 Dollar Listenpreis für einen dieser Achtkern-Prozessoren Intel-untypisch human liegen. Auf der anderen Seite wird Intel seine eigenen X79-Platinen nicht mit BIOS-Updates zur Unterstützung von Ivy Bridge E ausrüsten – vielmehr stellt man das Geschäft mit Consumer-Mainboards komplett ein. Gänzlich unmöglich ist es natürlich nicht, daß diese X79-Platinen mit Ivy Bridge E auch ohne BIOS-Update zurechtkommen – dies käme auf einen Versuch an. Als mögliche Auswirkung der Nokia-Übernahme durch Microsoft rechnet die DigiTimes damit, daß diverse asiatische PC-Hersteller sich von Windows 8 ab- und dagegen ChromeOS zuwenden werden. Wirklich begeistert dürften diese asiatischen PC-Hersteller von ChromeOS aber auch nicht sein, da hiermit in erster Linie Google Kunden für seine Cloud-Dienste zugespielt werden, was die Stellung der PC-Hersteller genauso schwächt. Zu betonen wäre allerdings, daß es sich hierbei um Überlegungen seitens der DigiTimes handelt, nicht um bereits stattfindende Handlungen.

Die PC Games Hardware berichtet über den Brand in zwei DRAM-Fabriken von Hynix und die darauffolgende mediale Verwirrung, ob das ganze nun bewußt aufgebauscht oder bewußt kleingeredet wird. Die DRAM-Exchange – wo Speicherchips zum Tagespreis gehandelt werden – hat in jedem Fall schon einmal mit einem Preisaufschlag von 15% reagiert – und sollte es keine Entwarnung aus Fernost geben, dürfte die Speicherpreise tatsächlich um mindestens diesen Betrag ansteigen. Und nochmals die PC Games Hardware hat sich die Grafikkarten-Performance unter Lost Planet 3 angesehen: Allerdings verlangt das Spiel nach keinerlei schnellen Grafikkarten, denn selbst eine Radeon HD 6850 kommt unter FullHD mit ingame-Anti-Aliasing auf satte 79 fps. "Schuld" hieran ist ein technischer Rückschritt bei Lost Planet 3, welches nicht die moderne DirectX-11-Engine des Vorgängers, sondern eine Konsolen-optimierte Version der Unreal Engine 3 auf DirectX-9-Level ohne jede PC-Anpassungen verwendet. Die vom Spiel gebotenene Grafikqualität soll trotzdem ganz ansprechend sein, ist aber natürlich in der heutigen Zeit weit weg von "leistungsfordernd".