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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Dezember 2014

Die ComputerBase hat mit der "Manli GeForce GTX 970" ein sehr exotisches Stück Hardware getestet: Eine GeForce GTX 970 im Referenzdesign der GeForce GTX 980. Die Karte wird gern als "Referenzmodell der GeForce GTX 970" mißverstanden – welches es aber nicht gibt, daher handelt es sich auch hier um ein Sondermodell, welches zudem mittels Platine und Kühllösung der größeren Schwester auch ziemlich teuer in der Fertigung ausfällt. Die Zielsetzung der eigentlich vom britischen Overclockers.co.uk stammenden und in Deutschland exklusiv bei Caseking erhältlichen Karte liegt in zwei Dingen: Niedrigeres Betriebsgeräusch und größere Unempfindlichkeit gegenüber dem unbeliebten Spulenfiepen. In ersterer Disziplin liegen allerdings viele andere GeForce GTX 970 gleichauf oder besser – nur beim Spulenfiepen liegt das Sondermodell vorn, nur auf zwei Zotac-Modelle laufen ähnlich gut. Beachtenswert hierzu im übrigen die Tabelle des subjektiven Spulenfiepen-Eindrucks einiger GeForce GTX 970 Karten auf der dritten Seite des ComputerBase-Artikels. Die Manli GeForce GTX 970 hingegen ist für 400 Euro wohl zu teuer für die Masse und ihren geringen Effekt, nur bei absolut Spulenfiepen-Geschädigten dürfte jene den Mehrpreis wert sein.

Ein weiteres Spiel mit dicken Hardware-Anforderungen scheint Dying Light zu werden, welches am 30. Januar 2015 erscheinen soll: Die offiziellen Systemvoraussetzungen gehen von 4 GB Hauptspeicher und einem 64-Bit-Windows aus, die Grafikkarten-Anforderungen sind mit einer 1-GB-Karte vom Schlage Radeon HD 6870 oder GeForce GTX 560 sogar eher gemächlich. Dafür wird auf der Prozessoren-Seite ein Intel-Vierkerner ab der Sandy-Bridge-Architektur gefordert – und daß man es damit ernst meint, deutet der alternativ nutzbare AMD-Achtkerner an. Es gibt ja einige Spiele, die schocken erst mit der Anforderung eines Intel-Vierkerner, aber wenn dann alternativ eine Vierkern-APU von AMD notiert wird, relativiert sich das ganze wieder recht stark. Die vorgenannten Anforderungen deuten jedoch darauf hin, daß Dying Light ernsthaft CPU-Power benötigt – was natürlich auch noch durch entsprechende Tests zu bestätigen sein wird. Das empfohlene System sieht dann nochmals etwas höhere CPU-Spezifikationen und vor allem einen riesigen Sprung bei den Grafikkarten-Anforderungen: Augenscheinlich benötigt Dying Light für eine erstklassige Performance gleich eine Radeon R9 290 oder eine GeForce GTX 780 – was sehr interessante Grafikkarten-Benchmarks ergeben dürfte.

Beim SSD-Langzeittest des TechReports ist man nunmehr bei der Grenze von geschriebenen 2 PetaBytes angekommen – angesichts dessen, daß Spitzen-Modelle für ein Schreibvolumen von 150 TeraByte ausgelegt sind, sicherlich auch eine Grenzerfahrung für die am Test beteiligten SSDs. Dabei sind alle bis auf zwei Modelle bereits ausgestiegen, während die noch mitlaufenden Modelle – Samsung 840 Pro und Kingston HyperX – inzwischen schon deutlichen Gebrauch von ihren Reserve-Sektoren machen. Alle sechs ursprünglich im Test vertretenen SSDs haben in jedem Fall ihr spezifiziertes Schreibvolumen sehr deutlich übertroffen, zeigen also an, daß heutige SSDs deutlich mehr leisten und deutlich langlebiger sind, als von den Herstellern offiziell angegeben. Daß die SSD-Technik, gegenüber welcher am Anfang durchaus nicht unberechtigt Bedenken wegen der Langlebigkeit geäußert wurden, inzwischen weitestgehend solide ist, zeigt auch der verstärkte Einsatz im Server-Bereich – wo Ausfallquoten nicht nur ärgerlich sind, sondern eben auch ins Geld gehen oder sogar die Datensicherheit betreffen können.

Die neueste Betriebssystem-Verbreitungsstatistik seitens NetMarketShare sieht erneut große Veränderungen, nachdem es über das gesamte Jahr nur eher gemächliche Werteveränderungen gab: So soll Windows 8/8.1 zwischen Oktober und November um 1,8% zugelegt haben, Windows 7 um 3,4% zugelegt haben und Windows XP um 3,6% gefallen sein. Angesichts der eher geringen Wertebewegungen über den Frühling und Sommer 2014 erstaunen die von NetMarketShare ausgewiesenen starken Wertebewegungen in den letzten zwei Monaten und lassen durchaus den Verdacht aufkommen, daß hier schlicht eine andere Zählmethode zum Einsatz kommt (was demzufolge alte und neue Werte nicht mehr vergleichbar machen würde). Ein gewisser Hinweis darauf ergibt sich auch mittels der steigenden Werte für Windows 8 (ohne 8.1), was regulär gar nicht möglich sein kann – es sei denn, jemand würde in Masse Altmaschinen auf Windows 8 umstellen, was dann doch sehr unglaubwürdig klingt. Andererseits kommt die ingesamt aufgezeigte Entwicklung nicht gänzlich überraschend: Die letzten Windows-XP-Maschinen werden derzeit außer Dienst gestellt, was oftmals im Kauf von neuen PCs mit Windows 8.1 resultiert.

Große Teile dieser Umstellungen resultieren aber auch in reinen Betriebssystem-Wechseln, welche dann oftmals in Richtung Windows 7 vorgenommen werden – zudem werden auch viele Neukäufe nachträglich noch von Windows 8/8.1 befreit und auf Windows 7 neu eingerichtet. Demzufolge verwundert es nicht, daß Windows 8/8.1 über das gesamte bisherige Jahr 2014 betrachtet nur von 10,5% auf 18,7% (+8,2%) zulegen konnte, Windows 7 hingegen – trotz schon hohem Stand am Jahresanfang – von 47,5% auf 56,4% (+8,9%) anstieg und damit genauso stark zulegte wie das aktuelle Microsoft-Betriebssystem. Grob betrachtet teilen sich Windows 7 und Windows 8/8.1 also die Neuinstallationen, welche sich aus neu gekauften Computern oder aber nur neu aufgesetzten Maschinen zusammensetzen. Bei den rein neu gekauften Computern dürfte Windows 8/8.1 wahrscheinlich vorn liegen (der Vorteil des Heimspiels, wenn Windows 8.1 einmal schon installiert ist), aber auch bei diesen dürfte Windows 7 für erhebliche Anteile stehen (wilde Schätzung: vielleicht ein Drittel). Windows 7 dürfte dagegen bei reinen Betriebssystem-Wechseln vorn liegen. In der Summe ist Windows 7 also absolut nicht totzukriegen und trotz der argen Behinderung durch Microsoft nach wie vor viel mehr geschätzt als Windows 8/8.1.