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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Mai 2021

HD-Tecnologia (via VideoCardz) zeigen einige Intel-Präsentationsfolien zu Tiger Lake-H, welche wohl erst am 11. Mai offiziell werden sollten. Hieraus lassen sich die Spezifikationen der einzelnen Prozessoren-Modelle, Intels Marketing-Ansätze sowie einige (Intel-eigene) Benchmarks entnehmen. Mit letzteren versucht Intel sich bezüglich der Spiele-Performance im besten Licht zu zeigen – so soll ein Core i5-11400H leicht oberhalb eines Ryzen 9 5900HS herauskommen. Damit will man wohl andeuten, dass wenn ein Intel-Sechskerner bereits AMDs nahezu bestes Modell schlagen kann, dass dann Intels Achterkern um so besser herauskommen. In der Praxis wird dies in einem TDP-limitierten System jedoch kaum in dieser Form passieren, der Intel-Achtkerner sich unter Spielen vermutlich nicht bedeutsam vom Intel-Sechskerner absetzen können.

Daneben kranken Intels eigene Benchmarks an einer Vielzahl an systematischen Fehlern zuungunsten einer wirklichen Vergleichbarkeit: Die Intel-CPU läuft normalerweise mit einer TDP von 45 Watt, die AMD-CPU hingegen nur mit 35 Watt. Gemessen wurde das ganze auf unterschiedlichen Notebooks mit zudem nicht exakt der gleichen Ausführung der GeForce RTX 3060 Laptop. Normalerweise liegt hier ein Nachteil auf Intel-Seite vor (MaxQ-Lösung mit 65W bei Intel gegen Normal-Lösung mit 80W bei AMD), aber für eine exakte Beurteilung müsste man wissen, wie hierbei Base-TGP und Max-TGP konkret angesetzt waren (Update: das auf AMD-Seite benutzte "Asus Zephyrus G14" setzt für seine GeForce RTX 3060 wohl 60+20 Watt an). Zudem wäre wissenswert, inwiefern das AMD-Notebook an seiner Kühllösung hängt bzw. hier und da thermisch limiert – was in aller Regel bei den Sample-Notebooks von Intel (durch eine überzeugende Kühllösung) komplett ausgeschlossen ist. Die Auflösung dieser Details muß dabei nicht einmal durchgehend einen Vorteil für Intel ergeben, bei der Grafiklösung deutet sich eher ein AMD-Vorteil an – aber dies sollte man schon genauer darlegen oder viel besser einen solchen Test nur auf wirklich vergleichbaren Systemen durchführen.

Heise berichten über die aktuelle Entwicklung der Festplatten-basierten Cryptowährung "Chia": Danach ist das Chia-Netzwerk derzeit bereits auf ca. 2,5 Exabyte Speicherplatz gewachsen, dies entspricht 156'000 an 16-TB-Festplatten. Gleichfalls wird Chia nun erstmals gehandelt und existiert damit ein bezifferbarer Gegenwert – welcher mit derzeit ~600 Dollar vergleichsweise sehr hoch ausfällt, neue Cryptowährungen starten zumeist im Cent-Bereich. Damit sieht eine aktuelle Gewinnrechnung basierend auf dem Chia-Rechner von Chiabase auch astronomische Gewinne von knapp über 10'000 Euro im Jahr, erzielt mit nur einer einzelnen 16-TB-Platte. Der Hinweis darauf, dass sich dies allerdings im Laufe der Zeit nicht halten lassen wird, ergibt sich schon aus der dort zu lesenden Berechnungsformel: Je größer das Chia-Netzwerk, sprich je mehr Festplatten-Platz jenes umfasst, um so geringer der Gewinn. Und gerade in dieser Frage existiert noch jede Menge an Spielraum nach oben, die vorgenannten 156'000 an 16-TB-Platten des aktuellen Chia-Netzwerks dürften nur einen Bruchteil der Jahresfertigung ergeben, von bereits exitierenden Platten dieser und anderer Größen ganz zu schweigen.

Gerade weil Chia nunmehr (kurzfristig) eine solch hohe Gewinnaussicht bietet, ist ein Run hierauf durchaus anzunehmen – womit die Netzwerkgröße voraussichtlich schon in kurzer Zeit sehr heftig explodieren wird und die Gewinnaussichten somit schnell auf ein Maß zusammenschrumpfen werden, dass es sich nicht lohnt, deswegen neue Festplatten zu kaufen. Als besonderen Clou beträfe dies auch diejenigen, welcher derzeit bereits China "farmen": Denn da es vergleichsweise lange dauert, ehe man einen Treffer landet, kann sich locker und leicht noch mitten in der Farming-Phase die Farming-Schwierigkeit drastisch verschärfen – so dass sich die Chance auf einen Treffer eher in die Zukunft verschiebt als denn näher kommt. Natürlich bleibt dies dennoch die reale Entwicklung dieser Cryptowährung abzuwarten. Doch auf dem einen oder anderen Weg dürfte ein einsetzender Boom des Chia-Farmings gleichzeitig auch die Rückkehr zu "normalen" Zuständen einläuten, dies ist angesichts der Berechnungsformel sowie dem (enormen) Potential an dafür einsetzbaren Festplatten nahezu ein Automatismus.

Laut Golem wird auch die Gamescom 2021 wieder nur als Digital-Event stattfinden, nachdem man für lange Zeit noch den Traum eines realen Messeereignisses verfolgt hatte. Gleiches gilt von der Hot Chips 33 zu berichten, welche sich inzwischen ebenfalls als "virtuelle" Konferenz geoutet hat. Das Messe-Jahr 2021 fällt damit wiederum weitgehend ins Wasser, bislang halten nur zwei wichtige Messen an einer realen Veranstaltung fest: Der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona zum Juni-Ende, welcher allerdings dafür auch mit Absagen wichtiger Messeteilnehmer (aus der Herstellerindustrie) zu kämpfen hat – sowie die IFA in Berlin zum Anfang des Septembers, welche das Prinzip des letzten Jahres mit kleinen Veranstaltungen und (arg) limitierter Teilnehmerzahl wiederholen dürfte. Insbesondere wegen des ungeklärten Punkts des für Messen & Konferenzen wichtigen (ungehinderten) internationalen Reiseverkehrs lohnen sich die meisten dieser Veranstaltungen nicht – weil gewichtige Teilnehmer nicht oder nur unter unverhältnismäßigen Auflagen anreisen können.

IT-Messen & -Konferenzen 2021 online/real
11.-14. Januar 2021 Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas rein online    
12.-16. April 2021 GPU Technology Conference (GTC) in San Jose rein online    
31. Mai – 30. Juni 2021 Computex in Taipei rein online
gestrichen Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles -
28. Juni – 1. Juli 2021 Mobile World Congress (MWC) in Barcelona (derzeit geplant als) reale Messe
19.-23. Juli Game Developers Conference (GDC) in San Francisco rein online
1.-5. August 2021 SIGGRAPH in Washington rein online
22.-24. August 2021 Hot Chips (HC33) im Silicon Valley rein online
25.-27. August 2021 Gamescom in Köln rein online
3.-7. September 2021 Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin (derzeit geplant als) reale Messe