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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. September 2014

Die PC Games Hardware berichtet über kleinere Bildqualitätsdifferenzen bei der Radeon R9 285: Zum einen soll sich die Bildqualität zu den bisherigen AMD-Grafikkarten minimal unterscheiden – wobei man sich nicht festlegen wollte, ob man diese Abweichungen nun als "schlechter" einstufen kann oder nicht. Angesichts dessen, daß AMD bislang von einer verlustfreien Farbkompression beim Tonga-Chip der Radeon R9 285 sprach, überrascht dieses Ergebnis aber dennoch etwas – eigentlich konnte man denken, daß dieses Feature somit nur rein intern wirken würde, aber keine externen oder sogar sichtbaren Auswirkungen hätte. Und zum anderen hat der Launchtreiber zur Radeon R9 285 das Problem, unter DirectX 9 keine "HiqhQuality" anisotrope Filterung liefern zu können – dies betrifft allerdings nicht direkt die Radeon R9 285, sondern alle AMD-Grafikkarten, welche man mit dieser Treiber-Version betreibt. Insofern ist letzteres wohl nur ein einfacher Fehler, welcher beim nächsten offiziellen Treiber-Release behoben werden dürfte.

Zwei Listungen bei einem fernöstlichen Distributor (No.1 & No.2) zeigen ein paar schon bekannte Daten zu GeForce GTX 970 & 980 an: Beide Karten kommen mit 4 GB GDDR5-Speicher an einem 256 Bit DDR Speicherinterface daher. Zudem verbreitet eine Produktseite bei Geizhals die (angeblichen) Hardware-Daten von 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs und gleich 64 ROPs zur GeForce GTX 980 – was ziemlich mächtig wäre, bedenkt man den Effizienzvorteil der Maxwell-Architektur. Allerdings werden die Produktseiten bei Geizhals handgepflegt und vor dem Release der finalen Produkte auch gern einmal mit spekulativen Daten bestückt – ergo kann man hier kaum herauslesen, das irgendeine sichere Information vorgelegen hätte. Mitnehmen kann man aber aus diesen Meldungen, daß GeForce GTX 970 & 980 wirklich schon demnächst an den Start gehen sollten.

Laut TechPowerUp will nVidia die Preislage zur GeForce GTX 770 um 50 Dollar von ~325$ auf rund ~275$ senken, um damit der Radeon R9 285 zu begegnen. Letztere ist zwar nochmals 25$ günstiger, dafür aber auch bemerkbar langsamer (Perf.Index 330% zu 380%), was auch die vielen ab Werk übertakteten Varianten zur Radeon R9 285 nicht ausgleichen können. In deutsche Straßenpreise umgerechnet würde dies bedeuten, daß die GeForce GTX 770 auf ca. 220 Euro herunterfallen würde, was derzeit sogar exakt der Preislage der Radeon R9 285 entspricht. Man darf allerdings vermuten, daß diese Preisreduktion der GeForce GTX 770 – sofern sie tatsächlich in dieser Form wirksam wird – auch andere Gründe hat: Gegenüber der genauso schnellen Radeon R9 280X hat die GeForce GTX 770 derzeit einen klar zu hohen Preis, zudem würde man mit dieser Preisreduktion auch ein wenig das Feld für die kommenden GM204-basierten GeForce GTX 970 & 980 Karten räumen.

Auf der IFA hat Intel mit dem "Core M" die ersten Broadwell-basierten Prozessoren vorgestellt, welche primär für Tablet/Notebook-Hybriden mit lüfterlosem Betrieb vorgesehen sind, Golem und Heise berichten entsprechend. Die für den passiven Betrieb benötigte TDP von nur 4,5 Watt erzielt Intel teilweise durch sehr niedrige Taktraten: Der Basetakt liegt je nach Modell zwischen 800 und 1100 MHz (für die CPU!), der maximale Turbotakt je nach Modell zwischen 2.0 und 2.6 GHz. Die interne Grafik mit immerhin 24 Ausführungseinheiten (EU) schwankt diesbezüglich zwischen 100 und 850 MHz. Für die Praxis müssen diese Grenzwerte allerdings nicht viel sagen, auf so niedriger TDP dürften die maximalen Taktraten nur höchst selten erreicht werden.

Einen großen Beitrag zur TDP von nur 4,5 Watt wird zudem die erstmals eingesetzte 14nm-Fertigung geliefert haben, mittels welcher die Chipfläche des Zweikern-Moduls (mit GT2-Grafiklösung) zwischen Haswell mit 131mm² Chipfläche zu Broadwell mit 82mm² Chipfläche geschrumpft werden konnte – damit ist der Zweikern-Broadwell gerade einmal so groß wie typische LowCost-Grafikchips unter der 28nm-Fertigung. Ironischerweise nimmt die integrierte Grafik nahezu die Hälfte der Chipfläche von Broadwell ein, bei einer extrem einfachen Grafiklösung rein für 2D-Zwecke könnte man also noch viel kleinere Chips erzeugen. In den Markt kommen sollen entsprechend ausgerüstete Geräte im Zeitrahmen September bis Oktober – dann wird man auch sehen können, wie schnell der Core M gegenüber ausgewachsenen Notebook-Prozessoren oder auch typischen Tablet-Prozessoren wirklich ausfällt. An den späteren Markteintritt der Notebook- und Desktop-Modelle von Broadwell ändert dieser Launch nichts, jene wird es erst nächstes Jahr geben.