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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Juni 2013

Sowohl die ComputerBase als auch Expreview haben auf der Computex erste Exemplare der "GeForce GTX 760 Ti" entdeckt, welche wohl zur Mitte des Juni zu erwarten ist. Zu der früher schon genannten Karte existieren allerdings immer noch keine genaueren Hardware-Daten, nur das Speicherinterface mit 256 Bit DDR Breite und die Speichermenge von 2 GB GDDR5-Speicher sind bekannt. Das Design gleicht in jedem Fall der GeForce GTX 670 – und auf deren Leistungsniveau wird die GeForce GTX 760 Ti auch allgemein erwartet. Vermutlich wird es also 1344 Shader-Einheiten an dem genannten 256 Bit DDR Speicherinterface geben – die jeweiligen Taktrate werden dann entscheiden, ob die GeForce GTX 760 Ti langsamer oder schneller zur Hardware-technisch gleichen GeForce GTX 670 ausfällt.

Gegenüber der ComputerBase hat nVidia die GeForce 700 Serie gegenüber dem Argument verteidigt, hierbei alten Wein in neuen Schläuchen zu bekommen: Laut nVidia geht es bei einer neuen Generation nicht zwingend um eine neue Architektur oder neue Chips, sondern in erster Linie um das bessere Preis/Leistungs-Verhältnis. Ironischerweise hat AMD dem ganzen sogar beigepflichtet – wobei AMD ja selber in dieser Frage bezüglich der Architektur-gleichen Trinity & Richland nicht unbeleckt ist. Noch ironischer ist, daß die "Fachpresse" diesen Umstand, daß nVidia im Grafikkarten-Bereich schon seit Jahren versucht, einer regelrecht neuen Architektur einen Refresh auf Basis derselben Architektur und am besten sogar derselben Chips nachfolgen zu lassen, erst jetzt mit der GeForce 700 Serie so richtig realisiert.

Schließlich war dies bei den GeForce 400 & 500 Serie der Fermi-Architektur auch nichts anderes – die Hardware- und Performance-Unterschiede waren zwar seinerzeit größer, dies hing aber an in der originalen GeForce 400 Serie deaktivierten Hardware-Einheiten und nicht an einer Weiterentwicklung bei der GeForce 500 Serie. Selbst bei der früheren GeForce 8/9 Generation hatte nVidia schon versucht, weitgehend ohne neue Grafikchips zwei Generationen füllen zu können – die GeForce 200 Serie existierte dann schlicht sogar zwei Generationen lang mit Refresh-Chips nur im Rahmen derselben Serie. Im Endeffekt läuft bei nVidia alles darauf hinaus, mit nur einer Hardware-Entwicklung zwei Jahre bzw. zwei Generationen füllen zu können – die GeForce 700 Serie ist aus dieser Sicht überhaupt nichts besonderes, sondern nur das, was nVidia schon seit Jahren in ähnlicher Form baut.

Im Haswell-Review von HardOCP gibt es noch einmal eine schöne Aussage zu den generellen Haswell-Übertaktungsaussichten, bezogen auf einen Test seitens Asus mit mehreren hundert Prozessoren: Danach kam der Großteil der getesteten Haswell-Prozessoren selbst mit einer Wasserkühlung nur auf 4.5 GHz Takt, bemerkbare Anteile dann noch auf 4.6 und 4.7 GHz, während 4.8 GHz Takt nur noch ein Bruchteil der Testexemplare erreichten. Ohne Wasserkühlung dürften die Ergebnisse selbst mit hochwertiger Luftkühlung noch etwas niedriger liegen, so daß der bisherig genannte Durchschnittswert von 4.4 GHz für eine Haswell-Übertaktung als auf keinen Fall zu hoch angesetzt gelten kann. Etwas in der Schwebe sind allerdings noch die angegebenen Durchschnittswerte für Sandy & Ivy Bridge, welche laut der Foren-Diskussion in der Praxis höher liegen sollen als die derzeit notierten 4.5 GHz (was noch genauer zu eruieren sein wird).