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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. November 2013

Ein im Test der Radeon R9 290 bei Tom's Hardware beobachtetes Problem macht derzeit die Runde und könnte für AMD noch einiges an Ungemach bedeuten: Danach war das Presse-Sample der Radeon R9 290 bei Tom's Hardware durchgehend schneller als die im Handel erstandende Radeon R9 290X – was auch kein Wunder ist, wenn die Retail-Karte nach ein wenig Betrieb auf einen Chiptakt von nur 727 MHz abfällt und dann auch dort bleibt. Möglich ist hier natürlich ein einzelner Ausreißer – möglich ist aber auch, daß hier ein generelles Problem von AMDs Hawaii-Grafikkarten begraben liegt. Es könnte durchaus sein, daß je nach Qualität des jeweils verbauten Grafikchips die im Handel erhältlichen Karten sehr unterschiedliche Turbo-Taktraten erreichen – und damit ist keine Spannbreite von wenigen Prozentpunkten gemeint, sondern eben beachtbare Unterschiede.

Ob man gute oder schlechte Taktraten mit der jeweils vor einem liegenden Hawaii-Grafikkarte bekommt, ist dabei möglicherweise genauso von Glück und Pech abhängig wie beim Übertakten. Der fehlende Base-Takt stört hierbei ungemein – eventuell sollte AMD sich überlegen, ob man dieses System wirklich derart beibehalten will. Man muß mal schauen, wie sich dieses Thema weiterentwickelt – in Kürze dürfte es sicher viel mehr Praxisberichte von Besitzern der Radeon R9 290 & 290X geben. Andererseits ist dies im Endeffekt aber auch nur wieder eine Nebenwirkung der verbauten Referenzkühler: Ausgerüstet mit leistungsfähigen Kühlern dürften sich alle diese Probleme wohl schnell erledigen. Um so mehr schade ist, daß es AMD erneut nicht gelungen ist, einen wirklich guten Referenzkühler auf seine schließlich nicht wirklich billigen Grafikkarten zu bringen.

Mit der am Donnerstag anstehenden GeForce GTX 780 Ti dürfte die GeForce GTX Titan ziemlich sicher auslaufen – denn daß nVidia den Preis seiner (bald ehemaligen) Prestige-Karte absenkt, ist auch nicht gerade wahrscheinlich. Zudem haben in den letzten Tagen die Preise für die GeForce GTX Titan sogar etwas angezogen (von ab 810 Euro auf nunmehr ab 840 Euro) – was darauf hindeutet, daß die (relativ) günstig gelisteten Angebote abverkauft wurden, jedoch keine Nachlieferungen zu diesen Preislagen nachkommen. Offen bleibt, was nVidia damit der Radeon R9 290X entgegenstellen will, wenn die GeForce GTX 780 Ti nunmehr doch eine Leistungsstufe über dieser AMD-Karte herauskommen dürfte. Prinzipiell können natürlich auch die ab Werk übertakteten Versionen der GeForce GTX 780 – welche sich bisher schon sehr erfolgreich mit der GeForce GTX Titan angelegt haben – diesen Job übernehmen.

Die ComputerBase berichtet über Samsungs Fertigungstechnologie-Pläne – wonach man die 20nm-Fertigung im nächsten Jahr erreichen will und danach die 14nm- und 10nm-Fertigung anpeilt. Wie bei GlobalFoundries handelt es sich bei Samsungs "14nm"-Fertigung allerdings schlicht um 20nm mit 3D-Transistoren, der Sprung ist also weit kleiner als die Bezeichnung es vermuten läßt. Die 10nm-Fertigung sieht Samsung dann allerdings nur noch unter Zuhilfenahme von EUV-Lithographie erreichbar – welche ihrerseits allerdings noch einige Jahre von einer wirtschaftlich sinnvollen Anwendung entfernt ist. Zu beachten wäre, daß Samsung im gewöhnlichen keine flächenmäßig großen CPUs und GPUs fertigt, sondern üblicherweise Speicherchips (sehr klein) bis Smartphone/Tablet-Chips (mittelgroß). Daß Samsung demnächst also im gewöhnlichen CPU- und GPU-Markt mitspielt, ist arg unwahrscheinlich: Intel fertigt sowieso alles selbst, AMD ist mit GlobalFoundries sowie TSMC gut versorgt und nVidia wird wahrscheinlich so schnell keine Experimente außerhalb von TSMC riskieren.