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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Dezember 2018

Tom's Hardware haben sich mit den Performance-Resultaten eines chinesischen Tests zur Radeon RX 580 2048SP beschäftigt – welche dort gegenüber einer GeForce GTX 1060 3GB verglichen wird. An dieser Stelle liegt vielleicht ein weitere Grund für die Auflage dieser Grafikkarte: Die reguläre Radeon RX 570 (bisheriger Perf.Index 510%) ist schlicht minimal langsamer als die GeForce GTX 1060 3GB (Perf.Index 530%) – trotz das letztere aufgrund ihres limitierten Speichers die klar schlechtere langfristige Investition darstellt. Mit der Radeon RX 580 2048SP kann AMD den kleinen Performance-Rückstand jedoch wieder umdrehen – bei der getesteten werksübertakteten Karte kam im Schnitt der angetretenen Spieletests ein Performance-Plus von 4,9% heraus. Dies ist nicht übermäßig, sieht aber sicherlich besser als ein ähnlich großer Rückstand zur GeForce GTX 1060 3GB aus. Selbst wenn andere Tests keine so große Differenz erreichen, dürfte es auch im schlechtesten Fall dafür ausreichend sein, um das Performance-Level der GeForce GTX 1060 3GB zumindest zu erreichen – und somit dieser faktisch umbenannten Radeon RX 570 im Pelz der "Radeon RX 580 2048SP" eine neue Chance am Markt zu geben. Nach wie vor besser wäre natürlich eine Namenswahl gewesen, welche nicht das Risiko der Abzocke unbedarfter Grafikkarten-Käufer beiinhaltet, welche sich eine wirkliche Radeon RX 580 versprechen – und dann eventuell nur diese (schwächere) "2048SP"-Ausführung geliefert bekommen.

GeForce GTX 1060 3GB Radeon RX 570 Radeon RX 580 2048SP
Chipbasis nVidia GP106 AMD Polaris 10 AMD Polaris 10
Technik 2 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 72 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR GDDR5-Interface (Salvage)
Taktraten 1506/1708/4000 MHz 1168/1244/3500 MHz offiziell: 1168/1284/3500 MHz
real: 1168/~1310/3500 MHz
Speicherausbau 3 GB GDDR5 4/8 GB GDDR5 4 GB GDDR5
off. Verbrauch 120W (GCP) 150W (TBP) 150W (TBP)
FullHD Perf.Index 530% neu: 520% geschätzt: ~540%
Straßenpreis 175-220 Euro 4GB: 150-170 derzeit nur in China erhältlich
Release 18. August 2016 18. April 2017 Oktober 2018

Nochmals Tom's Hardware vermelden den Geekbench-Eintrag zu einer GeForce RTX 2070 MaxQ in einem Lenovo-Notebook – den bislang deutlichsten Hinweis zum baldigen Auftauchen der GeForce RTX Mobile-Serie, welche zur kommenden CES vorgestellt werden soll. Interessant ist, das hiermit (erneut) eine Mobile-Lösung auf Basis der bereits veröffentlichten Turing-Chips genannt wurde – welche natürlich klar ins HighEnd-Segment hineingeht, aber nur etwas für echte Gaming-Notebooks mit dementsprechender Kühlung, Gewicht und Preispunkt ist. Für den Massenmarkt eher interessant sind jedoch Midrange-Lösungen in Richtung der 50er/60er Lösungen von nVidia, damit werden dann millionenfach "normale" Gaming-Notebooks ausgestattet, welche dafür allerdings das Prädikat "Mobile" noch eher erfüllen können. Von diesen ist nach wie vor nichts zu sehen – und da es zu selbigen eigentlich diverse Leaks seitens der Notebook-Hersteller geben sollte, deutet dies eher darauf hin, das nVidia seine nächste Mobile-Serie erst einmal nur mit den großen Turing-Chips TU106, TU104 und TU102 startet. Womöglich wird auf der CES auch gar nichts anderes angekündigt, denn jede Mobile-Lösung auf Basis eines kleineren Turing-Chips würde von der Fachpresse natürlich umgehend auf entsprechende Desktop-Lösungen hin umgerechnet werden – etwas, was sich nVidia in seinem derzeitigen Bestreben der Reduzierung der Lagerbestände an Pascal-Chips nicht wirklich leisten kann.

Videocardz berichten über eine beim koreanischen Hardware Battle aufgetauchte Werbeaktion für AMDs Zen-2-Prozessoren, bei welcher in Form eines Quiz der Cinebench-Wert von Ryzen 5 3600X und Ryzen 7 3700X erraten werden soll. Gemäß der Rückfrage von Videocardz bei Hardware Battle steht hinter der Aktion nicht AMD selber, sondern eine Marketingagentur – die weitere Verbindung liegt derzeit im Dunklen. Die Aktion soll schon zum 14. Dezember beendet sein – was jetzt sicherlich nicht mit einem Releasetermin o.ä. gleichzusetzen ist, eventuell (großes Fragezeichen) aber einen Termin markiert, ab welchem man mit entsprechenden Leaks rechnen muß, womit dieses Quiz somit obsolet werden würde. Auf den ersten Blick deutet dies auf einen eher früheren Releasetermin von Zen 2 hin – andererseits kann man so eine Aktion eigentlich nur dann ansetzen, wenn man sicher weiß, das noch keine Leaks überhaupt möglich sind. Diese Auslegung würde bedeuten, das AMD erst nach Mitte Dezember Testsamples zu seinen Partnern versendet – und erst nachfolgend (ungewollte) Leaks überhaupt möglich sind. Diese Auslegung ist natürlich fehlbar – und irgendwie schlimm wäre es auch nicht, wenn wir uns in dieser vorsichtigen Auslegung der Dinge irren und AMD seine Zen-2-Prozessoren bereits früher als prognostiziert Frühling/Sommer 2019 starten kann.

Beim TechSpot hat man sich angesehen, was der Core i9-9900K exakt zu leisten im Stande ist, wenn man jenen Achtkerner aus dem Coffee-Lake-Refresh auf seine nominelle TDP von 95 Watt deckelt. Hierfür wurden alle Benchmarks in kompletter Form wiederholt – wobei in beiden Fällen eine Wasserkühlung zum Einsatz kam, der Prozessor sich also jeweils bestmöglich präsentieren konnte. Die Performance-Differenz ist mit gut 10% weniger unter Anwendungen sowie 5% weniger unter Spielen nicht gerade unerheblich – im inzwischen harten Wettbewerb zwischen AMD und Intel kann so etwas über Sieg oder Niederlage entscheiden. Zwar kommt der Core i9-9900K selbst unter der Deckelung auf 95 Watt TDP immer noch schneller als Core i7-8700K oder Ryzen 7 2700X heraus, allerdings fällt der Performance-Vorsprung gegenüber dem AMD-Prozessor dann von vormals +17% auf nur noch +6% sehr deutlich zurück – auf ein Maß, welches den viel höheren Listenpreis des Intel-Prozessors (488$ gegenüber 329$) dann keinesfalls mehr rechtfertigen kann.

Ryzen 7 2700X Core i7-8700K 9900K unlimitiert 9900K @ 95W TDP
Anwendungs-Performance 114,2% 100% 133,9% 121,1% (-9,6%)
Spiele-Performance (FHD 1%min) 92,9% 100% 106,9% 101,4% (-5,1%)
System-Stromverbrauch 207W 207W 252W 178W (-29,4%)
gemäß der Benchmarks des TechSpots

Allerdings tut man dem Core i9-9900K auch ein wenig Unrecht, wenn man allein nur diesen Prozessor auf seine TDP deckelt: Denn an den gemessenen Stromverbrauchswerten läßt sich (trotz das jene nur für das gesamte System gelten) durchaus ablesen, das zumindest der Core i7-8700K auch schon klar mehr als 95 Watt verbraucht – und auch der Ryzen 7 2700X dürfte seine 105 Watt TDP leicht überschreiten. Beim Core i9-9900K ist diese Überschreitung nur halt derart krass, das es sofort augenscheinlich ist (die CPU verbraucht real ca. 150-180 Watt unter Last) – was nicht bedeutet, das nicht auch die anderen Spitzen-CPUs des Consumer-Segments diesbezüglich sündigen. Normalerweise müsste man den Test noch einmal durchführen, mit Limitation aller Prozessoren auf ihre jeweilige TDP. Zumindest bezüglich der Performance-Differenzen, welche sich der Core i9-9900K über seinen TDP-Bruch erkauft, wäre ein solcher Test genauer. Die vorstehend angegebenen Zahlen sind diesbezüglich nicht wirklich exakt, weil leicht schönfärbend zugunsten von Core i7-8700K und Ryzen 7 2700X.