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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Juni 2021

Twitterer Vegeta (zuletzt mit einigen guten Hinweisen aufgefallen) hat mit einer Reihe an Tweets (vorerst) Klarheit zur terminlichen Ansetzung von RDNA3 & Zen 4 geschaffen: Beide NextGen-Architekturen sollen demnach zur selben Zeit gelauncht werden – und zwar im vierten Quartal des nächsten Jahres. Passend dazu sollen die ersten RDNA3-Chips erst später in diesem Jahr zum Tape-Out gelangen, während Navi 33 ebenfalls nicht vor dem vierten Quartal 2022 anstehen soll. Diese terminliche Ansetzung kommt nicht gänzlich unerwartet, denn AMDs offizielle Roadmaps haben diese Möglichkeit offengelassen – denn auch wenn teilweise andere Interpretationen zu lesen waren, bezog sich das (zeitliche) Enddatum dieser Roadmaps immer auf das Jahresende 2022 (nicht den Jahresanfang 2022). Nichtsdestotrotz war bislang unklar, zu welchem (groben) Zeitpunkt AMD diese NextGen-Architekturen im Jahr 2022 bringen mag – nunmehr wird laut dem Twitterer also nichts vor dem letzten Jahresquartal passieren. Auch der Seitenchance, dass Navi 33 (als monolithisches Chip-Design) eventuell früher antritt als der Rest der RDNA3-Riege, wurde eine Absage erteilt.

RDNA3 and ZEN4 will be launched around the same time.
RDNA3 will tape out later this year.
Q4 2022
Navi33 should be Q4 2022.

Quelle:  Vegeta @ Twitter am 7. Juni 2021 (ink. nachfolgender Tweets)

Dies bedeutet, dass in beiden Fällen die jeweils aktuelle Technik vergleichsweise lange durchhalten muß. Im Fall der Prozessoren dürfte AMD dies ziemlich sicher über eine Zwischen-Generation zum Jahresanfang 2022 lösen – mit Zen 3 XT, 3D V-Cache und Rembrandt-APU unter wahrscheinlich dem Verkaufsnamen "Ryzen 6000". Bei den Grafikkarten bleibt es abzuwarten, ob es zu einem RDNA2-Refresh kommt oder ob AMD tatsächlich fast zwei Jahre lang mit denselben Grafikkarten operieren will. Gegen einen RDNA2-Refresh spricht allerdings, dass AMD seine RDNA2-Grafikchips bezüglich der physikalisch vorhandenen Hardware-Einheiten bereits jetzt schon maximal ausnutzt (ergo keine Reserven gelassen hat), natürlich auch die aktuelle Preissituation auf dem Grafikkarten-Markt sowie der Punkt, dass AMD noch lange nicht das komplette RDNA2-Portfolio ausgebreitet hat (Navi 23 gibt es derzeit nur für Mobile, Navi 24 ist noch gar nicht aufgetaucht). Nichtsdestotrotz muß diese Option offenbleiben, denn eine Refresh-Generation auf Basis bestehender Grafikchips könnte man schließlich auch eher kurzfristig noch planen und einschieben.

AMD Intel nVidia
angeblich Oktober/November 2021:
Alder Lake (Core i-12000)
angeblich Q1/2022:
Zen 3 XT/+/3DVC (Ryzen 6000)
angeblich Q1/2022:
DG2 (Xe-HPG)
vermutlich Sommer/Herbst 2022:
Raptor Lake (Core i-13000)
angeblich Q4/2022:
Zen 4 (Ryzen 7000)
RDNA3 (Radeon RX 7000)
angeblich Herbst 2022 bis irgendwann 2023:
Lovelace (GeForce RTX 40)
vermutlich irgendwann 2023:
Meteor Lake (Core i-14000)
Anmerkung: basierend auf den letzten (unsicheren) Gerüchten, damit definitiv fehlbar

Notebook-Hersteller Dell brockt sich derzeit einigen Ärger ein mit Notebooks, bei welchen eine abgespeckte GeForce RTX 3070 Laptop mit nur 36 aktiven Shader-Clustern verbaut wurde. Regulär sind für diese Mobile-Lösung eigentlich 40 Shader-Cluster, die Produkt-Webseite bei nVidia läßt auch (im Gegensatz zu manch früherer Mobile-Lösung) keine kleineren Bauformen (Stichwort "up to") zu. Notebookcheck hatten bereits vor dem Wochenende hierüber berichtet, in der Zwischenheit hat es Dell allerdings teilweise besser und teilweise schlimmer gemacht: Zuerst einmal will man nun mittels BIOS-Fix die fehlenden Shader-Cluster freischalten, laut Fudzilla hat man aber dennoch bereits eine entsprechende Klage am Hals (Update: Fehler vom Amt – die Klage bezieht sich auf ein ähnlich klingendes Gaming-Notebooks von Dell, jedoch auf einen gänzlich anderen Umstand). Richtig Öl ins Feuer gegossen hat der Dell-Support dann allerdings mit einer auf Twitter verbreiteten Aussage, wonach derartige Spezifikations-Abweichungen als irgendwie "regulär" wahrgenommen werden sollen:

CUDA core counts per the nVidia baseline may change for individual OEM, such as ourselves.
Quelle:  Dell-Support, wiedergeben von Ayxerious @ Twitter am 6. Juni 2021

Dies kam natürlich nicht so gut an, obwohl nVidia seinen Abnehmern im Notebook-Bereich womöglich tatsächlich diese "breitere" Auslegung der Karten-Spezifikation zugesteht. Allerdings wäre in diesem Fall dann natürlich irgendein klarer Hinweis in den Produkt-Daten angeraten und es steht auch zu vermuten, dass nVidia selbige klare Benennung einfordert – nur angenommen den Fall, dass dieserart Spezifikations-Abweichung durch nVidia überhaupt toleriert wird. Gegenüber der Öffentlichkeit steht Dell nun dummerweise als Notebook-Hersteller da, welcher freihändig an Karten-Spezifikationen herumschraubt und man daher als Notebook-Käufer nie genau weiss, was man da ersteht (womit der Weg zum passenden Meme nicht weit war). Gerade da Dell bei den konkret betroffenen Notebooks letztlich mittels BIOS-Update die fehlenden Shader-Cluster nun nachrüsten will, wäre eine echte Klarstellung wohl hilfreich – bei welcher Dell sich erklärt, inwiefern man zukünftig die nVidia-Spezifikationen entweder 1:1 umsetzt oder aber bei etwaigen Spezifikations-Abweichungen jene vorab kenntlich machen will.

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