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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. Februar 2019

Cowcotland (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) sehen laut ihren Quellen einen Start von AMDs Navi erst im Oktober – was jetzt nicht abweichend ist von AMDs Aussagen (es wurde bislang allein das Jahr 2019 versprochen), aber dennoch etwas später ist, als man hier und da angenommen hatte. In jedem Fall wird damit die im letzten Dezember geäußerte Träumerei, welche die Vorankündigung einer angeblichen Radeon RX 3000 Serie bereits zur CES 2019 versprochen hatte, vollkommen zerstört. Auch erübrigen sich damit die seinerzeit genannten Kartendaten – denn wenn Navi real erst im Oktober 2019 kommt, dann gab es im Dezember 2018 noch überhaupt keine Karten-Spezifikationen samt Preislagen. Auf jene sollte man sich demzufolge auch besser nicht mehr beziehen, vor allem keine Performance-Spekulationen auf deren Basis anfangen – weil jene Daten nichts mit der Realität zu tun haben. Denn in welche Richtung Navi konzeptionell geht, ist schließlich noch überhaupt nicht wirklich heraus.

Sicherlich sind generell neue Midrange-Beschleuniger von der Navi-Generation zu erwarten, neue HighEnd-Beschleuniger genauso gut aber auch möglich (wenn auch nicht zwingend zum gleichen Termin). Selbst der jetzige Launch der Radeon VII mit ihrer Performance nahe der GeForce RTX 2080 gibt keinen eindeutigen Hinweis auf die von Navi zu erwartende Performance – denn wenn Navi wirklich erst zum Jahresende kommt, dann ist der zeitliche Abstand vollkommen ausreichend, um die Radeon VII völlig unabhängig von Navi einzuordnen, muß man eine eventuelle Haus-interne Konkurrenzsituation nicht beachtet werden. Sprich: Navi muß nicht zwingend besser als die Radeon VII werden, könnte jene auch einfach nur (preisgünstiger) ablösen. Nachdem die Diskussion über die angebliche Radeon RX 3000 Serie nun hoffentlich vorbei ist, kann man sich dann auch wieder den wirklich griffigen Informationen zur Navi-Generation zuwenden – selbst wenn jene derzeit auch nur aus Gerüchten und Annahmen bestehen. Aber daran kann nachfolgend gearbeitet werden – anstatt sich immer wieder auf diese Daten zur angeblichen Radeon RX 3000 Serie zu beziehen, welche nach allem Dafürhalten schlicht erfunden waren.

Beim TechSpot hat man das Remake von Resident Evil 2 entsprechenden Grafikkarten-Tests unterzogen. Jenes Remake nutzt nummehr Capcoms aktuelle RE-Engine, welche zuletzt in Resident Evil 7 sowie Devil May Cry 5 zum Einsatz kam. Trotz eines optisch gut gelungenen Remakes ist der Performance-Bedarf von Resident Evil 2 nicht wirklich hoch, für durchschnittlich 50 fps werden unter FullHD gerade einmal GeForce GTX 970 oder Radeon R9 380 4GB benötigt, unter WQHD dann GeForce GTX 980 Ti oder Radeon R9 390X sowie unter der 4K-Auflösung GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX Vega 64 LC. Bemerkbar ist dabei eine klare AMD-Tendenz des Spiels speziell unter FullHD und WQHD, jene ist aber auch unter der 4K-Auflösung noch abgemindert wahrzunehmen. Die Anforderungen an den Grafikkartenspeicher sind dabei nicht wirklich hoch, allerdings ist das Spiel zumindest mit seiner maximalen Bildqualität nicht mehr geeignet für 2-GB-Grafikkarten: Jene verlieren selbst unter der FullHD-Auflösung schon erheblich an Performance, während mit 3 GB Grafikkartenspeicher unter FullHD bei den nominellen Frameraten alles in Ordnung ist, allerdings die Frametimes klar zugunsten von Grafikkarten mit mindestens 4 GB sprechen.

Grafikkarten-Empfehlung für Resident Evil 2 (Remake)
Ø 35 fps Ø 50 fps Gfx-Speicher
FullHD GeForce GTX 1050 3GB oder Radeon RX 460 4GB GeForce GTX 970 oder Radeon R9 380 4GB 3 GB (besser 4 GB)
WQHD GeForce GTX 980 oder Radeon RX 470 GeForce GTX 980 Ti oder Radeon R9 390X 4 GB (besser 6 GB)
UltraHD GeForce GTX 1070 Ti oder Radeon RX Vega 56 GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX Vega 64 LC 6 GB
jeweils bestmögliche Bildqualität, interpoliert gemäß der Benchmarks beim TechSpot

WCCF Tech zeigen in ihrer Berichterstattung zu den neuesten Prozessoren-Marktanteilen eine interessante Grafik zu den x86 Server-Prozessoren Marktanteilen über die Jahre 2003 bis 2016. Jene endet somit weit vor dem Aufkommen der Zen-basierten Prozessoren, sondern zeigt eher AMDs seinerzeitigen Vormarsch mit den Opteron-Prozessoren auf Basis der CPU-Architekturen K8 und K10 an. Hiermit konnte AMD in der Spitze ca. 25% Marktanteil (an x86-basierten Server-Prozessoren) erobern – dies jedoch erst einige Jahre (2006) nach dem initialen Opteron-Start (2003). Die K8-basierten Opterons waren seinerzeit die ersten 32/64-bittigen Prozessoren überhaupt – und konnten somit natürlich reichlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen (Intels Itanium kam zwar früher, war aber ein reiner 64-Bit-Prozessor mit abweichendem CPU-Befehlssatz und konnte sich deswegen nie durchsetzen). Heuer nun hat AMD sicherlich nicht den technologisch ganz so großen Wurf vor sich, kann aber mittels der 7nm-Fertigung deutlich mehr CPU-Kerne als Intel im gleichen Power-Budget unterbringen, was dann insbesondere im Server-Einsatz erhebliche Vorteile bieten wird. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich der Server-Markt nochmals derart stark bewegt, gerade da es wiederum Jahre benötigen wird, um aus der Situation einer technischen Überlegenheit dann auch eine beachtbare Steigerung der Marktanteile zu generieren.