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Hardware- und Nachrichten-Links des 8. Mai 2013

Ausgehend von einem AMD-Interview auf Rage3D verbreitet sich derzeit die Kunde durchs Web, AMDs "Volcanic Islands" Grafikchip-Generation würde bereits dieses Jahr in der 20nm-Technologie erscheinen. Ob dies die interviewten AMD-Mitarbeiter so gesagt haben, wäre allerdings zu bezweifeln und ist zumindest nicht sauber belegbar, da Rage3D das Interview nicht im Originaltext wiedergegeben haben, sondern nur eine Zusammenfassung bieten – welche damit natürlich auch einige eigene Überlegungen & Einfügungen enthalten kann, ohne daß dies sofort erkennbar wäre. Vermutlich lautet AMDs Aussage nur, daß die nächste Grafikchip-Generation noch dieses Jahr erscheint – und Rage3D haben dann fälschlicherweise "Volcanic Islands" an dieser Stelle notiert, obwohl die nächste Grafikchip-Architektur von AMD gemäß früherer AMD-Roadmaps zweifelsfrei auf "Sea Islands" lautet.

Wenn dann andere Webseiten dies lesen und die "Volcanic Islands" Grafikchip-Generation mit der früher vermeldeten 20nm-Fertigung dieser Grafikchips in Verbindung bringen, wird am Ende schnell die Meldung draus, AMD wolle bereits dieses Jahr mit 20nm-Grafikchips antreten. Dabei soll gar nicht in Abrede gestellt werden, daß AMD und nVidia dies gern tun würden – allein, die Möglichkeiten von Auftragsfertiger TSMC lassen dieses Jahr ziemlich sicher noch keinerlei große Grafikchips in 20nm zu. Vielmehr dürfte TSMC froh sein, bis zum Jahresende erste 20nm-SoCs in die Massenfertigung zu bringen – bis zu 20nm-Grafikchips ist es davon ausgehend noch ein (mindestens) mehrmonatiger Weg. Natürlich können wir uns an dieser Stelle auch gehörig irren – allein, die Wahrscheinlichkeit spricht deutlich gegen 20nm-Grafikchips schon im Jahr 2013, (selbst für 2014 sehen die Chancen nicht gerade rosig aus.

In Zusammenhang hiermit ist bei WCCF Tech und nachfolgend anderen Webseiten das Gerücht über einen angeblichen AMD "Hawaii" 20nm-Grafikchip mit 4096 Shader-Einheiten und 512 Bit DDR Speicherinterface aufgetaucht. Grundlage ist dabei ein angebliches Blockschalt-Diagramm jener Hawai-GPU – welches aber im eigentlichen eine APU mit 16 Prozessorenkernen samt angeschlossener iGPU mit 1024 Shader-Einheiten und 512 Bit DDR Speicherinterface für allerdings nur DDR3-Speicher zeigt. Zudem scheint jenes Blockschalt-Diagramm am Ende eine reine Idee irgendeines Foren-Mitglieds gewesen zu sein, was man denn in der kommenden 20nm-Fertigung in einem APU-Ansatz maximal verwirklichen könnte. Mit einer Volcanic-Islands-basierten GPU hat dies somit aus zweierlei Gründen nichts zu tun: Erstens weil es eine reine Annahme darstellt – und zweitens weil es sich um eine APU und nicht eine reine GPU handelt.

Videocardz zeigen GeForce GTX 770 & 780 Karten im Bild – auffallend ist bei beiden der verbaute Titan-Kühler. Dies ist bei der GeForce GTX 780 aufgrund deren GK110-Abstammung nicht besonders verwunderlich, bei der GK104-basierten GeForce GTX 770 dagegen schon – was allerdings nur zum Vorteil des Grafikkarten-Käufers sein kann, wenn die Grafikchip-Entwickler sich in ihren Referenzdesigns endlich einmal des Themas besserer bzw. leiserer Kühllösungen annehmen. Davon abgesehen wurde noch bestätigt, daß die GeForce GTX 770 per default wirklich nur mit 2 GB Speicher antritt sowie daß diese Karte der GeForce GTX 680 durch höhere Taktraten um ca. 5% davonziehen soll. Neue Angaben zur Technik der GeForce GTX 780 gab es leider nicht, so daß die beiden konkurrierenden Spec-Modelle von 320 Bit DDR Speicherinterface mit 5 GB Speicher gegenüber 384 Bit DDR Speicherinterface mit 3 GB Speicher derzeit weiter bestehen bleiben.

Nochmals Videocardz vermelden erste Performance-Werte zur GeForce GTX 780M sowie zur Radeon HD 8970M: Danach soll die GeForce GTX 780M ca. 20% schneller als die GeForce GTX 680M sein (es gibt bei nVidia noch eine schnellere GeForce GTX 680MX, diese ist allerdings anscheinend exklusiv in Macbooks verbaut), die Radeon HD 8970M ca. 10% schneller als die Radeon HD 7970M. In beiden Fällen scheint es sich um Rebrandings basierend auf den bekannten Grafikchips nVidia GK104 und AMD Pitcairn zu handeln, augenscheinlich nur mit etwas höheren Taktfrequenzen zur Erreichung des prognostizierten Performance-Gewinns. Da es in letzter Zeit einige Daten zu diversen neuen Mobile-Beschleunigern gab, ist mit dem baldigen Markteintritt dieser neuen Lösungen zu rechnen – mit vermutlich einer Vorstellung zur Computex oder den nachfolgenden Wochen, so daß die Notebook-Hersteller diese Lösungen his zum Hochsommer (in den USA rechtzeitig zur wichtigen "back-to-school" Saison) adaptieren können.