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Hardware- und Nachrichten-Links des 9./10. Mai 2020

Gemäß Twitterer Komachi kommt Intels erste Grafiklösung "DG1" nicht für den Desktop – sondern nur ins Mobile-Segment und dort wohl nur direkt aufgelötet aufs Mainboard. Die derzeit herumschwirrenden Desktop-Lösungen sind schlicht Teil des SDV-Programms ("Software Development Vehicle") und dienen allein dazu, damit sich Softwareentwickler mit der neuen Hardware vertraut machen können. Jene Information stammt aus einer Präsentation (PDF, Seite 7) des Argonne National Laboratory zu deren Supercomputer "Aurora" und dürfte im Original (wie die anderen Intel-bezogenen PDF-Seiten) direkt von Intel stammen, ist ergo als vergleichsweis sicher anzusehen. Gänzlich überraschend kommt das ganze dann schließlich auch nicht, denn die DG1-Generation wird auf 768 Shader-Einheiten (96 EUs) limitiert sein – womit man im Desktop-Segment unterhalb heutiger Einsteiger-Lösungen unterwegs wäre, mit klar weniger Performance als bei GeForce GTX 1650 und Radeon RX 570. Mit einer solch schwachen Lösung den Einstieg in das (kritisch beäugte) Desktop-Segment zu wagen, erschien immer etwas seltsam, weil damit kaum etwas zu gewinnen ist – selbst eine erstklassige DG1-Karte im Desktop würde aufgrund ihrer arg niedrigen Performance-Ansetzung keinerlei Run auf Intel-Hardware auslösen.

Die Verwendung als reine Mobile-Lösung erscheint da folgerichtig, damit geht Intel diesem nicht zielführendem Wettstreit aus dem Weg – welcher dann im Desktop-Segment allerdings erst im Jahr 2021 mit der DG2-Generation der Xe-Architektur stattfinden kann. Hierbei existiert mittels der derzeitigen Annahme, das Intel bei der größten DG2-Lösung bis zu 4096 Shader-Einheiten bieten könnte, doch wenigstens die Chance, irgendetwas beachtbares im Gaming-Segment zu erreichen. Auf der anderen Seite wirft die Zurückstufung von DG1 auf Mobile-Bedürfnisse die Frage auf, ob es sich hierbei nicht eventuell um die (bisher als integriert angenommene) Grafiklösung von Tiger Lake & Rocket Lake handelt. Denn selbige wird schließlich auch mit bis zu 96 EU beschrieben – womit es als eher zweckfrei erscheint, dies dann noch einmal als extra Grafikchip aufzulegen. Möglicherweise ist die iGPU von Tiger Lake & Rocket Lake ergo gar nicht wirklich integriert, sondern ein extra Chip auf demselben Package (welcher unterhalb des Headspreaders liegend natürlich nicht zu erkennen wäre). Schließlich wurde die 14nm-Architektur Rocket Lake früher schon teilweise mit einer extra iGPU aus der 10nm-Fertigung genannt. Noch sind diesbezüglich aber noch alle Möglichkeiten offen, auch andere Denkansätze nicht aus dem Spiel.

Videocardz notieren den zweiten Leak eines (angeblichen) Renoir-basierten Desktop-Prozessors – diesesmal aus der Benchmark-Datenbank von "Ashes of the Singularity" kommend. Der unter der Woche aufgetauchte erste Leak im UserBenchmark hat sich zwar als "Fake" erwiesen und auch zu diesem neuen Leak kann dies nicht sicher verneint werden – aber letztlich wird AMD sowieso demnächst etwas bezüglich Renoir im Desktop tun müssen. Denn natürlich muß dieser Zen-2-basierte Prozessor noch herausgehauen werden, bevor die wirklichen "Ryzen 4000" Modelle auf Basis von Zen 3 anstehen – und dies könnte immerhin schon im dritten Quartal passieren, selbst wenn es derzeit eher nach dem Anfang des vierten Quartals aussieht. Schon mit dem jetzigen Verlauf ist AMD arg spät dran und wird die Renoir-basierten Desktop-Prozessors erst ziemlich kurz vor Zen 3 herausbringen – was trotz des gleichen Verkaufsnamens jederzeit ungünstig kommt und sicherlich auch die Verkaufschancen dieser neuen Desktop-APUs limitiert. Allerdings dürften derzeit alle Produktionsmengen an Renoir-APUs zuerst einmal ins Mobile-Segment gehen, weil AMD sich dort eine bessere Position aufbauen will und im Desktop-Segment schließlich noch jene Menge anderer Prozessoren-Angebote stehen hat.

Mit dem kommenden 13. Mai (Mittwoch) geht der (allerdings auch alleine spielbare) Coop-Shooter "Deep Rock Galactic" vom bisherigen "Early Access" Status zu Version 1.0 und damit der offiziellen Veröffentlichung über. Die Spiele-Webseite auf Steam offeriert die offiziellen PC-Systemanforderungen für den Titel von Spieleentwickler "Ghost Ship Games" und Spielepublisher "Coffee Stain Publishing", welcher auf der Unreal Engine 4 basiert. Jene fallen insbesondere im Minimum überaus maßvoll aus, der Start gelingt bereits mit einer (unspezifizierten) DualCore-CPU auf 2.4 GHz samt GeForce GTX 460 oder Radeon HD 5770. Die Hardware-Empfehlung geht mit derselben CPU samt GeForce GTX 970 oder Radeon R9 290 dann wenigstens Grafikkarten-seitig in bekannte Gefilde, verbleibt aber klar im Rahmen von Gaming-PCs des Mainstream-Segment bzw. älteren Midrange-Maschinen. Eine technische Besonderheit des Spiels zeigt sich im Festplatten-Platzbedarf von nur 3 GB: Die Level-Umgebungen werden prozedural generiert – sind also sowohl jedesmal anders als auch verbrauchen dadurch keinen Speicherplatz auf der Festplatte.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Deep Rock Galactic"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 3 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU 2.4 GHz DualCore 2.4 GHz DualCore
Speicher 6 GB RAM & 1 GB VRAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTX 460 oder Radeon HD 5770 GeForce GTX 970 oder Radeon R9 290