16

News des 16. April 2024

Bei Golem hat man sich die Mittelklasse-Prozessoren angesehen, welche sowohl bei AMD als auch Intel der 65-Watt-Klasse angehören: Core i5-14400 gegen Ryzen 5 7600. Da oftmals preisgünstig angeboten, wurden auch Intels Vorgänger-Modelle Core i5-13400 & -12400 in den Test eingeladen, sowie als Abrundung nach oben & unten hin noch Core i7-14700K sowie Core i7-8700K. Mit letzterem Prozessor – wie der Core i5-12400 ein konventioneller Sechskerner mit HyperThreading – zeigte sich erst einmal der Fortschritt, welchen Intel im Laufe der Zeit selbst auf gleicher Kern-Anzahl erarbeiten konnte. Beim Blick nach oben hin kommen alle Mittelklasse-Prozessoren gut weg, zwar mit deutlichem Rückstand bei der Anwendungs-Performance, aber mit nur geringen Verlusten bei der Spiele-Performance.

Hardware Anwend.-Perf. Spiele-Perf. (1%) Straße
Core i7-14700K RPL, 8P+12E/28T, 253W 151% 110% ab 428€
Core i5-14400(F) ADL, 6P+4E/16T, 148W 100% 100% ab 238€ / 209€
Core i5-13400(F) ADL, 6P+4E/16T, 148W 99% 100% ab 206€ / 186€
Core i5-12400(F) ADL, 6C/12T, 117W 85% 93% ab 147€ / 120€
Ryzen 5 7600 Zen 4, 6C/12T, 88W 99% 106% ab 187€
Core i7-8700K CFL, 6C/12T, 119W 66% 71% -
Performance-Werte gemäß Golem im Schnitt von 7 Anwendungs- und 5 Spiele-Benchmarks (FullHD, 1% min fps)

In dieser Frage haben andere Testberichte sicherlich schon (etwas) größere Differenzen herausgearbeitet, die grundsätzliche Tendenz ist allerdings überall gleich: Dem hohen Unterschied in der Anwendungs-Performance zwischen Spitzen- und Mittelklasse-Prozessor steht üblicherweise nur ein kleiner Unterschied bei der Spiele-Performance gegenüber. Ab einem vernünftigen Sechskerner ist man somit im Spiele-Feld sehr gut mit dabei, jedes Stück Mehrperformance wird dann beim Preispunkt faktisch in Gold aufgewogen. So stehen zwischen Core i5-12400(F) und Core i5-14400(F) nur magere +7% Mehrperformance unter Spielen, für einen Kostenfaktor von +60-70% Mehrpreis. Hier kommt es eher darauf an, ob man rein spielt, oder nebenbei noch andere Programme laufen hat – für diesen Anwendungs-Fall lohnen sich dann die Prozessoren mit mehr als sechs CPU-Kernen durchaus.

Twitter Nguyen Phi Hung weisst darauf hin, dass die derzeit herumschwirrenden Performance-Werte zu Sonoma Valley, Kraken Point, Strix Point & Strix Halo letztlich der Feder des Baidu-Nutzers 'Graphics Card Prediction Orange' entstammen, welcher bekannterweise echte Informationen mit eigenen Spekulationen und Einordnungen verbindet. In diesem Fall wird dies noch offentlicher, wenn nicht nur vollständige Hardware-Spezifikationen genannt werden, sondern sogar schon ein komplettes Desktop- und Mobile-Portfolio mit Modell-Nummern, Modell-Spezifikationen, Taktraten und Benchmark-Werten unter Cinebench und TimeSpy. So etwas kann zu diesem Zeitpunkt nahezu ausschließlich nur der Phantasie fernöstlicher Forenschreiber entsprungen sein, selbst Hersteller-intern dürften derart vollständige Daten schließlich erst wenige Wochen vor dem (jeweiligen) Launch vorliegen.

Selbiger Launch liegt allerdings im Fall von "Strix Point" noch um einige Quartale entfernt, die Desktop-Abwandlungen dürften zudem erst später in 2025 antreten und sollten somit noch weit über ein Jahr (!) entfernt sein. Sicherlich kann AMD auf Basis des einmal vorhandenen Strix-Point-Silizium (derzeit augenscheinlich in der Validierungs-Phase) alle möglichen Vorab-Tests auch für den Desktop-Bereich antreten, aber dies macht andererseits auch keinen großen Sinn, wenn die konkrete Produkt-Gestaltung sowie erst im Jahr 2025 (unter dem Blick auf die dann existierende Marktsituation) passieren wird. Zu den weiteren APUs "Sonoma Valley", "Kraken Point" und "Strix Halo" ist wahrscheinlich deren Tape-Out noch nicht einmal gelaufen oder aber man befindet sich derzeit noch sehr früh in der Validierungs-Phase, so dass keine (auf Performance kommende) Benchmarks möglich sind. Zudem sind Kraken Point wie Strix Halo klar AMDs 2025er Portfolio zugeordnet, bei Sonoma Valley dürfte dies nicht anders sein. In der Summe spricht somit alles für eigenerstellte Prognosen seitens des Baidu-Nutzern – und somit keinen Leak.

Twitterer HXL geht genauso von einem schwierigen Brot für Intel im kommenden Duell von "Zen 5 vs Arrow Lake": Gemäß der Ansicht des Twitterers wird Zen 5 gegenüber Zen 4 mit einem gewissen höheren Stromverbrauch antreten, dafür aber auch deutlich mehr Performance mitbringen. Der Vergleich von Raptor Lake Refresh zu Arrow Lake soll hingegen nur ein gewisses Performanceplus sehen, zu allerdings (erfreulicherweise) einem zurückgehenden Stromverbrauch. In der Summe könnten sich Zen 5 und Arrow Lake somit beim Stromverbrauch in der Mitte treffen, allerdings würde AMD in dieser Prognose die höhere Performance haben, da man für Zen 4 vs Raptor Lake von einem Performance-Gleichstand sprechen kann. Bezogen sind die Performance-Prognosen wohl auf das allgemeine Performance-Bild, sprich die Multithread-Performance unter einer größeren Benchmark-Menge.

Zen 5 vs Zen 4
Power consumption: +
Performance: ++

 
ARL vs RPL-R
Power consumption: -
Performance: +

Quelle:  HXL @ Twitter am 16. April 2024

Das Spiele-Feld ist hiermit offenbar nicht gemeint, in selbigem ergeben sich auch etwas andere Vorzeichen: Denn das Fehlen von HyperThreading bei Arrow Lake dürfte dessen Spiele-Performance (der Spitzen-Modelle) nur minimal tangieren. Sicherlich ist es nicht mehr so, dass ohne HyperThreading die Prozessoren teilweise beachtbar schneller (im Spiele-Feld) sind, dieser Zustand konnte inzwischen überwunden werden. Aber viel gewinnt man durch HyperThreading im Spiele-Bereich nicht hinzu, speziell bei den Intel-Modellen mit zusätzlichen E-Kernen. Der erhebliche Malus, welchen Intel also bei den Anwendungs-Benchmarks mit Arrow Lake durch das Fehlen von HyperThreading hat, gilt unter den Spiele-Benchmarks nicht. Ergo hat Intel da weiterhin seine Chance, gut mit Zen 5 konkurrieren zu können. Schon bei Zen 4 brauchte AMD am Ende die X3D-Modelle für eine gleichwertige Spiele-Performance – dies könnte bei der nächsten Prozessoren-Generation dann durchaus genauso der Fall sein.

Die nach zwei Wochen Pause von Twitterer TechEpiphany wieder aufgelegte Statistik der Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory sieht für die 15. Woche die gleichen Frühjahrs-typisch schwachen Absatzzahlen. Dafür gab es allerdings eine bedeutsame Bewegung bei den Marktanteilen, wo Intel beachtbar aufholen konnte und AMD somit nicht mehr kurz vor der 90%-Marke steht. Irgendwelche bedeutsamen Ereignisse als Vorantreiber dieser Geschehenisse gab es nicht, der ansonsten eher gleichförmige Marktverlauf ist auch gut an den ansonsten nur wenig schwankenden Durchschnittspreisen (gerade auf Intel-Seite) abzulesen. Hier hat schlicht ein gewisse Marktverschiebung von AM4-Prozessoren zu LGA1700-Modellen stattgefunden, während an der Spitze die AM5-Modelle dieselben Verkaufszahlen gepostet haben.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
4. Woche 2024 5970 Stück 89,6%   10,4% 1,54M € 86,4%   13,6% 243€   330€ 2780, 2520, 40, 580
6. Woche 2024 5035 Stück 83,8%   16,2% 1,40M € 80,6%   19,4% 267€   334€ 1580, 2640, 70, 725
7. Woche 2024 4810 Stück 88,8%   11,2% 1,36M € 86,5%   13,5% 276€   340€ 1720, 2550, 30, 510
8. Woche 2024 5345 Stück 87,7%   12,3% 1,45M € 84,8%   15,2% 262€   336€ 2050, 2640, 55, 600
9. Woche 2024 5360 Stück 87,6%   12,4% 1,42M € 85,0%   15,0% 258€   320€ 2205, 2490, 80, 575
10. Woche 2024 4600 Stück 86,1%   13,9% 1,23M € 82,5%   17,5% 256€   337€ 1710, 2250, 60, 580
11. Woche 2024 4275 Stück 87,3%   12,7% 1,18M € 84,5%   15,5% 267€   334€ 1555, 2170, 20, 515
12. Woche 2024 4780 Stück 90,0%   10,0% 1,22M € 87,0%   13,0% 248€   330€ 2050, 2250, 20, 460
15. Woche 2024 4525 Stück 83,3%   16,7% 1,27M € 80,0%   20,0% 269€   335€ 1460, 2310, 40, 715
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag