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News des 17. Mai 2007

Fudzilla berichten ein wenig zum ATI R700 Grafikchip, welcher nach den Chips R600, R650 und womöglich R680 wieder eine neue bzw. veränderte Architektur mit sich bringen soll und irgendwann für das Jahr 2008 einzuschätzen ist. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird der R700 dann schon Direct3D 10.1 unterstützen, welches eine leichte Verbesserung des aktuellen Direct3D10 darstellt. Dabei soll dieser Grafikchip dann schon in 55nm hergestellt sein, einer Verbesserung der 65nm Fertigung. Dies würde ganz nebenbei auf einen Frühjahrs- oder Sommertermin für den R700-Chip hindeuten, denn dann soll der 55nm-Prozeß bei TSMC stehen, während die nächstkleinere Fertigung in 45nm dann zum Herbst 2008 zu erwarten ist ...

... Der offensichtliche Hauptpunkt beim R700 dürfte aber dessen MultiCore-Architektur sein, ATI spricht hierzu von einer "Multi Core Unified Architecture". Prinzipiell dürfte das auf eine Auftrennung des bisherigen großen Grafikchips in mehrere kleine Grafikchips hinauslaufen, welche dann einzeln für sich mit höherer Ausbeute zu fertigen sind und zudem potentiell auch das Design von extra Chips für das LowCost- und Mainstream-Segment überflüssig machen – dies würde man dann einfach mit einer kleineren Anzahl an zusammengeschalteten Grafikchips lösen. Unklar ist allerdings noch, wie genau ATI sich die Sache vorstellt, weil natürlich bei mehreren gleichwertigen Einzelchips immer die Frage steht, wer dann die Steuerung übernimmt ...

... Technisch am elegantesten ist sicherlich die Lösung, daß alle Einzelchips jene Steuer-Funktionalität beinhalten – was allerdings eventuell zu viele Transistoren an Steuerlogik kostet, welche dann ja schließlich nur bei einem der Einzelchips genutzt werden würden. Sicherlich einfacher zu realisieren wäre dagegen eine Lösung, wo es einen extra Chip gibt, welcher sich allein nur mit der Steuerung der anderen Chips beschäftigt, wobei die anderen Chips dann allein nur mit Rechenaufgaben betraut sind. In allen Modellen sind allerdings wahrscheinlich sehr breite Interfaces zwischen den einzelnen Chips vonnöten, um die zur Verfügung stehende Rechenleistung nicht auszubremsen. Einfach zu realisieren wird ein solches Modell also nicht – allerdings ist ATI hier auch nicht allein mit dieser Idee, auch bei S3 und Intel arbeitet man an solcherart Ansätzen für zukünftige Grafikchips.

Apropos S3 Graphics: Ein paar Neuigkeiten hierzu gibt es in unserem Forum zu erspähen. Danach will der Grafikchip-Entwickler im vierten Quartal mit "Destination Films" seinen ersten eigenen Direct3D10-Grafikchip auf den Markt bringen. Den Anfang soll der D2-Chip in 90nm mit einer Taktrate von 1000 MHz machen, im Jahr 2009 2008 soll dann der D3-Chip in 65nm mit einer Taktfrequenz von 1200 MHz folgen. Beiden Chips ist ein 128 Bit DDR Speicherinterface gemein, was auch angesichts des Preispunktes von 155 bis 199 Dollar ziemlich gut zur (mit dem gleichen Speicherinterface ausgerüsteten) aktuellen Mainstream-Generation in Form der Radeon HD 2600 und GeForce 8600 Serien passt ...

... Angeblich will man dabei mit dem D2-Chip einen 3DMark06-Wert von 5800 3DMarks erreichen, was etwas überhalb der GeForce 8600 GTS liegen würde. Angesichts der Geschichte von S3 ist darauf aber nicht wahnwitzig viel zu geben, da bei S3 die Standardbenchmarks doch immer recht vernünftig liefen, abseits der üblichen Benchmarkpfade liegende Spiele dagegen nicht in jedem Fall so vernünftig. Sehr kritisch ist aber vor allem der wiederum recht späte Erscheinungstermin zu sehen: Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Konkurrenz zur GeForce 8600 GTS zu begrüßen, im vierten Quartal redet davon aber niemand mehr. Dann ist die GeForce 8600 GTS sicherlich längst in eine Preisregion von deutlich unter 150 Euro abgerutscht, während es im Preisbereich der S3-Karte dann schon wieder neue und noch schnellere Lösungen von ATI und nVidia geben dürfte.

Shortcuts: Einen ersten ausführlichen technischen Artikel zum kommenden K10-Prozessor von AMD gibt es bei den RealWorld Technologies. Die VR-Zone führen noch einmal die seitens Intel geplanten Prozessor-Preissenkungen aus: Für Desktop-, Mobile- und Server-Prozessoren. Interessant sind hier vielleicht die für Juli und September geplanten Extreme-Prozessoren im Mobile-Bereich. Und letztlich hat die PC Games Hardware noch erste G80/R600-Benchmarks im Direct3D10-Titel "Lost Planet" anzubieten, welche die Radeon HD 2900 XT gegen die GeForce 8800 Karten allerdings deutlich verliert. Von ATI gab es hierzu umgehend eine Stellungnahme, welche ausdrückt, daß "Lost Planet" ein nVidia-gesponsortes Game sei und daß daher nur nVidia die Chance hatte, bereits vorab ihre Treiber auf dieses Spiel anzupassen.