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News des 17. Mai 2024

Für einige Aufmerksamkeit sorgt derzeit ein Schemabild zu AMDs "Strix Halo" Big-APU seitens Twitterer Everest. Die hierbei offerierten technischen Daten sind eigentlich bekannt: 16 Zen5-Kerne sowie eine Grafiklösung mit 20 WGP bzw. 40 Shader-Clustern samt 32 MB Infinity Cache und 256-Bit-Speicherinterface, gebaut mittels drei Einzelchips (2x CPU-CCD, 1x Grafik-Chip). Neu ist hier nur das (angebliche) Vorhandensein von extra "Zen 5 LP" CPU-Kernen im Grafik-Die. Besonders wahrscheinlich ist dies allerdings nicht, denn damit steigt nur die Komplexität der Geschichte und für die damit angepeilte Klasse an Notebooks geht es sicherlich nicht um die paar Watt niedrigeren Idle-Stromverbrauch, welchen LP-Kerne erzielen können. Der eigentliche Aufreger liegt allerdings in der (angeblichen) Verbindung der drei Einzelchips über ein neues Interconnect, welches später dann auch bei Zen 6 eingesetzt werden soll – und dort eine bisherige Schwachstelle der Zen-Architekturen beheben soll.

Zen 6-like interconnect?
Quelle:  個別のXNUMX人 @ X am 17. Mai 2024
 
Strix Halo gets it first
Quelle:  Everest @ X am 17. Mai 2024

Allerdings gibt es hierzu auch harsche Widerworte – wobei nicht ganz klar ist, ob sich dies eventuell nur auf die Benennung bezieht oder den ganzen Sachverhalt. Letztlich handelt es sich hierbei sowieso nur um ein selbsterstellten Schema-Bild mit draufgepinselten Hardware-Daten mit insgesamt unklarer Quellenlage. Wenn wenigstens ungefähr die Größenrelationen stimmen, könnte man hieraus ablesen, dass das ganze nichts mehr für den aktuellen AM5-Sockel ist, sprich auf eigener Plattform herauskommen muß. Dies ergibt sich allerdings sowieso schon mittels des verdoppelten Speicherinterfaces – "Strix Halo" ist so oder so ein Sonderprodukt. Im Mobile-Segment mag dies sogar noch einfacher zu realisieren sein, im Desktop-Segment muß AMD hierfür wohl eine extra Plattform aufmachen, welche wegen der (vergleichsweise) geringen Stückzahlen wohl immer die Tendenz haben wird, etwas zu teuer zu sein.

Phoenix & Hawk Point Strix Point Strix Halo
Architekturen Zen 4 & RDNA3 Zen 5 & RDNA 3.5 Zen 5 & RDNA 3.5
Fertigung TSMC 4nm, monolithisch (178mm²) TSMC 4nm (N4P), monolithisch (225mm²) TSMC 4nm, MultiChip (~285mm²)
CPU-Kerne bis zu 8 bis zu 12 (4P+8D) bis zu 16
Shader-Cluster bis zu 12 bis zu 16 bis zu 40
Level 2/3 Caches 8 MB + 16 MB 12 MB + 32 MB 16 MB + 64 MB + 32 MB IF$
Speicherinterface 128 Bit DDR5/5600 bzw. LPDDR5X/7600 128 Bit DDR5/5600 bzw. LPDDR5X/8533 256 Bit LPDDR5X/8533
NPU Phoenix: 10 TOPs, Hawk Point: 16 TOPs 50 TOPs ≤60 TOPs
PCI Express PCIe 4.0 PCIe 4.0 PCIe 4.0
TDP 15-54W 15-65W 45-130W
Release Phoenix: CES 2023, Hawk Point: Dez. 2023 Ende 2024 Anfang 2025
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen.

Nochmals Twitterer Everest nennt die ALU-Anzahl beim Battlemage-Chip "BMG-G31" mit 4096 Stück (was auch für ein Meme ob der vielen Grafikchips mit 4096 ALUs gut ist, von welchen auffallend viele in Zusammenhang mit dem ehemaligen AMD- und Intel-Chipentwickler Raja Koduri stehen). Dies läuft somit auf dieselben 32 Xe-Kerne hinaus, welche bereits der Vorgänger-Chip "ACM-G10" trägt, alle Verbesserungen können somit nur über (höhere) Taktraten oder interne Architektur-Maßnahmen kommen. Frühere Gerüchte gingen oftmals von mehr Xe-Kernen aus, genannt wurden bisher zwischen 40 und 64 Stück. Die letzte Hardware-Meldung zu "Battlemage" sprach aber auch wieder nur von 32 Xe-Kernen beim größeren Battlemage-Chip, welcher manchmal "BMG-G10" und manchmal "BMG-G31" tituliert wird. Der Twitterer benutzte den letztgenannten Begriff, welcher in seiner Abweichung gegenüber Intels eigener Roadmap unterschwellig immer so etwas wie ein spätes Redesign andeutet.

Intel BMG-G21 Intel BMG-G10/G31
Hardware lt. MLID 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6(X)-Interface, 12 GB GDDR6(X), 271mm², SKU-Varianten mit 32/40 Xe 64 Xe-Kerne, 256 Bit GDDR6(X)-Interface, 16 GB GDDR6(X), 387mm², SKU-Varianten mit 48/56/64 Xe
Hardware lt. RGT (alt) 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, GDDR6 @ 20 Gbps, 18 MB L2-Cache, PCI Express 5.0 x8, ~250mm² Chipfläche 56 Xe-Kerne, höhere Taktraten, 192 Bit GDDR6-Interface, 12 GB GDDR6 @ 20 Gbps, 8 MB L2-Cache, 512 MB "Adamantine Cache"
Hardware lt. RGT (neu) 20 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, GDDR6 @ 20 Gbps, 16 MB L2-Cache, PCI Express 5.0 x8, ~250mm² Chipfläche 32 Xe-Kerne, Taktraten "high 2 GHz", 256 Bit GDDR6(X)-Interface, 16 GB GDDR6(X), 24-32 MB L2-Cache, Chipfläche ähnlich AD103 (379mm²)
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Ohne größere Kern-Anzahl und auch nicht mit nominell größerer ALU-Anzahl (aka FP32-Einheiten) wird es für das Battlemage-Projekt allerdings schwierig, gänzlich neue Performance-Fahrgewässer anzupeilen. Allein nur interne Verbesserungen und Mehrtakt sind immer nützlich, jedoch sicherlich nicht ausreichend zielführend, wenn man sich in der Hackordnung nach oben arbeiten will. Schließlich stehen die aktuellen Alchemist-Beschleuniger inzwischen glasklar nur noch im Mainstream-Segment – und dies kann und darf nicht Intels langfristiges Ziel sein. Möglicherweise gibt es bei Battlemage doch noch so etwas wie eine "DualIssue"-Funktionalität, welche zwar nicht die nominelle Einheiten-Anzahl erhöht, aber dennoch für deutlich mehr FP32-Power sorgen kann. Eine wirklich große Mehrperformance wäre aber selbst unter Einrechnung dieser rein hypothetischen Möglichkeit nicht von Battlemage zu erwarten, sollte sich dieser (kleine) Hardware-Ansatz bestätigen.

WinFuture weisen auf einen per YouTube dokumentierten Live-Test auf, was passiert, wenn man Windows XP heutzutage ans Netz läßt. Hierbei wurde das System – auch ohne eigene Surf-Tätigkeit – schon nach ca. 25 Minuten übernommen. Allerdings handelt es sich eigentlich nicht um einen Test der Unzuverlässigkeit von Windows XP, denn hierbei wurde das Betriebssystem bewußt in einer Netzwerk-Installation sowie ohne Virenscanner und Firewall im Admin-Modus betrieben. Wenn man selbiges unter Windows 10/11 machen würde, könnte das Ergebnis durchaus ähnlich ausfallen. Die Gefahr liegt hier nicht zuerst beim (ungepatchten) Alt-System, sondern darin, dass Netzwerk-Funktionalität samt nicht vorhandener Firewall und Admin-Rechte eine automatische Einladung an den Rest des Internets darstellen – egal des Betriebssystems. Das ungepatchte Alt-System hat natürlich langfristig dennoch keine Chance, aber die Übernahme nach nur 25 Minuten ("conhoz.exe" im Task-Manager) war die direkte Folge einer absoluten Mißkonfiguration.

Ubisoft liefert die offiziellen PC-Systemanforderungen für "XDefiant", welches am 21. Mai antreten wird. Der Free-to-Play-Arenashooter bringt verschiedene Charaktere aus dem "Tom Clancy" Universum in Form von spielbaren Fraktionen zusammen. Technisch wird Ubisofts Snowdrop-Engine benutzt, welches sich hier ausgesprochen Einsteiger-freundlich zeigt: So sind die Systemanforderungen durchgehend vergleichsweise niedrig, die Hardware-Empfehlung unter der FullHD-Auflösung beläuft sich gerade einmal auf einen Core i3 samt GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 5500 XT 8GB. Selbst die 4K-Empfehlung geht mit GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT nicht besonders hoch heran. Da man bei einem reinen Multiplayer-Shooter erwarten darf, dass alle Anforderungen für (wenigstens) passabel hohe Frameraten formuliert wurden, läuft dies auf eine starke Optimierung des Spiels zugunsten kleinerer Hardware und eben hohen Frameraten hinaus. Interessant wird sein zu sehen, ob damit auch beachtbare optische Einschnitte einhergehen – oder ob hier mal der Fall eine wirklichen Optimierungs-Arbeit vorliegt.

offizielle PC-Systemanforderungen für "XDefiant"
Minimum Empfehlung "Enthusiast" "Ultra"
gedacht für FullHD FullHD WQHD 4K
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 11/12, 35 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i3-10105F oder Ryzen 3 3100 Core i3-10105F oder Ryzen 3 3100 Core i5-10400 oder Ryzen 5 3600 Core i7-9700K oder Ryzen 7 3700X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 1050 Ti oder Radeon RX 5500 XT oder Arc A380 GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 5500 XT 8GB oder Arc A750 GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5600 XT oder Arc A770 GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT